Schussverletzungen, Ertrinken und thermische Gewalt (forensische Traumatologie)
Schussverletzungen, Ertrinken und thermische Gewalt (forensische Traumatologie)
Die Beurteilung von Schussverletzungen und Tod durch VerbrennungenVerbrennungenVerbrennungen oder ErtrinkenErtrinkenErtrinken gehören zu den Aufgaben der forensischen Traumatologie. Bei den Schussverletzungen gibt die Morphologie der Schusswunde Aufschluss über den Tathergang. U. a. können Aussagen über die Schussdistanz und auch eine potenzielle Fremd- oder Eigenbeibringung getroffen werden. Zeichen für Vitalitätsreaktionen geben Hinweise darauf, ob eine betroffene Person zum Zeitpunkt des Verbrennens oder Ertrinkens noch am Leben war oder bereits tot. Darüber hinaus gibt es auch viele äußere und innere Zeichen, die während einer Obduktion auffallen können und so einen Hinweis auf die Todesursache geben können. So sprechen Wischnewsky-Flecken im MagenMagenMagen z. B. für einen Kältetod. Eine Sonderform der Verbrennung stellt der Stromunfall dar. Für eine Verletzung oder den Tod durch Strom muss der Mensch selbst über einen Kurzschluss oder Erdschluss den Stromkreis schließen.
Das Fachgebiet der Ballistik befasst sich mit der Waffen- und Munitionskunde als auch der biologischen Auswirkung von Schüssen, der sogenannten Zielballistik.
Waffenarten bei Schussverletzungen
Man unterscheidet grob in langläufige Waffen, auch Handfeuerwaffen genannt, und kurzläufige Waffen, d. h. den Faustfeuerwaffen.
Langläufigen Waffen:
Gewehre:
Gezogener Lauf, d. h. Züge (Vertiefungen) und Felder (spiral verlaufende Erhabenheiten) im Lauf
Kugel-Patronen
Flinten:
Glatter Lauf
Schrotpatronen
Kurzläufigen Waffen:
Revolver:
Trommelförmiges Magazin, das sich bei jedem Schuss dreht
Das Magazin fasst je nach Hersteller und Typ unterschiedlich viele Patronen.
Zwischen der Trommel und dem Lauf von Revolvern befindet sich ein Spaltraum, aus dem seitlich Schmauch austritt.
Pistolen:
Geschlossenes System, indem sich das Patronenlager im Anfangsteil des Laufs befindet
Einschüssige Pistolen (nach jedem Schuss nachladen) oder mehrschüssige Pistolen (manuell oder automatisch repetierend)
Weitere Waffentypen:
Signalwaffen aus dem Sportbereich
Gasdruck-Waffen
Schlachtschussgeräte bzw. Viehbetäubungsapparate und Bolzen-/Nagel-Setzgeräte aus dem Baubereich sind zwar im Sinne des Gesetzes keine Waffen, vom Funktionsprinzip her aber vergleichbar und potenziell lebensgefährlich.
Munition bei Schussverletzungen
Als Munition bezeichnet man die Patronen, welche aus drei Bestandteilen bestehen:
Geschoss: Projektil, Kugel oder Schrot
Hülse inklusive Zündhütchen
Ladung in Form des Zünd- und Treibsatzes, welche den Druck für die Geschossbewegung liefert
Die forensisch wichtigsten Patronenarten sind die Kugel- und die Schrotpatrone:
Kugelpatrone: in der Regel aus Blei und besitzt eventuell einen Voll- oder Teilmantel aus Metall
Schrotpatronen: aus groben bis sehr feinen Bleikugeln. Zwischen diesen und dem Treibsatz befindet sich ein Zwischenmittel aus Filz oder Kunststoff. Oben an der Hülse über der Schrotladung befindet sich ein Deckel.
Die Ladung der Patrone besteht aus einem Zünd- und einem Treibsatz:
Der Zündsatz enthält schlag-labile Stoffe mit Schwermetallen wie Barium, Blei und Antimon, welche die Grundlage der chemischen Schmauchrückstandanalytik sind.
Der Treibsatz besteht hingegen meistens aus Nitroglycerin in Form von Pulverplättchen → verbrennt nach der Zündung explosionsartig → Gasbildung unter einem extrem hohen Druck → Geschoss wird durch den Lauf getrieben
Innere Ballistik bei Schussverletzungen
Als innere Ballistik bezeichnet man die Vorgänge innerhalb der Waffe.
Betätigung des Abzugs der Waffe → Zündstift schlägt auf den Boden der Patrone, also auf das Zündhütchen → Explosion des schlag empfindlichen Zündsatzes → EntzündungEntzündungEntzündung des Treibsatz → Entstehung von viel Gas unter hohem Druck → Projektil wird durch die Luft geschossen
Mit dem Verlassen des Laufs werden auch Rückstände des Zünd- und Treibsatzes freigesetzt (sogenannte Schmauch), welcher sich auf der Schusshand und anderen Gegenständen niederschlagen kann.
An der Laufmündung können sich die Gase explosionsartig entspannen, wodurch der Knall und der Rückstoß der Waffe entstehen.
Zielballistik bei Schussverletzungen
Die Zielballistik befasst sich mit den biologischen Auswirkungen des Geschosses im Menschen:
Wirkung durch den Einschuss, den Durchschuss und den Austritt aus dem Gewebe
Wirkungen durch Pulververbrennungsgase und Ladungsrückstände
Bei Schussverletzungen handelt es sich um eine Sonderform des stumpfen Traumas.
Typische Befunde eines Einschusses:
Zentraler Substanzdefekt, Schürfsaum, Abstreifring (auch: Schmauchring) und Kontusionssaum mit Blutaustritten
Der Abstreifring gilt als sicheres Kriterium für einen Projektileinschlag im Sinne eines Einschusses.
Die anderen Merkmale sind bloße Zeichen stumpfer Gewalt.
Ein ebenso wichtiges Differenzierungsmerkmal ist, dass der Einschussdefekt nicht adaptierbar ist.
Fehlen von zentralem Substanzdefekt, Schürfung und Abstreifung
Knochensplitter können als Sekundärgeschosse wirken und mitunter zu einem großen Ausschuss führen. Das Gleiche gilt bei Teilmantelgeschossen, die sich beim Durchschuss zerteilen.
Besondere Schussverletzungen sind der Gellerschuss (Querschläger) und der Krönleinschuss:
Gellerschuss: Verletzung durch ein Projektil, das außerhalb des Körpers abgelenkt wurde
Krönleinschuss: Aufsprengen der Schädelhöhle durch einen intrakraniellen Druckanstieg
Ladungsrückstände bei Schussverletzungen
Explosionsgase, die direkt nach dem Projektil die Laufmündung verlassen, bestehen aus verschiedenen Komponenten:
Un- oder teilverbrannten Pulverplättchen
Schmauch
Kohlenmonoxid und Kohlendioxid
Elemente der Zündladung wie Blei, Antimon und Barium
Bestandteile von Waffenpflegemitteln
Ein Schmauchhof entsteht, wenn sich der Waffenlauf nah an der Zielfläche befindet.
Ladungsrückstände schlagen sich Hof förmig um den Einschuss nieder.
Anhand des Aussehens des Schmauchbildes lässt sich die Schussdistanz ermitteln: Umso größer die Distanz ist, desto weniger schwere Partikel erreichen die HautHautHaut: Aufbau und Funktion.
Schussdistanz bei Schussverletzungen
Man unterscheidet in Fern- und Nahschüsse. Nahschüsse werden weiter in relative und absolute Nahschüsse unterteilt.
Beim Fernschuss findet man keine Ladungsrückstände am Einschuss.
Grad I: eine Rötung mit einer Abheilung in kurzer Zeit
Grad II: Blasenbildung, bei der eine vollständige Heilung möglich ist
Grad III: oberflächliche Nekrose mit einer Defektheilung in Form einer Narbe
Grad IV: tiefe Nekrose mit Verkohlung
Haare: Hier sind nur bei VerbrennungenVerbrennungenVerbrennungen (nicht bei Verbrühungen mit Wasser) Kräuselungen bis hin zum Zerfall zu finden.
Weichteile: Verkochung der Muskulatur mit einer Schrumpfung und einer dadurch bedingten Felxion der Gelenke. Die Leiche nimmt die sogenannte Fechter- oder Boxerstellung ein.
ZähneZähneAnatomie der Zähne: sehr hitzeresistent und dienen selbst bei einer starken Verkohlung der Identifikation der Leiche
Bild: „Burn Injury in an Adult Patient“ von Department of Anesthesiology, Faculty of Medicine, Gilan University of Medical Sciences, Rasht, IR Iran. Lizenz: CC BY 4.0
Zu den Zeichen vitaler Reaktionen gehören Hautrötungen und Hautblasen. Alle übrigen äußeren Befunde können auch an der Leiche entstehen – hier hilft nur eine innere Leichenschau weiter.
Bei einer erhaltenen Atemtätigkeit:
Brandgase wie CO, CO2 und Blausäure treten in die Atemorgane ein und sind im Blut der Leiche nachweisbar.
Rußflocken am Mund und der Nasenöffnung, rußiges Material in der LuftröhreLuftröhreTrachea
Hitzeveränderungen der Atemwegsschleimhaut
Säureverätzungen aus den Brandgasen in den Atemwegen
CO-Vergiftung: hellkirschrote Farbe von Totenflecken und inneren Organen
Beim aktiven Zukneifen der Augen können Krähenfüße entstehen, d. h. vom Ruß ausgesparte Falten an den Augen.
In den folgenden Fällen treten keine vitalen Reaktionen auf:
Der tödliche Ausgang ist abhängig vom Ausmaß der verbrannten Körperoberfläche und dem biologischen Alter des Opfers. In der Regel ist eine Verbrennung von über 70 Prozent der Körperoberfläche tödlich.
Faustregel: Falls die Summe aus Opferalter und Prozentanteil der verbrannten Körperoberfläche deutlich unter 100 liegt, ist ein Tod durch Verbrennung unwahrscheinlich. In diesem Fall sind eine Autopsie und eine toxikologische Untersuchung angebracht.
Abschätzung der verbrannten Körperoberfläche:
Neunerregel nach Wallace: Die einzelnen Körperteile eines Erwachsenen haben einen definierten Anteil an der Körperoberfläche.
Kopf 9 %
Arme jeweils 9 %
Beine jeweils 18 %
Brust 9 %
Bauch 9 %
Rücken 18 %
Genitalbereich 1 %
Die Handfläche der betroffenen Person entspricht ungefähr einem Prozent ihrer Körperoberfläche.
Darstellung der Neunerregel nach Wallace
Bild von Lecturio
Differenzierung zwischen Delikten, Unfällen, Suiziden und postmortalen Ereignissen bei VerbrennungenVerbrennungenVerbrennungen
Tabelle: Differenzierung zwischen Delikten, Unfällen, Suiziden und postmortalen Ereignissen bei VerbrennungenVerbrennungenVerbrennungen
Art
Delikt
Unfall
Suizid
Postmortales Ereignis
Häufigkeit
Selten
Häufig
Selten
Häufig
Merkmale
Opfer meist bewusstlos durch Sticke, Schläge oder Strangulation
Oft in der Wohnng bei einem Schwelbrand im Schlaf überrascht oder durch Kinder/alte Menschen verursacht
Meist im Freien nach Überschütten mit Brandmittel
Durch Anzünden eines Objektes mit der Leiche darin zur Vertuschung eines Verbrechens (sogenannter Mord-Brand)
Elektrischer Strom
Verletzung und Tod durch Stromwirkungen können eintreten, wenn der Mensch Teil eines geschlossenen Stromkreises ist. Die geschieht durch:
Kurzschluss
Erdschluss
Entscheidend für die biologische Wirkung:
Stromfluss, wesentlich bestimmt durch den Hautwiderstand
Rein thermischer Effekt und kein Zeichen vitaler Reaktion
Charakteristika einer Strommarke:
Rundlich, eingedellt und von grauweißer bis schwarzer Farbe
Wallartig aufgeworfener Rand (Porzellanwall)
Histologisch feststellbare fischzugartige Anordnung von Basalzellen
Bei einer großen Kontaktfläche, etwa im Wasser, ist die Stromdichte an der Übertrittsstelle niedrig und es entsteht keine Strommarke.
Bei einem direkten Kontakt mit dem Stromleiter entsteht ein kleiner Lichtbogen, wodurch das Metall des Stromleiters verdampft und sich an der Strommarke niederschlägt. Diese Metallisation ist aber ebenso kein vitales Zeichen.
Bei einem Stromüberschlag entstehen Brandspuren an den Schuhsohlen oder Jackenärmeln.
Verletzung durch elektrische Hochspannung: Zu sehen sind Aufnahmen der rechten (Bilder A und C) und linken (Bilder B und D) Hand eines Patienten mit Verbrennungen aufgrund eines Stromunfalls.
Bild: „Making contact“ von Johns Hopkins Burn Center, The Johns Hopkins University School of Medicine, Baltimore, Md. Lizenz: CC BY 2.0
Spezifische Wirkungen durch Depolarisation bei elektrischem Strom
Die depolarisierende Wirkung von Strom kann verschiedene Auswirkungen auf den Körper haben, z. B.:
Herzrhythmusstörungen: können zu Eintreten des Todes führen
Überdehnung und Zerreißung der Muskulatur
Bei Depolarisation und Verletzung der Muskulatur kann es zu verschiedenen Folgeerscheinungen kommen:
Crush-Niere: Nierenversagen durch eine große Menge Myoglobin, das aus dem Muskel freigesetzt wird
Kontraktion der Atmungsmuskulatur mit Stauungblutungen und Atembeschwerden.
Weitere Befunde: LungenödemLungenödemAtemwegsobstruktion, flüssiges Leichenblut, ein Blutreichtum der inneren Organe und Weichteilödeme
Gefährdungsbereiche bei elektrischem Strom
Schon niedrige Stromstärken von wenigen Milliampere haben biologische Auswirkungen. Die folgenden Effekte treten ein:
Achtung: Sicherungen brennen in der Regel erst ab 13 Ampere durch. Intakte Sicherungen sind also kein Ausschlusskriterium für einen Elektrotod. Auch ein FI-Schalter muss nicht kommen, wenn sich das Opfer zwar im Stromkreis befindet, aber keinen Erdkontakt hat.
Differenzierung zwischen Delikten, Unfällen, Suiziden und postmortalen Ereignissen bei elektrischem Strom
Tabelle: Differenzierung zwischen Delikten, Unfällen, Suiziden und postmortalen Ereignissen bei elektrischem Strom
Art
Delikt
Unfall
Suizid
Postmortales Ereignis
Häufigkeit
Selten
Häufig
Selten
Selten
Merkmal
Föhn oder Stromkabel in die Badewanne gelegt, Türklinke unter Strom gesetzt
Amateurelektriker*innen, Kontakt mit defekten Haushaltsgeräten
Meist Tod in der Badewanne
Vorgetäuschter Stromtod, Strommarken können vorhanden sein
Spezialfall: Stromtod in der Badewanne
Die Voraussetzung für eine Schädigung ist ein geschlossener Stromkreis. In der Regel erfolgt der Erdschluss über einen Brauseschlauch aus Metall oder ein Metallabflussrohr.
Aufgrund des niedrigen Hautwiderstandes sind meist keine Strommarken zu finden. Die Sicherungen brennen nicht durch.
Schwierig ist der Nachweis einer Tötung mit einer anschließenden Beseitigung der Stromquellen.
Verdächtig ist das Fehlen von typischen Hinweisen auf ein ErtrinkenErtrinkenErtrinken, insbesondere wenn im Blut des Opfers Rückstände von Betäubungsmitteln zu finden sind.
In solchen Fällen sind immer eine Autopsie sowie eine kriminal- und elektrotechnische Abklärung durchzuführen.
Spezialfall: Tod im Hochspannungsbereich
Im Hochspannungsbereich (z. B. bei Eisenbahnschienen oder Überlandleitungen) ist ein direkter Leiterkontakt nicht nötig, da der Strom ca. einen Zentimeter pro 1.000 V überspringen kann. Dabei entsteht ein heller und sehr heißer Lichtbogen.
Versenkungen der Kleidung, Gürtelschnallen oder Knöpfe
Das helle Licht führt zum Zusammenkneifen der Augen, wodurch Krähenfüße mit Verbrennungsaussparungen an den äußeren Augenwinkeln entstehen.
In der Regel handelt es sich bei solchen Todesgeschehen um Unfälle, doch es kann sich auch um ein Delikt in der Form eines Stoßens in den Gefahrenbereich handeln.
Spezialfall: Tod durch Blitzschlag
Hier unterscheidet man zwischen einer direkten und indirekten Blitzwirkung.
Die direkte Blitzwirkung entspricht den Effekten beim Hochspannungsunfall.
Die indirekte Blitzwirkung entsteht fernab der Blitzeinschlagstelle:
Ursächlich hierfür ist ein exponentieller Abfall der Spannung rund um die Blitzeinschlagstelle, der sogenannte Spannungstrichter.
Steht der Mensch im Spannungstrichter mit den Füßen in unterschiedlichen Bereichen der Spannung, komm es durch die Schrittspannung und Spannungsdifferenz zum Stromfluss.
Oft finden sich feine, verzweigte Rötungen an den Beinen der Patient*innen, welche „Lichtenbergfigur“ genannt werden – genau wie die Blitzerscheinung am Himmel.
Kältetod und Unterkühlung
Schon geringe Veränderungen der Körpertemperatur können gefährlich werden. Ein Wärmeverlust kann durch Radiation (Abstrahlung), Konduktion (direkte Wärmeübertragung auf die Umgebung), Evaporation (Entzug der Verdampfungswärme) und Konvektion (Belüftung) erfolgen.
Begünstigung des Wärmeverlusts durch:
Geringe Isolation durch geringes Hautfett oder unzureichende Bekleidung
Geringes Volumen im Verhältnis zur Körperoberfläche (z. B. bei Kleinkindern)
Verstärkte Wärmeübertragung durch eine feuchte Umgebung oder wärmeleitende Unterlagen wie nasse Erde oder kaltes Wasser
Von einer Unterkühlung spricht man ab einer Körperkerntemperatur unter 35 °C.
Pathophysiologie: Ausreizung der Thermoregulation des Körpers in der Form von Muskelzittern und Kreislaufzentralisation → Abkühlung des Körperkerns → Abgekühltes Hämoglobin weist eine höhere Affinität zu O₂ auf, sodass es zu einer Gewebehypoxie kommt. → Eintritt des Todes durch inneres Ersticken und Herzrhythmusstörungen
Lokale Erfrierungen werden in vier Grade eingeteilt:
Grad I: Bildung eines Erythem (Dermatitis congelationis erythematosa) und Gefühllosigkeit.
Grad II: Schwellung (Dematitis congelationis bullosa) und einer Blasenbildung (Frostbeulen)
Grad III: Entstehung einzelner Nekrosen (Dermatitis congelationis gangraenosa) mit Schwarzfärbung
Grad IV: Vollständige Nekrose des Gewebes
Befunde an der Leiche bei Kältetod und Unterkühlung
Gehirn: Bewusstseinsstörungen und Halluzinationen
Herz:
Ab unter 30 °C Körpertemperatur: Rhythmusstörungen
Perniones: Hämolyseflecken (auch Kälteflecken) an den Streckseiten der Extremitäten (meist an den Unterarmen und Unterschenkeln), welche rötlich sind und wie traumatische Blutungen aussehen. Von diesen sind sie dadurch zu unterscheiden, dass das Unterhautfettgewebe nicht gequetscht ist.
Frostbeulen: Rote, juckende oder schmerzende Schwellungen unter der HautHautHaut: Aufbau und Funktion. Diese treten insbesondere an Körperstellen auf, die bei der Zentralisation zuerst weniger durchblutet werden wie Zehen, Finger und Ohren.
MagenMagenMagen: Wischnewsky-Blutungen sind hämorrhagische Erosionen der MagenschleimhautMagenschleimhautMagen, die typisch für den Kältetod sind.
Muskulatur (v. a. am Körperkern): kleine Blutungen und mikroskopische Muskelfaserzerreißungen (z. B. am Musculus ileopsoas)
Blut:
Hoher Blutzucker
Ketoazidose in Folge des Fettabbaus
Das Blut hat eine hellrote Farbe durch die stärkere Bindung von O2 an das Hämoglobin.
Paradoxes Wärmegefühl bei Kältetod und Unterkühlung
Recht typisch ist das Auffinden einer teilweise oder vollständig entkleideten Leiche, sodass zunächst der Verdacht auf ein Sexualdelikt entstehen kann.
Unterkühlte Personen ziehen sich aufgrund einer vermehrten Hautdurchblutung in der Sterbephase, welche zu einem intensiven Wärmegefühl führt, aus.
Durch gleichzeitig auftretenden Sauerstoffmangel und folgende Halluzinationen (Kälteidiotie) wird die Situation von Betroffenen verkannt. → teilweise oder vollständige Entkleidung, Förderung des Vorgangs durch Alkoholisierung
Differenzierung zwischen Delikten, Unfällen und Suiziden bei Kältetod und Unterkühlung
Tabelle: Differenzierung zwischen Delikten, Unfällen und Suiziden bei Kältetod und Unterkühlung
Art
Delikt
Unfall
Suizid
Häufigkeit
Relativ selten
Häufig
Selten
Betroffene
Ausgesetzte Neugeborene oder im Stich gelassene Alkoholisierte
Bei Alkoholisierten, Drogenabhängigen oder Obdachlosen, die im Freien einschlafen
Im Rahmen einer psychischen Störung
Hinweis
Besonders gefährlich ist kaltes Wasser; Faustregel zur Überlebenszeit 1 min pro 1 °C
Ertrinken
Beim Tod im Wasser muss man zwischen einem mittelbaren und einem unmittelbaren ErtrinkenErtrinkenErtrinken differenzieren.
Unter einem mittelbaren oder atypischen ErtrinkenErtrinkenErtrinken versteht man das Untergehen im Wasser infolge eines Kreislaufkollapses oder einer Bewusstseinsstörung. Hierzu zählt der klassische Badetod nach Emminger (der plötzliche Tod im Wasser).
Ein unmittelbares ErtrinkenErtrinkenErtrinken hingegen ist ein Ersticken unter Wasser, das folgende Kriterien aufweist:
Luftschnappen vor dem Untergehen → Atemanhalten nach dem Untergehen (eventuell mehrere Wiederholungen dieser beiden Abläufe) → AtemnotAtemnotDyspnoe (Atemnot/Luftnot) mit Luftausatmen und Wassereinatmen → präterminale Atempause durch Lähmung → Tod
Insgesamt dauert das ErtrinkenErtrinkenErtrinken etwa drei bis fünf Minuten.
Spezialfall „Tod im Bad“:
Todeseintritt bei einem zufälligen Aufenthalt im Wasser
Oft geschieht dies in der Badewanne durch einen abrupten Zusammenbruch der vitalen Hauptfunktionen, sodass es jegliche vitalen Reaktionen fehlen.
Folgende Befunde beweisen, dass die betroffene Person lebend in das Wasser geraten und dann ertrunken ist:
Schaumpilz vor Mund und NaseNaseAnatomie der Nase bei Frischertrunkenen, den man auch in angetrocknetem Zustand erkennen kann.
Der weißliche Schaumpilz entsteht durch das reflexartige Einatmen von Wasser, welches sich mit der Atemluft und dem eiweißhaltigen Bronchialsekret vermischt.
Bildung während des Hustens und Konvulsivstadiums
Zeichen an der LungeLungeLunge: Anatomie durch krampfhafte Inspiration und Aufblähung:
Paltaufschen Ekchymosen: Flecken, etwa fingerkuppengroß, subpleural und von roter bis brauner Farbe
Volumen pulmonum auctum: Die LungeLungeLunge: Anatomie lässt sich auch durch einen Fingerdruck nicht kollabieren
In den Alveolen findet sich Wasser:
Enthält typische Bestandteile wie Plankton und Kieselsediment
Durch eine Sedimentanalyse des Fundorts und einer Analyse der Zusammensetzung des Wassers in der LungeLungeLunge: Anatomie kann der Ertrinkungsort eventuell rekonstruiert werden.
Wydlersches Zeichen: durch das Verschlucken von Wasser im MagenMagenMagen zu finden → Mageninhalt typischerweise drei geschichtet: oben Schaum, mittig Wasser und unten Speisebrei
Svechnikov Zeichen: Vorhandensein von Ertrinkungsflüssigkeit in der Keilbeinhöhle
Sehrtsche Schleimhautrissen: Schleimhauteinrissen des Mageneingangs aufgrund von reflektorischem ErbrechenErbrechenErbrechen im Kindesalter von Wasser
Wasserleiche
Folgende Zeichen treten bei längerem Aufenthalt der Leiche im Wasser auf:
Feuchte und schlammverunreinigte Kleidung
Treibverletzungen: Aufgrund der Fortbewegung in der Bauchlage im Fließgewässer meist an der Stirn, dem Handrücken, den Knien und den Fußspitzen.
Lecturio und die Exporo-Gruppe wurden für ihre digitale Compliance-Akademie mit dem eLearning Award 2023 ausgezeichnet.
eLearning Award 2019
Lecturio und die TÜV SÜD Akademie erhielten für den gemeinsam entwickelten Online-Kurs zur Vorbereitung auf den Drohnenführerschein den eLearning Award 2019 in der Kategorie „Videotraining“.
Comenius-Award 2019
Die Lecturio Business Flat erhielt 2019 das Comenius-EduMedia-Siegel, mit dem die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien jährlich pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende didaktische Multimediaprodukte auszeichnet.
IELA-Award 2022
Die International E-Learning Association, eine Gesellschaft für E-Learning Professionals und Begeisterte, verlieh der Lecturio Learning Cloud die Gold-Auszeichnung in der Kategorie “Learning Delivery Platform”.
Comenius-Award 2022
In der Kategorie “Lehr- und Lernmanagementsysteme” erhielt die Lecturio Learning Cloud die Comenius-EduMedia-Medaille. Verliehen wird der Preis von der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien für pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende Bildungsmedien.
B2B Award 2020/2021
Die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) hat Lecturio zum Branchen-Champion unter den deutschen Online-Kurs-Plattformen gekürt. Beim Kundenservice belegt Lecturio den 1. Platz, bei der Kundenzufriedenheit den 2. Platz.
B2B Award 2022
Für herausragende Kundenzufriedenheit wurde Lecturio von der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) mit dem deutschen B2B-Award 2022 ausgezeichnet. In der Rubrik Kundenservice deutscher Online-Kurs-Plattformen belegt Lecturio zum zweiten Mal in Folge den 1. Platz.
Simon Veiser
Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.
Dr. Frank Stummer
Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.
Sobair Barak
Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.
Wolfgang A. Erharter
Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.
Holger Wöltje
Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.
Frank Eilers
Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.
Yasmin Kardi
Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.
Leon Chaudhari
Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.
Andreas Ellenberger
Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.
Zach Davis
Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.
Wladislav Jachtchenko
Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.
Alexander Plath
Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.