Um physiologische und biochemische Prozesse des menschlichen Körpers verstehen zu können, braucht es einige physikalische und chemische Grundlagen. Zu diesen Grundlagen gehören ein Verständnis für Stoffmengen und ihre unterschiedlichen Größen wie z. B. Volumen, Masse, Dichte und Teilchenanzahl sowie ein Verständnis für Volumenänderungen und das Verhalten von Flüssigkeiten und Gasen in Strömungen.
Kostenloser
Download
Lernleitfaden
Medizin ➜
Als Volumen wird der Inhalt eines dreidimensionalen Raumes bezeichnet. Zu der SI-Einheit m³ ist es auch üblich, Volumenangaben in Litern anzugeben. Die Berechnung des Volumens ist je nach der Form des Körpers sehr unterschiedlich. Verallgemeinert, errechnet sich das Volumen aus der Grundfläche mal der Höhe des Körpers.
Beispiel Zylinder: Die Grundfläche des Zylinders ist ein Kreis, welcher sich mit der folgenden Formel berechnen lässt:
$$ A = \pi \cdot r^{2} $$Aus der Formel des Volumens (V = A * h) lässt sich folgende Gleichung für einen Zylinder herleiten:
$$ V_{Zylinder} = A \cdot h = \pi \cdot r^{2}\cdot h $$Die Masse ist eine Eigenschaft von Materie, die sich folgendermaßen gliedern lässt:
Die Masse kann durch Messen mittels Waagen bestimmt werden. In einigen Beispielen kann die Masse mit dem Impulserhaltungssatz berechnen werden. Allerdings gibt es zur Berechnung der Masse zahlreiche Möglichkeiten, die von Fall zu Fall variieren.
Die Teilchenzahl entspricht der absoluten Summe von Teilchen in einem System. Sie ist direkt proportional zur Stoffmenge. In makroskopisch kleinen Systemen, in denen die Teilchenanzahl nicht mehr korrekt bestimmt werden kann, wird auf die Avogadrokonstante zurückgegriffen, mit der sich die Stoffmenge berechnen lässt:
$$ N = n \cdot N_{A} $$N: Teilchenzahl, keine Einheit
NA: Avogadrokonstante [1/mol]
n: Stoffmenge [mol]
Merke: Ein mol eines Stoffes enthält immer NA= 6,02 * 1023 Teilchen dieses Stoffes.
Die Stoffmenge gibt indirekt Aufschluss über die Teilchenzahl eines Systems. Sie wird in der Einheit mol angegeben. Um für einen Versuch benötigte Massen eines Stoffes herleiten zu können, wird die Molare Masse benötigt. Aussagen über die Masse eines an einer Reaktion beteiligten Atoms befinden sich im Periodensystem der Elemente.
Die Mengen, die während einer Reaktion benötigt werden, lassen sich mit der folgenden Formel berechnen:
$$ m = n \cdot M $$n: Stoffmenge [mol]
M: Molare Masse [g/mol]
Beispiel: Aus der Reaktion von Magnesium Magnesium Elektrolyte und Sauerstoff entsteht Magnesiumoxid (Magnesiumsynthese). Ausgeglichen entsteht folgende Reaktionsgleichung:
2 Mg + O2 → 2 MgO
Laut der Reaktionsgleichung werden zwei Mol Magnesium Magnesium Elektrolyte und ein mol Sauerstoff benötigt, um zwei Mol Magnesiumoxid zu erhalten. Die Molaren Massen für die beteiligten Stoffe sind:
Magnesium Magnesium Elektrolyte: 24,31 g/mol; Sauerstoff: 15,9994 g/mol
Beim Einsetzen der Werte in die oben genannte Gleichung m = n * M entstehen folgende Abmessungen:
Magnesium Magnesium Elektrolyte: m = 2 mol * 24,31 g/mol = 48,62 g.
Sauerstoff: m = 1 mol * 15,9994 g/mol = 15,9994 g.
Es werden für diese Reaktion also 48,62 g Magnesium Magnesium Elektrolyte und 15,9994 g Sauerstoff benötigt.
Die Masse eines Körpers ist bei gleichen äußeren Bedingungen vom Volumen abhängig. Beide verhalten sich direkt proportional. Diese Proportionalität kann aus dem Quotienten von Masse und Volumen hergeleitet werden, wenn dieser einen konstanten Wert ergibt. Dieser Quotient aus Masse und Volumen ist bei bestimmten Temperaturen und bei konstantem Druck für einen bestimmten Stoff charakteristisch. Er wird als Dichte bezeichnet:
$$ \rho = \frac{m}{V} $$ρ: Dichte (Massedichte) [kg/cm³]
Die Dichte fester, flüssiger und gasförmiger Stoffe ist temperaturabhängig. Die Dichte gasförmiger Körper ist zudem druckabhängig.
Die Teilchendichte ist als Quotient aus der Teilchenzahl und dem Volumen definiert. Die Teilchenzahl gibt hierbei Aufschluss über die Dichte eines Stoffes:
$$ C_{i} = \frac{N_{i}}{V} $$Ci: Teilchendichte [Teilchen/cm³]
Ni: Teilchenzahl eines bestimmten Stoffes
Massebezogene Größen sind Größen, die auf die Masse bezogen sind.
Als spezifisches Volumen wird der Kehrwert der Dichte definiert und ist abhängig vom Volumen der Masseeinheit. Es wird mit folgender Gleichung beschrieben:
$$ v = \frac{1}{\rho } = \frac{V}{m} $$v: spezifisches Volumen [m³/kg]
Es wird u. a. zur Erstellung von p-v-Diagrammen in der Thermodynamik verwendet, welche Phasenabläufe beschreiben. So kann ein p-v-Diagramm aussehen:
Die Erhöhung der Temperatur eines Körpers bewirkt eine Steigerung der kinetischen Energie seiner kleinsten Teilchen. Eine Erwärmung bedeutet eine Energiezufuhr, eine Abkühlung bedeutet einen Energieentzug. Die Wärme, die ein Körper aufnimmt, ist proportional zur Masse und zur Temperaturänderung des Körpers. Die Proportionalitätskonstante heißt spezifische Wärmekapazität. Sie ist eine Stoffkonstante.
Beispiel: Die spezifische Wärmekapazität für Wasser ist cH2O = 4,19 J / (kg*K). Das bedeutet, dass die Energie 4,19 kJ notwendig ist, um ein Kilogramm Wasser um einen Kelvin zu erhöhen.
Die spezifische Wärmekapazität, bzw. die Errechnung der Wärme erfolgt mittels folgender Gleichung:
$$ \Delta Q = c \cdot m \cdot \Delta T $$c: spezifische Wärmekapazität [J/(kg * K]
ΔQ: abgegebene / aufgenommene Wärme
ΔT: Temperaturerhöhung / Temperaturabnahme
Stoffe kommen in der Natur (also auch im menschlichen Körper) selten als Reinstoffe vor. Stoffe gehen Verbindungen ein, die je nach Verbindung verschiedene Eigenschaften aufweisen. Stoffgemische wie z. B. Cholesterin Cholesterin Cholesterinstoffwechsel oder Calciumphosphat-Abscheidungen sind für die Erhöhung des Strömungswiderstandes des Blutes verantwortlich, also für die Arteriosklerose.
Genauso wie sie schädlich sind, können Stoffgemische allerdings auch sehr hilfreich sein, wenn beispielsweise lebenswichtiges Eisen Eisen Spurenelemente in Form von Ferritin-Kristallen in der Leber Leber Leber gebildet, gespeichert und bei Bedarf freigegeben werden.
Der Molenbruch ist der Stoffmengenanteil und bezieht sich auf die Molanteile in einem Gas- oder Flüssigkeitsgemisch.
Beispiel: Ein Mol Luft besteht zu 80% aus Stickstoff und zu 20% aus Sauerstoff. Demnach entspricht der Molanteil 0,2 Sauerstoff und 0,8 Stickstoff.
Ein Massenanteil ist der prozentuale Anteil eines gelösten Stoffes im Verhältnis zur Gesamtmasse der Lösung.
Die Aggregatzustände beschreiben die physikalischen Zustände eines Stoffes und sind abhängig von der Temperatur und dem Druck. Man unterscheidet drei Formen:
Bei Blutdruckmessungen wird der Staudruck im Blut gemessen. Ist dieser zu hoch, so kann er durch eine höhere Strömungsgeschwindigkeit erniedrigt werden. Dazu muss der Volumenfluss erhöht oder der Strömungswiderstand gesenkt werden.
Die exspiratorische Luft muss durch eine Verengung in den Stimmbändern, der sogenannten Glottis Glottis Larynx (Kehlkopf). Wie hoch der Strömungswiderstand oder der Volumenstrom sein müssen, um die Glottis Glottis Larynx (Kehlkopf) zu öffnen bzw. zu schließen, wie die genannten Größen zusammenhängen und was die Bernoullische Gleichung aussagt, lehrt die Strömungslehre.
Die Strömung von idealen Flüssigkeiten und Gasen wird mit Flusslinien dargestellt. Die Flusslinien werden umso dichter dargestellt, je höher die Strömungsgeschwindigkeit ist. Es werden zwei Formen der Strömung unterschieden:
Wird ein Körper in ein Fluid gestellt, so erfährt er eine Kraft, die sich in vielen Fällen proportional zur Dichte des Fluids, zum Quadrat der Strömungsgeschwindigkeit und zur Querschnittsfläche erweist.
Newtons Gesetz besagt, dass jeder Kraft eine gleichgroße Kraft entgegenwirkt (Newtonsches Wechselwirkungsprinzip). Diese entgegenwirkende Kraft wird als Widerstand des Körpers bezeichnet. Diese ist abhängig von der Viskosität, inneren Reibung und Hindernissen in der Strömung.
Der Strömungswiderstand wird mit dem Gesetz von Hagen-Poiseuille berechnet:
$$ R_{s} = \frac{8\pi \cdot \eta \cdot \Delta l}{A^{2}} $$η: Viskosität des Fluids [(n*s) / m²]
Δl: Länge der Strömung / Länge des Rohres [m]
A: Querschnitt [m²]
Die Volumenstromstärke gibt an, wie viel Volumen pro Zeiteinheit durch einen Querschnitt fließt. Sie ist mit der folgenden Gleichung definiert:
$$ V = \frac{A}{\Delta t \cdot \Delta l} $$V: Volumenstromstärke [m³/s]
Bei laminarer Strömung bleibt die Zahl der Flusslinien konstant. Wird der Querschnitt des Rohres kleiner, verdichten sich die Flusslinien, d. h. die Strömungsgeschwindigkeit nimmt zu.
Je kleiner die Querschnittsfläche, desto größer ist die Strömungsgeschwindigkeit, da die Volumenstromstärke konstant bleibt.
Die Strömungsgeschwindigkeiten verhalten sich also umgekehrt wie die Röhrenquerschnitte, sie sind indirekt proportional.
Strömt eine Flüssigkeit mit einer bestimmten Dichte horizontal durch ein Rohr mit veränderlichem Querschnitt, so ist bei vernachlässigbarer Reibung der Gesamtdruck an allen Stellen des Rohres gleich:
$$ p_{1} + 0,5\rho \cdot v_{1}^{2} = p_{2} + 0,5\rho \cdot v_{2}^{2} $$Für Rohrführungen mit einer Neigung gilt: Die Summe aus dem statischen Druck, dem Schweredruck und dem dynamischen Druck ist an jeder Stelle einer Stromlinie konstant.
Reale Flüssigkeiten erleiden im Gegensatz zu idealen Flüssigkeiten einen Druckabfall durch innere Reibung oder durch Viskosität. Reibung erzeugt immer einen Verlust an kinetischer Energie, was dazu führt, dass die Flüssigkeit an den Wänden des Rohres haften bleibt.
Deshalb fließt ein Fluid „außen“ an den Rändern auch langsamer. Im Vergleich dazu ist die Strömungsgeschwindigkeit in der Mitte der Strömung höher. Der grafische Verlauf einer solchen Flüssigkeit ist ähnlich einer Parabel:
Das Maximum des parabolischen Verlaufs der Strömungsgeschwindigkeit befindet sich im Zentrum. Flüssigkeiten, die einen solchen grafischen Verlauf beim Fließen in zylindrischen Rohren aufweisen, werden als Newtonsche Flüssigkeiten bezeichnet. Für solche Fluide gilt das Ohmsche Gesetz:
$$ V = \frac{\Delta \rho }{RS} $$Zwischen der Volumenstärke und Druckdifferenz besteht eine lineare Beziehung.
Wie eben beschrieben, fällt der Druck in realen Flüssigkeiten; er nimmt also mit der Länge des Rohres ab und ist zudem abhängig vom Querschnitt des Rohres. Aufeinanderfolgende Widerstände verhalten sich wie die Widerstände in einem elektrischen System und werden somit addiert.
Rohre, durch die Fluide fließen, können unterschiedlich miteinander verknüpft werden: