Streptococcus ist neben Staphylococcus Staphylococcus Staphylococcus eine der beiden medizinisch wichtigsten Spezies grampositiver Kokken. Streptokokken werden auf Blutagar anhand ihres hämolytischen Musters und ihrer Empfindlichkeit gegenüber Optochin und Bacitracin differenziert. Es gibt viele pathogene Arten von Streptokokken, darunter S. pyogenes, S. agalactiae, S. pneumoniae und die Viridans-Streptokokken (z. B. S. mutans, S. mitis und S. sanguinis). Streptokokken-Infektionen verursachen ein breites Spektrum an Erkrankungen, darunter Pharyngitis Pharyngitis Pharyngitis, Pneumonie Pneumonie Pneumonie (Lungenentzündung), Haut- und Weichteilinfektionen, Endokarditis Endokarditis Endokarditis, Septikämie, Meningitis Meningitis Meningitis und das Streptokokken-Toxik-Shock-Syndrom. Sie sind auch für die postinfektiösen Syndrome des akuten rheumatischen Fiebers und der Poststreptokokken-Glomerulonephritis verantwortlich. Die meisten Streptokokken sind sensibel gegenüber Penicillin.
Kostenloser
Download
Lernleitfaden
Medizin ➜
Streptokokken haben die Fähigkeit, Biofilme zu bilden:
Bedeutung:
Grampositive Bakterien:
Die meisten Bakterien können nach einem Laborverfahren namens Gram-Färbung klassifiziert werden.
Bakterien mit Zellwänden, die eine dicke Peptidoglykanschicht aufweisen, halten die bei der Gram-Färbung verwendete Kristallviolettfärbung zurück, werden aber von der Safranin-Gegenfärbung nicht beeinträchtigt. Diese Bakterien erscheinen auf der Färbung violett-blau, was bedeutet, dass sie grampositiv sind. Die Bakterien lassen sich nach ihrer Morphologie (verzweigte Filamente, Stäbchen und Kokken in Clustern oder Ketten) und ihrer Fähigkeit, in Gegenwart von Sauerstoff zu wachsen (aerob bzw. anaerob), weiter einteilen. Die Gruppe der Kokken kann noch weiter differenziert werden: Staphylokokken zeichnen sich durch das Vorhandenseins des Enzyms Koagulase und ihrer Sensibilität gegenüber dem Antibiotikum Novobiocin aus. Streptokokken werden auf Blutagar gezüchtet und danach klassifiziert, welche Form der Hämolyse sie anwenden (α, β oder γ). Die weitere Differenzierung der Streptokokken-Spezies erfolgt auf Grundlage ihrer Verhaltens im Pyrrolidonyl-β-Naphthylamid-Test (PYR), ihrer Sensibilität gegenüber spezifischen antimikrobiellen Wirkstoffen (Optochin und Bacitracin) und ihrer Fähigkeit, auf Natriumchloridmedien (NaCl) zu wachsen.
Streptokokken wachsen gut auf Blutagar. Die verschiedenen Streptokokken-Spezies werden aufgrund ihres Hämolysemusters in drei Gruppen eingeteilt:
Blutagarplatte mit β-hämolytischen Kolonien von S. pyogenes:
Vollständige (Beta-Typ) Hämolyse um jede Kolonie
Spezies | Morphologie | Vorkommen | Unterscheidungsmerkmale |
---|---|---|---|
S. pyogenes (Streptokokken der Gruppe A) | Auftreten in paarigen Ketten | Rachen, Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion |
|
S. agalactiae (Streptokokken der Gruppe B) | Auftreten paarweise oder in Ketten | Vagina Vagina Vagina, Vulva und Beckenboden, unterer Gastrointestinaltrakt |
|
S. pneumoniae | Lanzettenförmige Diplokokken | Nasopharynx Nasopharynx Pharynx |
|
Viridans-Streptokokken: S. mutans, S. mitis, S. sanguinis | Auftreten paarweise oder in Ketten | Mundhöhle, Kolon (S. bovis) |
|
Enterokokken
Enterokokken
Enterokokken (ehemals Streptokokken der Gruppe D, reklassifiziert als eigenständige Gattung Enterococcus): E. faecalis, E. faecium S. gallolyticus (in Gruppe D und ein Mitglied der S. bovis-Gruppe ) |
Auftreten paarweise, in kurzen Ketten oder einzeln | Darm, Mundhöhle und Vagina Vagina Vagina, Vulva und Beckenboden |
|
Jede pathogene Streptokokkenart hat wichtige Virulenzfaktoren, die mit ihrer Ausbreitung und ihren klinischen Manifestationen korrelieren. In den nachstehenden Tabellen sind Merkmale ausgewählter Spezies zusammengefasst:
Virulenzfaktor | Funktion |
---|---|
Kapsel | Inhibition der Phagozytose |
M-Protein (beteiligt an rheumatischem Fieber Fieber Fieber) |
|
Streptolysin O | Lyse von Erythrozyten Erythrozyten Erythrozyten |
Streptokinase (Fibrinolysin) | Umwandlung von Plasminogen in Plasmin und Auflösung von Blutgerinnsel, wodurch Bakterien aus dem Gerinnsel entweichen können |
DNAse |
|
Hyaluronidase | Hilfe bei der Ausbreitung durch Spaltung von Hyaluronsäure (wichtiger Bestandteil der Grundsubstanz des Bindegewebes) |
Lipoteichonsäure (bedeckt haarartige Pili, die durch die Kapsel ragen) | Anhaftung an Epithelzellen |
Drei Arten von erythrogenen Exotoxinen:
|
SpeA und SpeC sind Superantigene; Anregung der
T-Zellen
T-Zellen
T-Zellen zur Produktion von Zytokinen durch Bindung an die V-beta-Region des T-Zell-Rezeptors
|
Zwei Arten von Hämolysinen:
|
Lyse von Erythrozyten Erythrozyten Erythrozyten und Schädigung der Membran anderer Zellen |
Virulenzfaktor | Funktion |
---|---|
Kapsel | Inhibition der Phagozytose |
Virulenzfaktor | Funktion |
---|---|
Kapsel | Inhibition der Phagozytose |
IgA-Protease | Invasion der Schleimhäute |
Virulenzfaktor | Funktion |
---|---|
Dextrans | Thrombozytenadhäsion |
In-vivo-Biofilmproduktion | Adhäsion |
Streptococcus pyogenes ist der virulenteste Erreger aus der Familie der Streptokokken.
Pharyngitis Pharyngitis Pharyngitis:
Streptokokken-Pharyngitis:
Rötung und Ödem des Rachens und Petechien am Gaumen
Haut- und Weichteilinfektionen:
Impetigo bei einem Kind:
Das Bild zeigt charakteristische periorale honiggelbe Krusten.
Puerperalfieber: Eindringen von S. pyogenes in den Uterus nach der Entbindung → Endometritis Endometritis Endometritis und Bakteriämie
Bakteriämie oder Sepsis Sepsis Sepsis und septischer Schock verursacht durch:
Scharlach Scharlach Scharlach:
Streptokokken-Toxic-Shock-Syndrom:
Rheumatisches Fieber Fieber Fieber:
Poststreptokokken-Glomerulonephritis:
Infektiöse Endokarditis:
Im Echokardiogramm ist eine bakterielle Vegetation (Pfeil) an der Trikuspidalklappe zu sehen.
Spezies | Identifikation | Prävention |
---|---|---|
S. pyogenes (A-Streptokokken) |
|
Frühzeitige antibiotische Behandlung der Pharyngitis Pharyngitis Pharyngitis zur Abwendung von Folgeerkrankungen und Rezidiven |
S. agalactiae (B-Streptokokken) |
|
Screening schwangerer Frauen in den letzten Wochen vor Entbindung, ggf. kurzzeitige Behandlung mit Ampicillin Ampicillin Penicilline (Vermeidung einer Infektion des Neugeborenen) |
S. pneumoniae |
|
Impfung
Impfung
Impfung nach den Richtlinien des RKI
|
Viridans-Streptokokken: S. mutans, S. bovis, S. mitis | Blutkulturen, biochemische Tests (oft unzuverlässig für Viridans-Streptokokken, sodass zunehmend molekulare Tests oder eine Massenspektrometrie-Methode verwendet werden) | Prophylaktische Antibiotika-Gabe bei Hochrisiko-Patient*innen (z. B. prothetische Herzklappen, angeborene zyanotische Herzfehler), die sich einem zahnärztlichen Eingriff unterziehen müssen |
Enterokokken Enterokokken Enterokokken | Kulturen (Wachstum in 6,5 % NaCl), biochemische Tests, molekulare Tests oder Massenspektrometrieverfahren |