Die Rhabdomyolyse ist gekennzeichnet durch die Destruktion von quergestreiften Muskelzellen und die Freisetzung von toxischen intrazellulären Inhalten, insbesondere Myoglobin, in den Kreislauf. Sie kann sowohl traumatisch als auch nicht-traumatisch verursacht werden ( Hitzschlag Hitzschlag Hitzeerschöpfung/Hitzschlag, Immobilisierung, Nebenwirkungen von Medikamenten). Symptomatisch zeigt sich die Rhabdomyolyse sehr unterschiedlich von Myalgien, Schwäche und Abgeschlagenheit, bis hin zu generalisierten Symptomen mit Herzrhythmusstörungen, Koma Koma Koma und Nierenversagen. Typischerweise fällt bei Patient*innen ein teefarbener Urin auf. Die Diagnose wird durch Anamnese, erhöhte Kreatinkinase-Werte, erhöhte Myoglobin-Werte im Urin und ggf. durch den Nachweis von Elektrolytverschiebungen gestellt. Die Behandlung der zugrundeliegenden Ursache steht im Fokus der Therapie, wobei diese von Schonung bis hin zur Hämodialyse und intensivmedizinischer Überwachung reichen kann.
Kostenloser
Download
Lernleitfaden
Medizin ➜
Die Rhabdomyolyse ist ein durch Destruktion von quergestreiften Muskelzellen (Herz- und Skelettmuskel) gekennzeichnetes Syndrom, das zur Freisetzung toxischer intrazellulärer Muskelbestandteile in den Kreislauf (insbesondere Myoglobin) führt.
Verletzungsmechanismen der Rhabdomyolyse:
1. Energieverbrauch (ATP) hemmt die Na+/K+ ATPase Funktion und erhöht das intrazelluläre Natrium.
2. Der 2Na+/Ca2+-Austauscher erhöht das intrazelluläre Kalzium.
3. Ca2+ ATPase ist aufgrund von Energiemangel nicht in der Lage, intrazelluläres Kalzium herauszupumpen.
4. Intrazelluläres Kalzium aktiviert Proteasen wie Phospholipase 2 (PLA2), die die strukturellen Bestandteile der Zellmembranen zerstören und den Eintritt von mehr Kalzium ermöglichen.
5. Eine Kalziumüberladung stört die mitochondriale Integrität und induziert die Apoptose, was zur Nekrose der Muskelzellen führt.
Akute Nierenschädigung (Englisches Akronym: AKI) bei Rhabdomyolyse (Enzyme*: Kreatinkinase, Aldolase, Lactatdehydrogenase):
Nach der Muskelzerstörung werden Myoglobin und Enzyme in den Kreislauf freigesetzt, wodurch die Kapillaren geschädigt werden und es zu Undichtigkeiten und Ödemen kommt. Hypovolämie und verminderter renaler Blutfluss sind mit einer AKI verbunden. Die Zytotoxizität von Myoglobin beeinflusst die Niere aufgrund der Lipidperoxidation und der Produktion reaktiver Sauerstoffspezies. Tubuläre Obstruktion durch Myoglobin ist auch mit einer AKI verbunden.
Patient*in mit Rhabdomyolyse und Hyperkaliämie:
Elektrokardiogramm eines wegen Rhabdomyolyse behandelten Patienten mit spitzen T-Wellen und breitem QRS. Die betroffene Person hatte einen Serumkaliumspiegel von 8 mEq/l.