Ein Blasensprung gilt dann als vorzeitig, wenn er vor Geburtsbeginn auftritt. Ist er bereits vor 37+0 SSW, dann spricht man von einem frühen vorzeitigen Blasensprung. Die genaue Pathophysiologie ist noch nicht abschließend geklärt. Ein Blasensprung äußert sich als vaginaler Flüssigkeitsabgang. Diagnostisch sieht man bei der Spekulumeinstellung eine Flüssigkeitsansammlung im hinteren Scheidengewölbe. Das Management hängt vom Gestationsalter Gestationsalter Schwangerschaft: Diagnostik, mütterliche Physiologie und Routineversorgung ab. Zu den potenziellen Komplikationen zählen vor allem das Triple I (früher: Chorioamnionitis) für die Mutter*, sowie sämtliche Risiken von Frühgeburtlichkeit für den Fötus.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Ein vorzeitiger Blasensprung (englisches Akronym: PROM für „premature rupture of membranes“) ist definiert als ein Blasensprung vor Geburtsbeginn (muttermundwirksame Wehentätigkeit) am Termin (≥ 37+0 SSW).
Ein früher vorzeitiger Blasensprung (englisches Akronym: PPROM für „preterm premature rupture of membranes“) ist ein Blasensprung vor 37+0 SSW.
Ein vorzeitiger Blasensprung betrifft ungefähr 8-10 % aller Schwangerschaften.
Risikofaktoren:
Früher vorzeitiger Blasensprung | Vorzeitiger Blasensprung | |
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Gestationsalter Gestationsalter Schwangerschaft: Diagnostik, mütterliche Physiologie und Routineversorgung | vor vollendeter 37. SSW | ≥ 37 SSW, vor dem Einsetzen regelmäßiger Wehentätigkeit |
Frequenz | 2-5 % aller Schwangerschaften |
|
Die fetalen Membranen bilden die Fruchtblase, die den Fötus umgibt und ihn vor Infektionen schützt.
Wenn sicher ist, dass die Fruchtblase gesprungen ist, soll keine vaginale Untersuchung (Palpation, Spekulumeinstellung) erfolgen.
Das konkrete Vorgehen hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Fetales Alter zwischen 34+0 und 36+6 SSW:
Fetales Alter zwischen 24+0 und 33+6 SSW:
Fetales Alter < 22 SSW: