Die unipolare Depression, auch depressive Episode oder Depression genannt, ist eine unipolare Stimmungsstörung, die durch anhaltende gedrückte Stimmung und Interessenverlust gekennzeichnet ist und zusammen mit somatischen Symptomen auftritt. Die Symptomatik muss über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen andauern. Depressive Störungen haben die höchste Lebenszeitprävalenz unter allen psychiatrischen Störungen. Biologische, psychosoziale und genetische Faktoren tragen zur Entstehung der Depression bei. Zu den Behandlungsmethoden gehören vor allem Psychotherapie und Pharmakotherapie, gegebenenfalls ergänzt durch Neuromodulationstherapien wie die Elektrokonvulsionstherapie (EKT). Die häufigste Todesursache im Zusammenhang mit depressiven Störungen ist der Suizid, welcher häufiger mit steigendem Alter auftritt.
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Medizin ➜
Die depressive Episode kann nach Schweregrad und Verlauf eingeteilt werden.
Die depressive Störung ist eine weitverbreitete, häufig rezidivierende Erkrankung, die mit starken Beeinträchtigungen einhergeht.
Eine depressive Episode ist gekennzeichnet durch eine gedrückte Stimmung, Interesselosigkeit und Antriebsminderung. Mindestens zwei Hauptsymptome müssen über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen auftreten. Die Schweregradbestimmung erfolgt anhand der Anzahl von Zusatzsymptomen.
Hauptsymptome:
Zusatzsymptome:
Auszuschließen sind:
Für die Symptome einer Depression gibt es den Merkspruch “Denk an 4 S“:
Zu den Symptomen gehören:
Klassifikation des somatischen Syndroms bei leichter oder mittelgradiger depressiver Episode, wenn mindestens vier der folgenden Symptome eindeutig feststellbar sind
Die Klassifikation des somatischen Syndroms ist für die schwere depressive Episode nicht vorgesehen, da diese aufgrund ihrer Schwere die somatischen Symptome mit einschließt.
Beschreibt eine schwere depressive Episode mit gleichzeitig auftretenden subsyndromalen manischen Symptomen.
Depressive Episode mit ungewöhnlichen Symptomen wie:
Klasse | Mechanismus der Wirkung | Vorteile | Häufige Nebenwirkungen | Beispiele |
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SSRIs SSRIs Serotonin-Wiederaufnahmeinhibitoren (SSRI) und ähnliche Antidepressiva | Hemmung des Serotonintransporters → ↑ 5-HT-Spiegel im synaptischen Spalt |
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SNRIs SNRIs Serotonin-Wiederaufnahmeinhibitoren (SSRI) und ähnliche Antidepressiva | Hemmung des Serotonin- und Noradrenalin-Transporters an der präsynaptischen Membran → ↑ Noradrenalin- und 5-HT-Spiegel im synaptischen Spalt | Wirksamkeit auch bei anderen Erkrankungen:
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Atypische ADs | Hemmung der Wiederaufnahme von Noradrenalin, Serotonin oder Dopamin in die präsynpatische Zelle |
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Klasse | Wirkungsmechanismus | Vorteile | Häufige Nebenwirkungen | Beispiele |
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MAO-Hemmer MAO-Hemmer Monoaminoxidase-Hemmer | Irreversible Hemmung der Monoaminoxidase in der Nervenendigung → Verhinderung des Abbaus von Monoaminen (5-HT, NA und DA) |
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TZAs | Verringerung der Wiederaufnahme von 5-HT und Noradrenalin durch Hemmung des Serotonin- und Noradrenalin-Transporters in der präsynaptischen Membran | Wirksamkeit auch bei anderer Erkrankungen:
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Elektrokonvulsionstherapie (EKT):
Transkranielle Magnetstimulation (TMS):
Vagusnervstimulation (VNS):
Die Unterscheidung von depressiven Episoden und normalen Stressreaktionen oder anderen Stimmungsstörungen ist wichtig.
Störung | Unterscheidungsmerkmale | Dauer | Therapie der ersten Wahl |
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Depressive Episode |
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≥2 Wochen | Antidepressiva + Psychotherapie Psychotherapie Psychotherapie (KVT) |
Normale Stressreaktion |
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In der Regel nicht länger als 9 Monate | Aufklärung und Beruhigung |
Akute Trauerreaktion |
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Aufklärung und Beruhigung |
Komplexe Trauerreaktion |
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Symptome dauern länger als 6-12 Monate an | Psychotherapie Psychotherapie Psychotherapie (KVT) |