Thrombozyten

Thrombozyten sind kleine Zellfragmente ohne Kern, die zu den zellulären Bestandteilen des Blutes gehören und eine wichtige Rolle im Gerinnungssystem spielen, indem sie sich bei der Verletzung eines Blutgefäßes an das umliegende Gewebe anheften und gerinnungsfördernde Stoffe freisetzen. Die Thrombopoese findet hauptsächlich im Knochenmark Knochenmark Knochenmark: Zusammensetzung und Hämatopoese statt. Die Thrombozyten, auch „Blutplättchen“ genannt, werden dabei durch Fragmentierung des Megakaryozyten-Zytoplasmas gebildet. Dadurch haben Thrombozyten einen Durchmesser von 2–3 µm. Sie besitzen keine Kerne; jedoch ist eine Vielzahl von Organellen Organellen Die Zelle: Organellen vorhanden, die verschiedene Blutplättchenfunktionen unterstützen.

Aktualisiert: 07.07.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Überblick

Definition

Thrombozyten, auch Blutplättchen genannt, sind kleine Zellfragmente ohne Zellkern, die jedoch eine Vielzahl von Organellen Organellen Die Zelle: Organellen beinhalten. Thrombozyten sind an der primären Hämostase beteiligt, indem sie an beschädigten Blutgefäßen haften und sich miteinander verklumpen (Thrombozytenaggregation).

Histologie:

  • Durchmesser: 2–3 µm
  • Linsenförmige bikonvexe Scheibe
  • Normwert: 150.000–450.000 Thrombozyten/µl
  • Lebensdauer: bis zu 10 Tage

Aufbau

  • Äußere Membran: Rezeptoren Rezeptoren Rezeptoren erleichtern die Thrombozytenaggregation und die Adhäsion an Endotheloberflächen.
  • Offenes kanalikuläres System: Tunnelinvaginationen die ins Innere der Blutplättchen führen
    • Zum Transport von Stoffen nach innen
    • Zur Granulaabgabe
    • Zur Speicherung von Glykoproteinen
  • Im Zytoplasma:
    • α-Granula (am häufigsten):
      • Proteine Proteine Proteine und Peptide für die primäre Hämostase (z.B. Integrin)
      • Von Willebrand Faktor (vWF), Fibrinogen, Faktor V und Faktor XI (benötigt für die sekundäre Blutstillung)
      • Können antiangiogene Proteinpopulationen aufweisen
      • Können proangiogene Proteinpopulationen aufweisen (z.B. vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor (VEGF))
    • δ Granula:
      • Mediatoren des Gefäßtonus: Serotonin, Calcium
      • ADP und ATP
    • Lysosomen mit hydrolytischen Enzymen:
      • Zum Verdauen des zytosolischen Inhaltes
      • Spielen eine Rolle in der Fibrinolyse und Zerstörung der extrazellulären Matrix
  • Das Zytoskelett Zytoskelett Die Zelle: Zytosol und Zytoskelett (einschließlich Aktin, Spektrin, Tubulin und Filamin) ist beteiligt an:
    • Änderung der Form
    • Beweglichkeit zum Ort der Verletzung
    • Granulaabgabe
  • Außerdem enthalten: Golgi-Apparat, raues endoplasmatisches Retikulums, Mitochondrien und Glykogen-Granula
Exozytose von Thrombozytengranulat

Schematische Darstellung eines Thrombozyten:
Das Blutplättchen ist eine 2–3 µm große bikonvexe Zelle, die α-Granula, dichte Granula, Lysosomen und Mitochondrien enthält. Tunnelinvaginationen der Plasmamembran bilden ein komplexes Membrannetzwerk, das offene kanalikuläre System, das sich durch das Thrombozyteninnere zieht.

Bild: „Platelet Granule Exocytosis“ von Jennifer L. Fitch-Tewfik und Robert Flaumenhaft. Lizenz: CC BY 3.0

Thrombopoese

Thrombozytenbildung

Hämatopoese im Knochenmark

Produktion und Differenzierung der Zellen im Knochenmark:
Die Hämatopoese bzw. die Produktion aller Blutzellen beginnt mit einer hämatopoetischen Stammzelle, die durch entsprechende chemische Stimuli (hämatopoetische Wachstumsfaktoren) zur Teilung und Differenzierung veranlasst wird.
KBE-GEMM: koloniebildende Einheit – Granulozyten, Erythrozyten, Monozyten, Megakaryozyten
CFU-GM: Koloniebildende Einheit – Granulozyten-Makrophagen
GM-CSF: Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor
M-CSF: Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor
G-CSF: Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor
NK: natürlicher Killer
TPO: Thrombopoietin

Bild von Lecturio. Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

Stadien der Thrombopoese

Die Entwicklung dauert durchschnittlich eine Woche:

  1. Megakaryoblast:
    • Basophiles Zytoplasma mit einem großen, ei- oder nierenförmigen Kern
    • Kann mehrere Nukleolen haben
  2. Megakaryozyt:
    • Riesenzellen (bis 150 µm Durchmesser)
    • Weniger basophil
    • Lange, verzweigte zytoplasmatische Fortsätze/Erweiterungen (Proplättchen)
  3. Thrombozyt:

Regulierung

Tabelle: Regulierung
Zytokine/Wachstumsfaktoren Funktion Herkunft
Stammzellfaktor (SCF) Stimuliert alle hämatopoetischen Vorläuferzellen Stromazellen des Knochenmarks
Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor (GM-CSF) Stimuliert myeloische Vorläuferzellen Endothelzellen, T-Zellen T-Zellen T-Zellen
Thrombopoietin (TPO) Stimuliert die Thrombopoese Niere, Leber Leber Leber
Interleukin-3 (IL-3) Mitogen für alle Granulozyten- und Megakaryozyten-Erythrozyten-Vorläuferzellen T-Helferzellen

Klinische Relevanz

  • Thrombozytopenie Thrombozytopenie Thrombozytopenie: Unter einer Thrombozytopenie Thrombozytopenie Thrombozytopenie versteht man eine verminderte Anzahl (< 150.000/µl) von Blutplättchen (Thrombozyten) im Blut.
  • Von-Willebrand-Krankheit (vWD): Die am häufigsten vererbte Blutgerinnungsstörung des Menschen. Der Von-Willebrand-Faktor (vWF) ermöglicht die Thrombozytenaggregation und trägt zur Bildung von Fibringerinnseln bei. Verschiedene Arten von vWD (Typen 1, 2 und 3) basieren auf qualitativen oder quantitativen Defekten des vWF. Der Zustand kann auch erworben werden (z.B. durch Lupus und myeloproliferative Erkrankungen).
  • Essenzielle Thrombozythämie (ET): Die essenzielle Thrombozythämie zählt zu den myeloproliferativen Neoplasien und ist durch eine chronische klonale Thrombozytose (> 450.000/μL) in Verbindung mit somatischen Mutationen des JAK2-, CALR- und MPL-Onkogens gekennzeichnet. Komplikationen sind thrombohämorrhagische Ereignisse, Progression zu Myelofibrose oder akute myeloische Leukämie Akute myeloische Leukämie Akute myeloische Leukämie. Die Diagnose erfolgt durch Laborbefund einer Thrombozytose, Knochenmarkbiopsie und genetische Untersuchungen. Die Behandlung zielt darauf ab, die Thrombozytenzahl mit zytoreduktiven Mitteln (Hydroxyharnstoff) zu reduzieren und Thrombosen durch systemische Antikoagulation zu verringern.

Quellen

  1. Italiano Jr., J.E., Whiteheart, S.W., Bray, P.F., Li, Z., Coller, B.S., Smyth, S.S. (2021). Platelet morphology, biochemistry, and function. Kaushansky K., Prchal J.T., Burns L.J., Lichtman M.A., Levi M., Linch D.C. (Eds.), Williams Hematology, 10e. McGraw-Hill. https://accessmedicine.mhmedical.com/content.aspx?bookid=2962&sectionid=252535907
  2. Kaushansky K. (2021). Megakaryopoiesis and thrombopoiesis. Kaushansky K., Prchal J.T., Burns L.J., Lichtman M.A., Levi M., Linch, D.C. (Eds.), Williams Hematology, 10e. McGraw-Hill. https://accessmedicine.mhmedical.com/content.aspx?bookid=2962&sectionid=252535799
  3. Mescher, A.L. (Ed.), (2021). Hemopoiesis. Junqueira’s Basic Histology Text and Atlas, 16e. McGraw-Hill. https://accessmedicine.mhmedical.com/content.aspx?bookid=3047&sectionid=255121548
  4. Shin, E.K., Park, H., Noh, J.Y., Lim, K.M., Chung, J.H. (2017). Platelet Shape Changes and Cytoskeleton Dynamics as Novel Therapeutic Targets for Anti-Thrombotic Drugs. Biomolecules & Therapeutics, 25(3), 223–230. https://doi.org/10.4062/biomolther.2016.138
  5. Twomey, L., Wallace, R., Cummins, P., Degryse, B., Sheridan, S., Harrison, M., Moyna, N., Meade-Murphy, G., Navasiolava, N., Custaud, M., Murphy, R. (2018). Platelets: From Formation to Function, Homeostasis-An Integrated Vision, Fernanda Lasakosvitsch and Sergio Dos Anjos Garnes, IntechOpen. https://www.intechopen.com/books/homeostasis-an-integrated-vision/platelets-from-formation-to-function

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Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

Holger Wöltje

Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

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Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

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Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

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Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

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Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

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Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.

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