Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die durch Toxoplasma gondii, einen obligat intrazellulären Protozoenparasiten, verursacht wird. Katzen sind der definitive Wirt, aber die Übertragung auf den Menschen kann durch Kontakt mit Katzenkot oder den Verzehr kontaminierter Lebensmittel erfolgen. Das klinische Bild und mögliche Komplikationen hängen stark vom Immunstatus des Wirtes ab. Immunkompetente Personen haben in der Regel keine Symptome, während Immunsupprimierte eine ZNS-Toxoplasmose ZNS-Toxoplasmose AIDS-definierende Erkrankungen oder Chorioretinitis Chorioretinitis Chorioretinitis entwickeln können. Die Diagnose wird häufig anhand der Serologie oder einer PCR-Untersuchung gestellt. Betroffene, die immunkompetent sind, benötigen häufig keine Therapie. Bei immungeschwächten oder schwer kranken Personen kann eine Kombinationstherapie mit Pyrimethamin, Sulfadiazin und Leucovorin erforderlich sein. Einen Sonderfall stellen Schwangere dar, sie sollten bei Erstinfektion während der Schwangerschaft Schwangerschaft Schwangerschaft: Diagnostik, mütterliche Physiologie und Routineversorgung aufgrund der Gefahr einer kongenitalen Toxoplasmose beim Kind ebenfalls therapeutisch behandelt werden.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Morphologische Formen:
Die Toxoplasmose wird durch Toxoplasma gondii verursacht.
Lebenszyklus bei Tieren:
Lebenszyklus und Pathophysiologie beim Menschen:
Der Lebenszyklus von Toxosplasma gondii:
Sowohl Oozysten als auch Gewebezysten verwandeln sich kurz nach der Aufnahme in Tachyzoiten. Tachyzoiten siedeln sich im Nerven- und Muskelgewebe an und entwickeln sich zu Gewebszysten-Bradyzoiten. Wenn sich eine schwangere Frau infiziert, können die Tachyzoiten den Fötus über die Blutbahn infizieren.
Das klinische Bild der Toxoplasmose kann je nach der Immunlage des Wirts und den betroffenen Organen variieren. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die verschiedenen klinischen Manifestationen:
Wirt | Erkrankung | Klinik |
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Immunkompetenter Wirt | Subklinische Infektion (etwa 90 % der Fälle) | Asymptomatisch |
Akute systemische Erkrankung | Häufige Symptome:
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Immungeschwächter Wirt (z. B. AIDS AIDS HIV-Infektion und AIDS) | ZNS-Toxoplasmose ZNS-Toxoplasmose AIDS-definierende Erkrankungen (AIDS-definierende Erkrankung, CD4-Zahl <100 Zellen/µL) |
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Chorioretinitis Chorioretinitis Chorioretinitis | Symptome:
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Pneumonie Pneumonie Pneumonie (Lungenentzündung) |
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Fötus, Neugeborenes oder Säugling | Kongenitale Toxoplasmose | Klassische Trias (laut neuerer Studien jedoch nur selten tatsächlich in Form dieser Trias vorliegend):
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Fundoskopie der Toxoplasma-Chorioretinitis:
Zu beachten sind die gelb-grauen Entzündungsherde im rechten (A) und linken Auge (B).
Das diagnostische Vorgehen richtet sich nach dem klinischen Bild des Betroffenen.
Mikroskopische Aufnahme einer Toxoplasma gondii-Gewebezyste in einer Hirngewebsprobe
Bild: “16543” von CDC/Dr. Martin Hicklin. Lizenz: Public DomainBei Verdacht auf ZNS oder kongenitale Toxoplasmose kann eine Bildgebung des Gehirns durchgeführt werden.
Eine CT-Aufnahme zeigt parenchymale Verkalkungen (Pfeil), multiple subependymale Verkalkungen und dilatierte Ventrikel aufgrund einer kongenitalen Toxoplasmose
Bild: “Computerized tomography of brain” vom Department of Pediatrics (39), College of Medicine, King Saud University, PO Box 2925, 11461 Riyadh, Saudi Arabia. Lizenz: CC BY 2.0Fall von AIDS-bedingter zerebraler Toxoplasmose:
Ein CT-Scan mit Toxoplasma-Lokalisierung im rechten Basalganglien-Bereich mit breitem perifokalem Ödem vor (A) und nach (B) Kontrastmittelinjektion
MRT-Bild einer ZNS-Toxoplasmose bei einer Person mit AIDS: T1-gewichtete MRT-Aufnahme mit ringförmig verstärkter Läsion
Bild: T1-weighted magnetic resonance imaging scan” vom Department of Internal Medicine, Hassan II University Hospital, Faculty of Medicine and Pharmacy, University Sidi Mohammed Ben Abdellah, Morocco. Lizenz: CC BY 2.0Personen, die immunkompetent sind, bedürfen in der Regel keiner Behandlung. Eine Therapie ist jedoch erforderlich bei immunsupprimierten Personen, bei Schwangeren oder bei schweren oder lang anhaltenden Symptomen.