Der Truncus arteriosus communis (TAC) ist ein angeborener Herzfehler, der durch das Fortbestehen eines gemeinsamen arteriellen Truncusgefäßes gekennzeichnet ist, das sich während der Embryonalentwicklung nicht in die Pulmonalarterie Pulmonalarterie Lunge: Anatomie und die Aorta aufteilt. Der Truncus arteriosus communis ist eine seltene angeborene Fehlbildung mit einer hohen Letalität innerhalb der ersten 5 Lebenswochen, wenn nicht sofort behandelt wird. Neugeborene können bei der Geburt asymptomatisch sein, entwickeln aber sehr schnell Symptome der Herzinsuffizienz und eine Zyanose. Die Diagnose kann in der Regel bereits pränatal mittels Sonografie gestellt werden. Im Falle eines pränatal unerkannten TAC, wird die Diagnose echokardiografisch bestätigt. Die Therapie besteht in einer frühzeitigen operativen Korrektur des Herzfehlers nach initialer Stabilisierung des Neugeborenen. Bei frühzeitiger Therapie ist die Prognose sehr gut.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Einteilung nach van Praagh in Klasse A (mit VSD) und Klasse B (ohne VSD, extrem selten)
Klassifikation des Truncus arteriosus communis (TAC):
Die verschiedenen Formen des TAC werden danach eingeteilt, wie und wo die Pulmonalarterien aus dem Truncusgefäß entspringen.
Bei Typ 1 entspringt aus dem gemeinsamen Truncusgefäß der Truncus pulmonalis, der sich dann in die linke und rechte Pulmonalarterie aufzweigt.
Bei Typ 2 gibt es keinen echten Truncus pulmonalis; die rechte und die linke Pulmonalarterie entspringen direkt aus der Hinterwand des Truncusgefäß.
Bei Typ 3 gibt es ebenfalls keinen echten Truncus pulmonalis; eine Pulmonalarterie entspringt direkt aus dem Truncusgefäß. Die Versorgung der anderen Arterie läuft über den Ductus arteriosus oder Kollateralen aus der Aorta.
Die Patient*innen können bei der Geburt asymptomatisch sein, entwickeln aber in der Regel innerhalb der ersten Lebenstage Symptome.
Zyanose bei einem Neugeborenen aufgrund eines angeborenen Herzfehlers:
Der Säugling auf dem Bild zeigt eine Zyanose, die auf eine schlechte Durchblutung aufgrund eines angeborenen Herzfehlers zurückzuführen ist (in diesem Fall eine Transposition der großen Gefäße, aber alle Zyanosen durch angeborene Herzfehler sehen ähnlich aus). Die Zyanose kann subtil sein und zeigt sich am deutlichsten an den Lippen und Fingerspitzen.
Die Erstversorgung zielt darauf ab, die Patient*innen vor einem chirurgischen Eingriff zu stabilisieren.