Sideroblastische Anämien sind eine heterogene Gruppe von Knochenmarkserkrankungen, die durch eine abnormale Eisenakkumulation in den Mitochondrien von erythroiden Vorläufern gekennzeichnet sind. Das angesammelte Eisen Eisen Spurenelemente erscheint als Körnchen in einer ringförmigen Verteilung um den Kern herum, was zu dem charakteristischen morphologischen Merkmal eines Ringsideroblasten führt. Sideroblastische Anämien können auf erbliche Defekte in der Hämsynthese zurückzuführen sein oder durch Alkoholismus, Bleivergiftung, Medikamente oder Vitaminmangel erworben werden. Die Anämie Anämie Anämie: Überblick und Formen ist häufig mikrozytär mit niedriger bis normaler Retikulozytenzahl. Der Serumeisenspiegel ist typischerweise erhöht. Eine Knochenmarkuntersuchung mit Ringsideroblasten sichert die Diagnose. Die Behandlung umfasst die Behandlung der Grunderkrankung, die Vermeidung von ursächlichen Medikamenten und/oder Toxinen und die Phlebotomie bei Eisenüberladung.
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Medizin ➜
Sideroblastische Anämien sind eine heterogene Gruppe von Knochenmarkserkrankungen, welche durch eine pathologische Eisenakkumulation in den Lysosomen und Mitochondrien erythroider Vorläuferzellen gekennzeichnet sind. Ihnen gemeinsam ist eine Pathologie der Hämsynthese, bei welcher der Einbau von Eisen Eisen Spurenelemente in Protoporphyrin gestört ist. Das Eisen Eisen Spurenelemente wird ringförmig um den Kern herum verteilt, sodass sogenannte Ringsideroblasten entstehen, die pathognomonisch für diese Form der Anämien sind.
Einteilung sideroblastischer Anämien nach Kaboth:
Angeborene Erkrankungen:
Erworben:
Hämsynthese:
Die Hämsynthese ist ein Prozess, der in den Mitochondrien und im Zytoplasma stattfindet.
In den Mitochondrien wird Succinyl-CoA mit Glycin zu Aminolävulinsäure (ALA) umgewandelt.
Diese Reaktion wird durch die Aminolävulinsäure-Synthase (ALAS2 in den Erythrozyten) katalysiert. Die ALA tritt in das Zytoplasma aus, wo 2 ALA-Moleküle kondensieren, um Porphobilinogen (PB) zu produzieren. Die nachfolgenden Schritte führen zur Bildung von Koproporphyrinogen III, das daraufhin in die Mitochondrien zurücktransportiert wird. Oxidase erleichtert die Umwandlung von Koproporphyrinogen III in Protoporphyrinogen IX, das dann in Protoporphyrin IX umgewandelt wird. Eisen(II) wird in Protoporphyrin IX eingebaut und bildet Häm (katalysiert durch Ferrochelatase).
Defekte in der Hämsynthese:
Defekte in der Eisen-Schwefel-Cluster (englisches Akronym: ISC)-Biogenese:
Defekte in der mitochondrialen Proteinsynthese:
Dysfunktion der Erythropoese Erythropoese Erythrozyten:
Das klinische Erscheinungsbild variiert je nach Grunderkrankung.
Allgemeine Merkmale der Anämie Anämie Anämie: Überblick und Formen:
Patient*innen mit Vitamin B 6 -Mangel können folgende Symptome aufweisen:
Patient*innen mit Bleivergiftung können folgende Symptome aufweisen:
Weitere mögliche Befunde:
Ringsideroblasten
Bild: „Ringed sideroblasts“ von S Bhimji MD. Lizenz: CC BY 4.0Blutausstrich einer 53-jährigen Patientin mit Anämie, die an Müdigkeit und Obstipation leidet:
Zu sehen sind hypochrome Erythrozyten mit basophilen Granula.
Blutbild | Diagnose | Eisenwert | Anamnese |
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Anämie Anämie Anämie: Überblick und Formen mit MCV <80 | Sideroblastische Anämie Anämie Anämie: Überblick und Formen | ↑ | Alkoholabusus, Myelodysplastisches Syndrom Myelodysplastisches Syndrom Myelodysplastische Syndrome |
Eisenmangelanämie Eisenmangelanämie Eisenmangelanämie | ↓ | Blutverlust | |
Thalassämie Thalassämie Thalassämie | Normal | Variantenabhängig (asymptomatische bis schwere Anämie Anämie Anämie: Überblick und Formen) |
Die Behandlungsoptionen hängen von der Ätiologie ab und umfassen: