Die Untersuchung der unteren Gliedmaßen umfasst die Beurteilung der Hüften, Knie, Knöchel und Füße, um Anzeichen einer Pathologie zu beurteilen. Dabei gliedert sich die Untersuchung in Inspektion, Palpation, Beurteilung des Bewegungsumfangs, der Kraftgrade und provokative Manöver. Eine gute Anamnese sollte erhoben und gleichzeitig mit den Untersuchungsbefunden dazu dienen, eine Verdachtsdiagnose zu stellen. Häufige Pathologien der Hüfte sind Bursitis trochanterica oder Tractus iliotibialis Syndrom vor allem bei Ausdauersportler*innen sowie Meralgia paresthetica bei Übergewicht/ Schwangerschaft Schwangerschaft Schwangerschaft: Diagnostik, mütterliche Physiologie und Routineversorgung. Häufige Erkrankungen des Kniegelenks sind Arthrose Arthrose Arthrose, Meniskus- und Bandverletzungen, während Knöchelverstauchung, Achillessehnenruptur und Plantarfasziitis Plantarfasziitis Fuß- und Sprunggelenksschmerzen häufige Pathologien sind, welche Knöchel- und Fußschmerzen Fußschmerzen Fuß- und Sprunggelenksschmerzen verursachen.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Unterteilung der unteren Extremität in 4 Regionen:
Zu den beteiligten Gelenken gehören:
Diese Gelenke werden von vielen Muskeln, Sehnen, Bändern und faserknorpeligen Strukturen umgeben und gestützt, um Unterstützung und Stabilität zu gewährleisten und Stöße während der Bewegung aufzufangen.
„Hüftschmerzen“ ist ein gebräuchlicher Begriff, der zahlreiche Pathologien verschiedener Strukturen beschreibt. Dieser Schmerz sollte weiter eingeteilt werden nach der Lokalisation:
Untere Lendenwirbelsäule/lumbosakrale Wirbelsäule Wirbelsäule Wirbelsäule:
Iliosakralgelenk Iliosakralgelenk Becken: Anatomie:
Tuber ischiadicum/Bursa ischiadica:
M. piriformis/Piriformis-Syndrom:
Palpation der Spina iliaca posterior superior:
Diese Palpation ist nützlich, um einen knöchernen Orientierungspunkt zu identifizieren. Beim Fortin-Fingerpunkttest wird die Person aufgefordert, auf die Quelle ihrer Schmerzen zu zeigen. Die Lokalisation der Fingerkuppe der Person in der Nähe der Spina iliaca posterior superior weist auf eine Erkrankung des Iliosakralgelenks hin. Häufig ist die Spina iliaca posterior superior palpationsempfindlich bei Erkrankungen des Iliosakralgelenks.
Vierer-Zeichen:
In Rückenlage wird die betroffene Hüfte von der untersuchenden Person in passive Flexion, Abduktion und Außenrotation gebracht, gefolgt von einer nach unten gerichteten Kraft. Diese Kraft verursacht eine Belastung des Iliosakralgelenks. Dieses provokative Manöver soll Schmerzen im hinteren Hüftbereich reproduzieren und ist mit Iliosakralgelenkspathologien verbunden.
Beckenkompressionstest:
In seitlicher Dekubitusposition werden die Beckenschaufeln komprimiert, indem eine nach unten gerichtete Kraft auf die Spina iliaca anterior superior ausübt wird. Diese Kraft verursacht eine Belastung des Iliosakralgelenks. Dieses provokative Manöver soll Schmerzen im hinteren Hüftbereich reproduzieren und ist mit Iliosakralgelenkspathologien verbunden.
Aktiver Piriformis-Test:
In seitlicher Dekubitusposition übt die untersuchende Person eine mediale Kraft gegen die laterale Seite des Knies aus, um eine Adduktion der Hüfte gegen die aktive Anstrengung zur Abduktion zu induzieren (der M. piriformis ist ein Abduktor und ein Außenrotator der Hüfte bei Hüftflexion). Diese Kraft bewirkt, dass sich der M. piriformis kontrahiert. Dieses provozierende Manöver soll Schmerzen in der hinteren Hüfte reproduzieren und ist mit einer Piriformis-Pathologie oder einer Reizung des Ischiasnervs (Pseudo Ischias) verbunden bei normvarianten Verlauf des N. ischiadicus unterhalb des M. piriformis.
Tractus iliotibialis/M. tensor fascia latae:
Bursitis trochanterica:
Ober’s-Test:
In Seitenlage (betroffene Seite nach oben) mit Hüfte in Neutralstellung wird die Hüfte passiv in Abduktion gebracht (Verkürzung des Tractus iliotibialis), Anheben des Knies und anschließendes Fallenlassen. Wenn keine Pathologie des Tractus iliotibialis (oder des M. tensor fascia latae) vorliegt, fällt das Knie ohne Widerstand in seine ursprüngliche Position. Wenn eine Pathologie vorliegt, kann das Knie aufgrund von Kontrakturen des Tractus iliotibialis nur langsam fallen oder auf halbem Weg zum Stillstand kommen.
Palpation und Provokation des Trochanter majus:
In Seitenlage (betroffene Seite nach oben) wird der Trochanter majus lokalisiert und eine nach unten gerichtete provozierende Kraft ausgeübt. Diese Kraft bewirkt eine Kompression der Bursa trochanterica, die über dem Trochanter majus liegt. Dieses provokative Manöver soll seitliche Hüftschmerzen reproduzieren und ist mit einer Pathologie der Bursa trochanterica verbunden.
Bild von Lecturio.Femoroacetabulargelenk:
Hüftbeuger/Iliopsoas-Syndrom:
Impigment des N. cutaneus femoris lateralis (Meralgia paresthetica):
Log-Roll-Test:
In Rückenlage wird der Femur innerhalb der Hüftpfanne passiv nach innen und außen gedreht. Dieses provokative Manöver soll Schmerzen in der anterioren Hüftregion (vor allem bei Innenrotation) reproduzieren und ist mit einer Pathologie des Femoroacetabulargelenks verbunden.
Hüftabduktion und -adduktion:
In Rückenlage wird die Hüfte passiv in Abduktion und Adduktion gebracht. Dieses provokative Manöver soll Schmerzen in der anterioren Hüftregion reproduzieren und ist mit einer Pathologie des Femoroacetabulargelenks verbunden.
Hüftflexion gegen Widerstand:
In Rückenlage wird eine nach unten gerichtete Kraft gegen den distalen Femur ausgeübt, während die untersuchte Person Widerstand leistet durch Hüftbeugung. Dieses provokative Manöver soll Schmerzen in der anterioren Hüftregion reproduzieren und ist mit einer Pathologie der Hüftbeuger verbunden.
Perkussion über den N. cutaneus femoris lateralis an seinem Austrittspunkt aus der vorderen Bauchwand knapp medial der Spina iliaca anterior superior:
Dieses provokative Manöver soll Schmerzen und/oder Parästhesien in dem Nervengebiet reproduzieren und ist mit einem Impigment verbunden.
Der Femoralispuls ist im Bereich des Leistenbands tastbar:
Palpation der Bursa des Pes anserinus
Bild von LecturioKniescheiben-Ballotations-Test
Bild von LecturioTest der „Tanzenden Patella“
Bild von LecturioZuerst immer Testung des nicht betroffenen Knies und dann Vergleich mit dem 2. Knie:
Stabilität der Kollateralbänder:
Stabilität der Kreuzbänder:
Stabilität der Patella Patella Anatomie des Kniegelenks: Menisken, Patella, Recessus: Patella Patella Anatomie des Kniegelenks: Menisken, Patella, Recessus Apprehension Test
Valgus-Test zur Beurteilung der Stabilität des medialen Kollateralbandes bei 30° Flexion
Bild von Lecturio.Varus-Test auf Stabilität des lateralen Kollateralbandes bei 30° Flexion
Bild von Lecturio.Test der vorderen Schublade
Bild von Lecturio.Lachman-Test der Stabilität des vorderen Kreuzbandes
Bild von Lecturio.Test der hinteren Schublade
Bild von Lecturio.Patellar-Apprehension- Test
Bild von Lecturio.Tests auf Meniskusrisse:
Untersuchung auf Inflammation des Tractus iliotibialis:
McMurray-Test:
Außenrotation mit Varusbelastung zur Prüfung auf Innenmeniskusrisse
McMurray-Test:
Innenrotation mit Valgusbelastung zur Prüfung auf Außenmeniskusriss
Apley-Grinding-Test fbei Verdacht auf Meniskusriss
Bild von Lecturio.Kompressionstest nach Noble bei Verdacht auf ein Iliotibialis-Syndrom
Bild von Lecturio.Der Poplitealpuls kann an der Kniekehle Kniekehle Kniekehle (Fossa poplitea) ertastet werden:
Posteriore Ansicht der Gefäßversorgung des Kniegelenks
Bild von BioDigital, bearbeitet von LecturioPalpationstechniken der folgenden Strukturen mit Prüfung des Tastempfindens, Temperatur und Schwellung:
Palpation des Ligamentum deltoideum
Bild von Lecturio.Palpation des Ansatzes des Ligamentum talofibulare anterius
Bild von Lecturio.Palpation des Lig. calcaneofibulare
Bild von Lecturio.Palpation des Os naviculare
Bild von Lecturio.Palpation der Metatarsophalangealgelenke
Bild von Lecturio.Thompson-Test bei Verdacht auf eine Achillessehnenruptur
Bild von Lecturio.Vorderer Schubladentest des Sprunggelenks
Bild von Lecturio. Windlass-Test:
Schmerzen am Fersenbeinansatz der Plantaraponeurose mit passiver Dorsalflexion der Zehen weisen auf eine Plantarfasziitis hin.
Talar-Tilt-Test
Bild von Lecturio.Palpation | Erguss | Bewegungsmaß | Spezielle Tests | |
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Arthrose Arthrose Arthrose | Osteophyten und schmaler Gelenkspalt | +/– | Eingeschränkt durch Schmerzen |
Röntgen
Röntgen
Röntgen in 2 Ebenen:
|
Meniskusriss Meniskusriss Meniskusriss | Schmerzhafter Gelenkspalt | +/– | Blockierungsgefühl |
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Bänderverletzungen | Schmerzhafter Gelenkspalt | ++ (VKB-Läsionen) | Begrenzt durch Schmerzen und Instabilitätsgefühl |
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Gicht Gicht Gicht (Hyperurikämie) | Überwärmtes Gelenk | ++ | Eingeschränkt durch Schmerzen | Gelenkspunktion |
Bursitis des Pes anserinus | Punktförmiger Druckschmerz über Insertionspunkt (2 cm unterhalb der Tuberositas medialis) | – | Keine Einschränkungen |
Palpation | Spezielle Untersuchungen | Anmerkungen | |
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Knöchelverstauchung |
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Tilt-Test | „Ottawa-Ankle-Rules“ für erforderliche Röntgenaufnahme des Knöchels:
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Plantarfasziitis Plantarfasziitis Fuß- und Sprunggelenksschmerzen | Druckschmerz am Ansatzpunkt des Fersenbeins (Plantarfläche) | Windlass-Test | Ggf. Verlust des Fußgewölbes |
Tarsaltunnelsyndrom Tarsaltunnelsyndrom Fuß- und Sprunggelenksschmerzen | Symptome von Kribbeln/Brennen durch Palpation mit Ausstrahlung in die Fußsohle | Tinel-Zeichen Tinel-Zeichen Karpaltunnelsyndrom | |
Achillessehnenentzündung/-ruptur | Palpation entlang der Sehne: Lücke (Ruptur) oder Druckempfindlichkeit am Ansatz (Calcaneus superior) | Thompson-Test |