Die von-Willebrand-Krankheit oder auch von-Willebrand-Jürgens-Syndrom (vWS) genannt, ist eine Blutgerinnungsstörung, die durch einen qualitativen oder quantitativen Mangel des von-Willebrand-Faktors (vWF) gekennzeichnet ist. Die meisten Fälle sind erblich, es gibt jedoch auch erworbene Fäle vom vWS. Der von-Willebrand-Faktor ist ein multimeres Protein, das an der Thrombozytenadhäsion während der Hämostase beteiligt ist, indem es eine Brücke zwischen Blutplättchen und beschädigten Teilen der Gefäßwand bildet. Der Von-Willebrand-Faktor reguliert auch die Spiegel des Gerinnungsfaktors VIII (FVIII), indem er als Träger fungiert. Die klinischen Merkmale variieren je nach den Plasma-vWF-Spiegeln. Die meisten Fälle sind asymptomatisch. Petechien, Zahnfleischbluten, Epistaxis, größere Blutungen oder Menorrhagie können jedoch bei Personen mit vWS auftreten. Die Diagnosestellung hängt in erster Linie von der klinischen Anamnese und Labortests ab. Dazu zählen die quantitavie und qualitative Analyse vom vWF, ein Gerinnungsprofil, Analyse der vWF-Collagenbindung und der FVIII-Aktivität. Eine Bestimmung des Subtyps des Syndroms sollte immer erfolgen. Die Therapie richtet sich danach, ob eine angeborene oder erworbene Form vorliegt. Die am häufigsten verwendeten Wirkstoffe sind Desmopressinacetat und Konzentrate, die rekombinanten vWF und FVIII enthalten.
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Das Von-Willebrand-Jürgens-Syndrom (vWS), auch die von-Willebrand-Krankheit genannt, ist eine Blutgerinnungsstörung, die durch einen Mangel oder eine Fehlfunktion des von-Willebrand-Faktors (vWF) erursacht wird.
Typ | Ätiologie | Pathologischer Mechanismus | |
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Vererbt | Typ 1 | Autosomal-dominante Vererbung Autosomal-dominante Vererbung Autosomal-rezessive und autosomal-dominante Vererbung |
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Typ 2A | Autosomal-dominante Vererbung Autosomal-dominante Vererbung Autosomal-rezessive und autosomal-dominante Vererbung |
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Typ 2B | Autosomal-dominante Vererbung Autosomal-dominante Vererbung Autosomal-rezessive und autosomal-dominante Vererbung |
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Typ 2M | Autosomal-dominante Vererbung Autosomal-dominante Vererbung Autosomal-rezessive und autosomal-dominante Vererbung |
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Typ 2N | Autosomal-rezessive Vererbung Autosomal-rezessive Vererbung Autosomal-rezessive und autosomal-dominante Vererbung |
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Typ 3 | Autosomal-rezessive Vererbung Autosomal-rezessive Vererbung Autosomal-rezessive und autosomal-dominante Vererbung |
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Erworben | Tritt sekundär zu anderen pathologischen Prozessen auf | Es werden mehrere Mechanismen diskutiert:
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Das klinische Erscheinungsbild variiert und hängt vom Krankheitssubtyp ab. Die Patient*innen sind bei Typ 1 normalerweise leicht oder sogar asymptomatisch, wobei der Schweregrad und auch die Symptomatik mit Typ 2 und 3 progressiv ansteigen.
Bei Personen mit einer erhöhten Blutungsanamnese, einer positiven Familienanamnese Familienanamnese Vorsorgeuntersuchungen und Prävention im Erwachsenenalter von vWS oder vermehrten Blutungen, einer ungeklärten leichten Thrombozytopenie Thrombozytopenie Thrombozytopenie oder einer ungeklärten leichten Verlängerung der aPTT sollte an das Vorliegen eines von-Willebrand-Jürgens-Syndroms gedacht werden. Zur Bestätigung der Diagnose sind spezifische vWF- und FVIII-Bluttests erforderlich.
Die Laborbefunde sind abhängig vom Typ der von-Willebrand-Erkrankung. Eine genaue Diagnostik erfordert immer die Bestimmung des Subtyps.