Das Von Hippel-Lindau (VHL)-Syndrom (auch retinozerebelläre Angiomatose genannt) ist eine autosomal-dominant vererbte Erkrankung, die durch eine Mutation oder Deletion im VHL-Gen entsteht. Charakteristisch für diese Erkrankung aus der Gruppe der Phakomatosen ist die Entwicklung von Hämangioblastomen der Netzhaut und des ZNS. Es kann auch zu Manifestationen in weiteren Organen kommen (Nierenzellkarzinome, Phäochromozytome, neuroendokrine Tumore...). Die Prävalenz wird auf ca. 1:30 000 bis 1:50 000 Geburten geschätzt und die Erkrankung ist in 80 % der Fälle genetisch bedingt. Die Diagnose wird anhand von klinischen Kriterien sowie Genanalysen und Laboruntersuchungen gestellt. Auch eine fundoskopische Untersuchung der Augen zum Nachweis eines Hämangioblastoms der Netzhaut und CT/MRT zum Nachweis anderer Tumoren sind bei der Diagnosestellung wichtig. Die Therapie der Krankheit umfasst meist die chirurgische Entfernung der Tumore und erfolgt je nach Ort und Größe der Läsionen und den Symptomen.
Kostenloser
Download
Lernleitfaden
Medizin ➜
Das Von Hippel-Lindau (VHL)-Syndrom ist eine autosomal-dominante Erkrankung mit Mutationen im VHL-Gen, die eine Neigung zur Entwicklung von Hämangioblastomen der Netzhaut Netzhaut Anatomie des Auges und des ZNS aufweist. Das VHL (auch retinozerebelläre Angiomatose genannt) gehört zur Gruppe der Phakomatosen. Abgesehen von Netzhaut Netzhaut Anatomie des Auges und ZNS können auch andere Organe betroffen sein: die Nieren Nieren Niere, das Pankreas Pankreas Pankreas: Anatomie und Funktion oder der Nebenhoden. Es kann zur Entstehung von Nierenzellkarzinomen, Nierenzysten, Phäochromozytomen und neuroendokrinen Tumoren der Bauchspeicheldrüse kommen.
Das VHL-Syndrom wird in zwei Hauptformen unterschieden, je nach Mutation und dem Vorliegen eines Phäochromozytoms.
Das klinische Erscheinungsbild variiert je nach Größe und Lage des Tumors. Die Familienanamnese Familienanamnese Vorsorgeuntersuchungen und Prävention im Erwachsenenalter ist ein wichtiger Bestandteil der Diagnostik, da die meisten Fälle vererbt werden. Die körperliche Untersuchung ist in der Regel eher unauffällig, mit Ausnahme der betroffenen Personen, die sich mit neurologischen Anomalien im Rahmen von Hämangioblastomen vorstellen.
Die Therapie der VHL-Krankheit erfolgt je nach Ort und Größe der Läsionen, Symptomen des Betroffenen und dem Ausmaß der Krankheit.