Die Thanatologie ist die Wissenschaft vom Tod, Sterben und der Bestattung. In Deutschland sind Ärzt*innen dazu verpflichtet, eine Leichenschau durchzuführen. Deshalb ist es sehr wichtig, sich mit den Grundzügen der Thanatologie und Durchführung einer Leichenschau sowie dem Ausfüllen des Totenscheins auszukennen. Die Leichenschau dient dazu, den Tod festzustellen und weitere Aussagen bezüglich der Todesursache und Todesumständen treffen zu können. Für die Feststellung des Todes ist auf die Todeszeichen zu achten, die neben den supravitalen Reaktionen auch Hinweis auf den Todeszeitpunkt geben können. Ist ein klarer kausaler und zeitlicher Zusammenhang zwischen Erkrankungsprozessen und Tod zu erkennen, kann der natürliche Tod festgestellt werden. Sollte es Hinweise auf äußere Einflüsse geben, besteht der Verdacht auf einen nicht-natürlichen Tod. Auch eine unklare Todesart kann während der Leichenschau festgestellt werden.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Natürlich:
Nicht-natürlich:
Auch ein Verdacht auf einen nicht-natürlichen Tod muss als solcher dokumentiert werden. Hinweise sind hier ausreichend.
Unklar:
Achtung: Das Vorliegen einer nicht-natürlichen oder unklaren Todesart muss der Polizei gemeldet werden. Es kann zur Anordnung einer gerichtlichen Obduktion durch die Staatsanwaltschaft kommen. Bei Feststellung eines natürlichen Todes kann ggf. eine klinische Obduktion durchgeführt werden.
Frühe Leichenveränderungen
Unsichere Todeszeichen treten post mortem zwangsläufig auf, beweisen aber einen Individualtod nicht. Zu den unsicheren Todeszeichen gehören:
Die A-E-I-O-U- Regel nach Bahrmann fasst die Ursachen eines Scheintodes (Vita reducta) zusammen:
Der klinische Tod tritt durch Atemstopp und Kreislaufstillstand Kreislaufstillstand Plötzlicher Herzstillstand ein. Ist eine kardiopulmonale Reanimation Kardiopulmonale Reanimation Plötzlicher Herzstillstand unmöglich oder verläuft frustran, resultiert einige Minuten später der Hirntod Hirntod Hirntod. Der Zeitpunkt des Hirntods ist vor allem wichtig für Organtransplantationen.
Die Phase zwischen klinischem Tod und Absterben der letzten Körperzellen wird intermediäres Leben genannt, z. B. lebt eine Muskelzelle noch ca. 8 Stunden, während ein Spermium bis zu 3 Tage weiterlebt. Wenn keine Zelle im Körper mehr lebt, ist der biologische Tod eingetreten.
Supravitale Reaktionen geben konkrete Hinweise auf den Todeszeitpunkt: