Thanatologie: Leichenschau und Todeszeichen

Die Thanatologie ist die Wissenschaft vom Tod, Sterben und der Bestattung. In Deutschland sind Ärzt*innen dazu verpflichtet, eine Leichenschau durchzuführen. Deshalb ist es sehr wichtig, sich mit den Grundzügen der Thanatologie und Durchführung einer Leichenschau sowie dem Ausfüllen des Totenscheins auszukennen. Die Leichenschau dient dazu, den Tod festzustellen und weitere Aussagen bezüglich der Todesursache und Todesumständen treffen zu können. Für die Feststellung des Todes ist auf die Todeszeichen zu achten, die neben den supravitalen Reaktionen auch Hinweis auf den Todeszeitpunkt geben können. Ist ein klarer kausaler und zeitlicher Zusammenhang zwischen Erkrankungsprozessen und Tod zu erkennen, kann der natürliche Tod festgestellt werden. Sollte es Hinweise auf äußere Einflüsse geben, besteht der Verdacht auf einen nicht-natürlichen Tod. Auch eine unklare Todesart kann während der Leichenschau festgestellt werden.

Aktualisiert: 03.02.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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durch Physikum, M2 und M3.

Leichenschau

Überblick

  • Definition: Untersuchung des menschlichen Körpers zur Feststellung des Todes (sichere Todeszeichen), seiner Ursachen und weiterer Umstände sowie Ausfüllen des Totenscheins.
  • Die Regelung der Leichenschau ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, aber die Gesetze sind sich alle einig, dass die Durchführung der Leichenschau durch approbierte Ärzt*innen erfolgen muss.
  • Durchführung der Leichenschau möglichst am Unfallort
  • Der Totenschein enthält:
    • Personalien der verstorbenen Person
    • Zuletzt behandelnde*r Ärzt*in
    • Person, die die verstorbene Person identifiziert hat
    • Todeszeitpunkt und Ort
    • Todesart: natürlich, nicht natürlich, ungeklärt
    • Angaben zur Todesursache (Kausalkette):
      • Unmittelbare Todesursache
      • Zuvor bestehende Erkrankungen
      • Weitere nennenswerte Erkrankungen
    • Ggf. Warnhinweise, z. B. Infektionsgefahr
  • Der Totenschein wird im Gesundheitsamt gesammelt und ICD-verschlüsselt zur Verwendung für die Todesursachenstatistiken im Statistischen Bundesamt.

Durchführung

  • Identifikation der verstorbenen Person
  • Äußere Betrachtung der toten Person und deren Umgebung
  • Vollständige Entkleidung und Entfernung aller Pflaster/Verbände
  • Ausführliche körperliche Untersuchung, einschließlich der Vorder- und Rückseite, sowie aller Körperhöhlen:
    • Auffällige Gerüche
    • Am Kopf auch Betrachtung der Mundhöhle, der Zähne Zähne Anatomie der Zähne, der Augen und Gehörgänge
    • Suche nach Hämatomen, Ödemen, Wunden, Narben, ausgetretenen Flüssigkeiten
    • Untersuchung der Todeszeichen
    • Hinweise bezüglich des Todeszeitpunkts

Todesarten

Natürlich:

  • Vorhandensein von krankhaften Ursachen, die zum Tod geführt haben
  • Kein Vorliegen rechtlicher Faktoren
  • Vorhandensein von lebensbedrohlichen Erkrankungen
  • Der Todeszeitpunkt muss aus dem Krankheitsverlauf heraus plausibel sein.

Nicht-natürlich:

Auch ein Verdacht auf einen nicht-natürlichen Tod muss als solcher dokumentiert werden. Hinweise sind hier ausreichend.

  • Tod durch von außen wirkendes Ereignis
  • Bedeutet nicht automatisch, dass ein Fremdverschulden vorliegt:
    • Selbsttötung
    • Unfalltod
    • Tötung durch Andere
    • Tod in Folge ärztlicher Eingriffe

Unklar:

  • Fehlen einer eindeutigen Todesursache bei gleichzeitigem Fehlen von Hinweisen auf einen nicht-natürlichen Tod
  • Beispiele, die für eine unklare Todesursache sprechen:
    • Sehr plötzliches Versterben
    • Fäulnisprozesse, die mögliche Verletzungen kaschieren
    • Versterben auf dem OP-Tisch
    • Tod während Injektion, Infusion oder Transfusion
    • Unklare Wechselwirkung zwischen einem Eingriff und einer Erkrankung
  • Die Feststellung einer unklaren Ursache sollte nicht als Eingestehen oder Zuweisen eines Fehlers verstanden werden

Achtung: Das Vorliegen einer nicht-natürlichen oder unklaren Todesart muss der Polizei gemeldet werden. Es kann zur Anordnung einer gerichtlichen Obduktion durch die Staatsanwaltschaft kommen. Bei Feststellung eines natürlichen Todes kann ggf. eine klinische Obduktion durchgeführt werden.

Todeszeichen

Sichere Todeszeichen

Frühe Leichenveränderungen

  • Livores (Totenflecken): 
    • Treten etwa 20–60 Minuten post mortem auf
    • Wichtig: Lokalisation, Wegdrückbarkeit, Umlagerbarkeit, Farbe und Intensität
    • Beginn am Hals
  • Rigor mortis (Leichenstarre):
    • Beginnt nach ca. 2 Stunden
    • Nach 24 Stunden ist die völlige Starre eingetreten
    • Beginn: Kiefergelenk Kiefergelenk Kiefer und Kiefergelenk
    • Die vollständige Ausprägung tritt nach 6–8 Stunden auf und löst sich gänzlich nach 2–3 Tagen
  • Nicht mit dem Leben vereinbare Verletzungen: z. B. Durchtrennung des Rumpfes

Späte Leichenveränderungen

  • Leichenzersetzung: Anaerobe und aerobe Prozesse führen zur Verwesung und Fäulnis. Fäulniszeichen zeigen sich durch Grünfärbung und Anstieg der Körpertemperatur durch Bakterienbesiedlung.
  • Die Caspar-Regel hilft, die Liegezeit in einem bestimmten Medium abzuschätzen – Fäulniserscheinungen treten auf nach:
    • 1 Woche an der Luft
    • 2 Wochen im Wasser
    • 8 Wochen im Erdgrab
  • Autolyse durch körpereigene Enzyme Enzyme Grundlagen der Enzyme
  • Adipocire (Leichen- oder Fettwachsbildung)
  • Fraßspuren durch Tiere oder Insekten

Unsichere Todeszeichen

Unsichere Todeszeichen treten post mortem zwangsläufig auf, beweisen aber einen Individualtod nicht. Zu den unsicheren Todeszeichen gehören:

  • Fehlende Atmung und Herztätigkeit
  • Lichtstarre weite Pupillen
  • Areflexie
  • Absinken der Körpertemperatur

Die A-E-I-O-U- Regel nach Bahrmann fasst die Ursachen eines Scheintodes (Vita reducta) zusammen:

  • Anämie, Alkohol
  • Epilepsie, Elektrizität
  • Injury (Schädel-Hirn-Trauma)
  • Opium (Betäubungsmittel, Barbiturate)
  • Urämie, Unterkühlung

Der klinische Tod tritt durch Atemstopp und Kreislaufstillstand Kreislaufstillstand Plötzlicher Herzstillstand ein. Ist eine kardiopulmonale Reanimation Kardiopulmonale Reanimation Plötzlicher Herzstillstand unmöglich oder verläuft frustran, resultiert einige Minuten später der Hirntod Hirntod Hirntod. Der Zeitpunkt des Hirntods ist vor allem wichtig für Organtransplantationen.

Todeszeitpunkt Feststellen

Die Phase zwischen klinischem Tod und Absterben der letzten Körperzellen wird intermediäres Leben genannt, z. B. lebt eine Muskelzelle noch ca. 8 Stunden, während ein Spermium bis zu 3 Tage weiterlebt. Wenn keine Zelle im Körper mehr lebt, ist der biologische Tod eingetreten.

Supravitale Reaktionen geben konkrete Hinweise auf den Todeszeitpunkt:

  • Bis 8 Stunden post mortem: An der Skelettmuskulatur Skelettmuskulatur Muskelphysiologie der Skelettmuskulatur entsteht durch mechanische Reizung ein reversibler idiomuskulärer Wulst
  • Bis 17 Stunden post mortem: Pupillenreaktion durch Miotika/Mydriatika
  • Bis 80 Stunden post mortem: bewegliche Spermien sind noch nachweisbar

Quellen

  1. W. Keil. (2021). BASICS Rechtsmedizin. 4. Auflage. Urban und Fischer in Elsevier.
  2. A. Schmeling, A. Klein, T. Najanowsk. (2019). Durchführung der ärztlichen Leichenschau gemäß S1-Leitlinie 2017 der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin. Bundesgesundheitsblatt. 62:1452–1457. https://doi.org/10.1007/s00103-019-03043-4

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eLearning Award 2023

Lecturio und die Exporo-Gruppe wurden für ihre digitale Compliance-Akademie mit dem eLearning Award 2023 ausgezeichnet.

eLearning Award 2019

Lecturio und die TÜV SÜD Akademie erhielten für den gemeinsam entwickelten Online-Kurs zur Vorbereitung auf den
Drohnenführerschein den eLearning Award 2019 in der Kategorie “Videotraining”.

Comenius-Award 2019

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Die Lecturio Business Flat erhielt 2019 das Comenius-EduMedia-Siegel, mit dem die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien jährlich pädagogisch,  inhaltlich und gestalterisch
herausragende didaktische Multimediaprodukte auszeichnet.

IELA-Award 2022

Die International E-Learning Association, eine Gesellschaft für E-Learning Professionals und Begeisterte, verlieh der Lecturio Learning Cloud die Gold-Auszeichnung in der Kategorie “Learning Delivery Platform”.

Comenius-Award 2022

In der Kategorie “Lehr- und Lernmanagementsysteme” erhielt die Lecturio Learning Cloud die Comenius-EduMedia-Medaille. Verliehen wird der Preis von der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien für pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende Bildungsmedien.

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Die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) hat Lecturio zum Branchen-Champion unter den deutschen Online-Kurs-Plattformen gekürt. Beim Kundenservice belegt Lecturio den 1. Platz, bei der Kundenzufriedenheit den 2. Platz.

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Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

Holger Wöltje

Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

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Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

Leon Chaudhari

Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

Andreas Ellenberger

Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

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Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

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Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.

Alexander Plath

Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.

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