Röntgenstrahlen sind hochenergetische Teilchen elektromagnetischer Strahlung, die im medizinischen Bereich zur Erzeugung anatomischer Bilder verwendet werden. Röntgenstrahlen werden durch den Körper von Patient*innen und auf einen Film projiziert. Diese Technik wird konventionelle oder Projektionsradiographie genannt. Da die Strahlenbelastung durch Röntgenstrahlen in Abhängigkeit der Energiedosis eine schädliche Wirkung haben kann, sind Schutzmaßnahmen zur Schadensminimierung erforderlich. Die digitale Radiographie verarbeitet Daten digital anstatt analog und ermöglicht die digitale Bearbeitung von Bildern. Häufig werden Erkrankungen oder Verletzungen im Bereich des Thorax, des Mediastinums, der Wirbelsäule Wirbelsäule Wirbelsäule und von Knochen Knochen Aufbau der Knochen und Gelenken mittels Röntgen beurteilt. Zwar wird Röntgen noch immer zur Bildgebung von Schädel Schädel Schädelknochen: Anatomie des Schädels, Aufbau und Funktion und Abdomen genutzt, aber neue radiologische Untersuchungstechniken (CT und MRT MRT Magnetresonanztomographie (MRT)) haben einen höheren Stellenwert und werden bevorzugt eingesetzt. Das Röntgen bleibt aufgrund seiner breiten Verfügbarkeit, der geringen Kosten und einfachen Handhabung ein wesentlicher Bestandteil der Erstuntersuchungen bei vielen Erkrankungen.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Röntgenstrahlen sind elektromagnetische Wellen, die aus einzelnen kleinsten, hochenergetisches Teilchen bestehen, die sich mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum ausbreiten. Sie liegen im elektromagnetischen Spektrum oberhalb des ultravioletten Lichts (UV-Licht) und unterhalb der Gamma-Strahlung.
Wochen nach der Empfängnis | Auswirkungen einer größeren Exposition |
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14–23 |
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24 Wochen bis zur Laufzeit |
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Ablauf der Erstellung eines Bildes mit Röntgenstrahlen:
Technologien zur Erzeugung von Röntgenbildern:
Röntgenbilder des Brustkorbs können in folgenden Projektionen angefertigt werden:
Voraussetzungen für ein optimales anatomisches Bild:
Folgende Faktoren mindern die Qualität eines anatomischen Bildes:
Unterschiede zwischen einem exspiratorischen und einem inspiratorischen Thoraxröntgen:
Beim inspiratorischen Röntgenbild sind die hinteren Rippen und das Lungenparenchym besser zu erkennen, während das Parenchym im exspiratorischen Röntgenbild verschwommen und undefiniert aussieht.
Vor der Befundung sollte die Qualität des Bildes beurteilt werden:
Die folgenden Fremdkörper sollten auf eine korrekte Platzierung überprüft werden:
Röntgenbild eines geröntgen Person mit Trachealkanüle
Bild von Hetal Verma.Röntgen-Thorax ohne Lungenpathologie, die die korrekte Platzierung eines Endotrachealtubus zeigt
Bild:“A chest X-ray showing correct endotracheal tube placement“ vom Department of Anesthesia, Rutgers New Jersey Medical School, Newark, NJ. Lizenz: CC BY 2.0Röntgen-Thorax eines geröntgen Person mit implantiertem Defibrillator mit distaler Sonde (dicker als beim Schrittmacher) im rechten Ventrikel (grüne Markierung)
Bild von Hetal Verma. und seitliche Röntgen-Thorax-Aufnahme einer Person mit implantiertem Herzschrittmacher:
Erkennbar sind zwei Sonden, die in das Herz implantiert wurden und in der seitlichen Aufnahme kann man zwei Klappenersätze erkennen.
Röntgenbild einer Person mit Thoraxdrainage
Bild von Hetal Verma.Röntgenbild einer Person mit einem Swan-Ganz-Katheter, dessen Spitze über den distalen Pulmonalstamm/proximale rechte Pulmonalarterie hinausragt
Bild von Hetal Verma.Röntgenbild einer Person mit einer PICC.
Bild von Hetal Verma.Röntgenbild einer Person mit Por:
Charakteristisch ist das dreieckige Endstück an der Brustwand (grüner Kreis).
Röntgenbild einer Person mit ZVK:
Der Katheter tritt in die V. jugularis interna ein und verläuft durch sie, bis sie die V. cava superior (grüne Pfeilspitze) erreicht.
Röntgenbild einer Person mit Dobhoff-Kathter:
Der Schlauch biegt sich durch den Magen, um über das Duodenum in das proximale Jejunum in die Nähe des Treitz-Bandes zu gelangen.
Röntgenbild einer person mit einer Magensonde:
Dargestellt ist die Schlauchspirale im Magen.
Folgende Strukturen müssen von cranial nach caudal identifiziert und auf Auffälligkeiten (z.B. Kavernenbildung, Konsolidierungen) überprüft werden:
p.a.-Aufnahme eines Thorax, auf der die pulmonalen Strukturen und Orientierungspunkte gut identifizierbar sind:
RUL: rechter Oberlappen
RLL: rechter Unterlappen
LUL: linker Oberlappen
LLL: linker Unterlappen
Seitlicher Röntgen-Thorax zur Identifizierung von pulmonalen Strukturen und Orientierungspunkten
Bild von Hetal Verma.Posterior-anteriore (p.a.) Aufnahme des Thorax, die mediastinale Strukturen darstellt
Bild von Hetal Verma.Seitliche Aufnahme des Thorax, die mediastinale Strukturen darstellt
Bild von Hetal Verma.Folgende Strukturen müssen von cranial nach caudal identifiziert und auf Auffälligkeiten (z. B.: Frakturen) überprüft werden:
Posterior-anteriore Aufnahme des Thorax, die die wichtigsten knöchernen Strukturen des Thorax und wichtige Organstrukturen des Oberbauches darstellen.
Bild von Hetal Verma.Röntgenaufnahmen des Abdomens haben eine geringe Sensitivität für die Beurteilung solider Organe, weshalb sie durch CT-Scans und Ultraschalluntersuchungen ersetzt wurden.
Röntgenbilder des Abdomens können in folgenden Projektionen angefertigt werden:
Röntgen-Abdomen, das ein ovales Konkrement im Bereich der rechten Niere auf Höhe des Processus transversum des 3. LWK zeigt.
Bild von Hetal Verma.Vor der Befundung sollte die Qualität des Bildes beurteilt werden:
Vor Einführung von CT und MRT MRT Magnetresonanztomographie (MRT) wurde das Röntgen oft zur Bildgebung der Wirbelsäule Wirbelsäule Wirbelsäule und des Rückenmarks sowie des Schädelinhalts weitverbreitet genutzt.
Waters’ View des Schädels:
Patient*in mit diffuser prominenter Schleimhautverdickung in der Sinus maxillaris dexter und eine leichte Schleimhautverdickung in der Sinus maxillaris sinister.
Röntgenaufnahme der Wirbelsäule mit eingezeichneten Wirbellinien
Bild: “X-ray of vertebral lines” von Mikael Häggström. Lizenz: CC0Posterior-anteriore Projektion der Halswirbelsäule
Bild:“Projectional radiography“ von Staff at the Department of Radiology, UC San Diego Health. Lizenz: Public DomainSeitliche Projektion der Halswirbelsäule
Bild: „Projectional radiography“ von Staff at the Department of Radiology, UC San Diego Health. Lizenz: Public DomainPosterior-anteriore Aufnahme (p.a.-Aufnahme) und seitliche Röntgen-Thorax-Aufnahmeeines Patienten mit implantiertem Herzschrittmacher: Erkennbar sind zwei Sonden, die in das Herz implantiert wurden und in der seitlichen Aufnahme kann man zwei Klappenersätze erkennen. .
Bild von Hetal Verma.Offene oder odontoide Aufnahme der Halswirbelsäule:
Der weiße Pfeil zeigt auf den Processus odontoideus.
Röntgen wird verwendet, um die Knochen Knochen Aufbau der Knochen und Gelenke der Extremitäten bei Verdacht auf Frakturen, Gelenkerkrankungen/-verletzungen und Weichteilschäden ( Entzündung Entzündung Entzündung, Ödem oder Gas/Emphysem wie bei nekrotisierenden Fasziitis) zu beurteilen.
Die folgenden Gelenke werden üblicherweise mit konventioneller Radiographie untersucht:
Seitliche (links) und anterior-posteriore (a.p., rechts) Aufnahme eines gesunden Ellenbogens
Links: Bild: „X-ray of normal hand by dorsoplantar projection“ von Mikael Häggström. Lizenz: CC0Seitliche Aufnahme eines rechten Fußes und Knöchels
Bild: “X-ray of normal right foot by lateral prjection“ von Mikael Häggström. Lizenz: CC0anterior-posteriore Aufnahme mit 15° Innenrotation (links), seitliche (Mitte) und anterior-posteriore Ansicht (rechts) eines gesunden rechten Knöchels
Links: Bild: „X-ray of normal ankle – 15 degrees internal rotation“ von Mikael Häggström. Lizenz: CC0Anterior-posteriore (links) und seitliche (rechts) Aufnahme eines gesunden rechten Knies
Links: Bild: „X-ray of a normal knee by anteroposterior projection“ von Mikael Häggström. Lizenz: CC0Posterior-anteriore (links) und seitliche (rechts) Aufnahme eines gesunden linken Handgelenks
Links: Bild: „X-ray of normal wrist by dorsoplantar projection (crop)“ von Mikael Häggström. Lizenz: CC0Posterior-anteriore (links) und seitliche (rechts) Aufnahme einer gesunden linken Hand und eines gesunden Handgelenks
Links: Bild: „X-ray of normal hand by dorsoplantar projection“ von Mikael Häggström. Lizenz: CC0Die Diagnose von Frakturen kann anhand einer Röntgenaufnahme der betroffenen Extremität oder des betroffenen Gelenks in zwei oder mehr Ebenen gestellt werden. Bei Frakturen sollten immer die benachbarten Knochen Knochen Aufbau der Knochen und Gelenke mit beurteilt werden (Fortleitung der wirkenden Kräfte). Typische Frakturen sind: