Das Syndrom der dünnen Basalmembran, auch benigne familiäre Hämaturie genannt, ist eine Glomerulopathie mit vorwiegend nephritischem Syndrom. Die Erkrankung ist durch eine diffuse Verdünnung der glomerulären Basalmembran (GBM) gekennzeichnet. Das Syndrom wird meist autosomal-dominant vererbt und in einigen Fällen wurden Mutationen in den COLA4-Genen, die für das Typ lV-Kollagen kodieren, nachgewiesen. Die Klinik kann von einer asymptomatischen Mikrohämaturie bis hin zu einer Makrohämaturie, Flankenschmerzen, Proteinurie und Hypertonie Hypertonie Arterielle Hypertonie reichen. Die Diagnose erfolgt durch eine Anamnese und Labordiagnostik. Bei schwereren Verläufen kann eine Nierenbiospie erfolgen. Im Elektronenmikroskop ist eine diffuse Ausdünnung der glomerulären Basalmembran zu sehen. In den meisten Fällen verläuft die Erkrankung gurtartig und bedarf keiner Therapie. Bei Bedarf kann eine symptomatische Therapie mittels ACE-Hemmer und ARB erfolgen. Die Prognose ist gut.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Lichtmikroskopische Aufnahme einer Nierenbiopsie mit einem Syndrom der dünnen Basalmembran: die glomeruläre Histologie erscheint fast normal.
(A) PAS-Färbung (200×): Der große Pfeil zeigt auf den Glomerulus und der dünne Pfeil zeigt die Nierentubuli.
(B) PAS-Färbung (400×): Die glomeruläre Basalmembran (GBM) und die mesangiale Matrix wurden angefärbt. Die PAS-Färbung zeigte eine fast normale glomeruläre Histologie mit nur gelegentlich milder mesangialer Zellproliferation und Zunahme der Matrix.
Elektronenmikroskopische Aufnahme einer Nierenbiospie mit einem Syndrom der dünnen Basalmembran: Befund einer gleichmäßig verdünnten glomerulären Basalmembran (GBM). Die GBM ist zwischen den fenestrierten Endothelzellen und den Podozyten-Fortsätzen lokalisiert.
Die Pfeile zeigen die charakteristisch verdünnte GBM und wenige fusionierte Podozyten.