Ein Schädelhirntrauma tritt auf, wenn äußere Kräfte auf den Schädel Schädel Schädelknochen: Anatomie des Schädels, Aufbau und Funktion und die Gehirnstrukturen einwirken und dadurch zu einer Schädigung des Schädels, des Gehirns und der intrakraniellen Strukturen wie Gefäße und Dura führen. Kopfverletzungen können als offen (penetrierend) oder geschlossen (stumpf) und primär (durch das Trauma direkt verursacht) oder sekundär (indirekte Hirnverletzung) klassifiziert werden. Des Weiteren werden Schädelhirntraumata in leichte, mittelschwere und schwere Formen unterteilt. Die meisten Fälle sind leichte Schädelhirntraumata, die Klinik kann jedoch je nach Schwere der Verletzung von einer leichten Gehirnerschütterung bis hin zu einem komatösen Zustand variieren. Zur Beurteilung der Patient*innen wird in regelmäßigen Abständen der GCS-Score (Glasgow-Coma-Scale) erworben, welcher die Bewusstseinslage der Person einschätzt. In den meisten Fällen wird für die genaue Diagnose ein CT ohne Kontrastmittel durchgeführt. Die Therapie reicht von der Beobachtung der Patient*innen über eine intensivmedizinische Überwachung bis hin zu neurochirurgischen Eingriffen. Bei leichten Verletzungen ist die Prognose gut, schwere Traumata können allerdings zu bleibenden Schäden oder sogar zum Tod führen.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Ein Schädelhirntrauma ist eine Verletzung des knöchernen Schädels, des Gehirns, der intrakraniellen Gefäße und/oder der Dura als Folge einer Gewalteinwirkung.
Unter Schädelprellung versteht man eine Verletzung des Kopfes ohne Hirnfunktionsstörung oder Verletzung des Gehirns.
Zu bewertende Reaktion | Bestmögliche Reaktion | Punktzahl |
---|---|---|
Augenöffnen | Spontan | 4 |
Auf Aufforderung | 3 | |
Auf Schmerzreiz | 2 | |
Kein Augenöffnen | 1 | |
Verbale Reaktion | Vollständig orientiert | 5 |
Unvollständig orientiert | 4 | |
Verworren | 3 | |
Unverständlich | 2 | |
Keine | 1 | |
Motorische Reaktion | Folgen von Aufforderungen | 6 |
Gezielte Abwehr | 5 | |
Unvollständige Abwehr | 4 | |
Beugesynergien | 3 | |
Strecksynergien | 2 | |
Keine Bewegung | 1 |
Kriterien | Leicht | Mittelschwer | Schwer |
---|---|---|---|
Strukturelle Bildgebung | Normal | Normal oder anormal | Normal oder anormal |
Bewusstseinsverlust | < 5 Minuten | < 30 Minuten | Bis zu 24 Stunden |
Veränderung des mentalen Status | Für einen Moment bis zu 24 Stunden | > 24 Stunden, basierend auf anderen Kriterien | |
Posttraumatische Amnesie | Einige Minuten | < 24 Stunden | 24 Stunden bis 7 Tage |
GCS | 13–15 | 9–12 | < 8 |
Lineare Frakturen:
Trümmerfrakturen:
Impressionsfrakturen:
Angehobene Frakturen:
Schädelbasisfraktur:
Fokale Gehirnprellungen:
Extraaxiale Blutung:
Das CCHR wird verwendet, um die Notwendigkeit eines CTs bei erwachsenen Patient*innen in der Notaufnahme mit leichten Kopfverletzungen zu bestimmen. Seine Sensitivität liegt bei nahezu 100 % zur Identifizierung klinisch signifikanter Hirntraumata (d. h. Traumata, die einen neurochirurgischen Eingriff erfordern).
Anforderungen:
Einschlusskriterien:
Ausschlusskriterien:
Hohe Risikofaktoren:
Mittlere Risikofaktoren:
Interpretation:
CT einer Schädelfraktur und -fragmentierung einer betroffenen Person mit akuter intrazerebraler Blutung und Mittellinienverschiebung
Bild: „Traumatic brain injury complicated by environmental hyperthermia“ von Hermstad E, Adams B. Lizenz: CC BY 2.0CT eines rechts parietalen epiduralen Hämatoms
Bild: „‘Pathological intracranial extradural hematoma in a 10-year-old child“ von Bhat AR, Jain AK, Kirmani AR, Nizami F. Lizenz: CC BY 2.0CT, welches ein frontotemporales subdurales Hämatom über der linken Hemisphäre zeigt
Bild: „Lactococcus garvieae endocarditis presenting with subdural haematoma“ von Rasmussen M, Björk Werner J, Dolk M, Christensson B. Lizenz: CC BY 2.0Intensivpflege (in der Regel erforderlich):
Kontrolle des ICP ICP Erhöhter intrakranieller Druck (ICP):
Operation: