Wundheilung

Arten der Wundheilung

Regeneration vs. Reparation

• Regeneration (Epithelisierung) ist der Prozess, bei dem die Verletzungsstelle in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt wird.
  • Dies zeigt sich bei der Reepithelisierung nach kleineren Schnittwunden.
• Reparatur (oder Gewebereparatur, eine Form der Wundheilung) ist ein Prozess, der eine Narbe oder ein weniger funktionelles Gewebe mit einer anderen Form und/oder Zusammensetzung als das des ursprünglichen Gewebes, erzeugt.
  • Stellt nicht die vollständige Funktionalität wieder her

Drei Arten der Wundversorgung

1. Primärnaht: Wenn die Kanten der Gewebeoberfläche angenähert und zusammengefügt wurden
   • Kleiner Defekt mit geringem Komplikations- und/oder Infektionsrisiko
2. Offene Wundversorgung: Wenn erhebliche Gewebeverluste vorliegen und die Wundoberfläche nicht zusammengeführt werden kann (z. B. Schnittwunden, Verbrennungen Verbrennungen Verbrennungen und Geschwüre)
   • Granulationsgewebe (bestehend aus Bindegewebszellen und einwachsenden jungen Blutgefäßen) wird zum Verschluss des Defekts benötigt → Narbenbildung mit erhöhtem Infektionsrisiko
3. Sekundärnaht oder verzögerte primäre Naht: Wenn der Wundverschluss verzögert werden muss (aufgrund von Kontaminationsrisiko, schlechter Durchblutung usw.)

Komplikationen und Wundheilungsstörungen

Wundheilungsstörungen

• Hypertrophe Narben Hypertrophe Narben Narbenhypertrophien und Keloidnarben
  • Beschränkt auf Wundränder
  • Häufig bei jungen Menschen und besonders häufig bei dunkelhäutigen Menschen
  • Häufig nach Verbrennungen Verbrennungen Verbrennungen
  • Entsteht bei übermäßiger Produktion von unreifem Kollagen Kollagen Bindegewebe während der reparativen Phase der Wundheilung
  • Erfordern oft keine Behandlung und bilden sich spontan zurück
  • Erhöhter Anteil an Typ III Kollagen Kollagen Bindegewebe im Vergleich zu Typ I
• Keloide
  • Erstreckt sich über Wundgrenzen hinaus
  • Häufiger bei dunkelhäutigen Menschen
  • Oft bei Patient*innen, die Kontaktsportarten betreiben (z. B. Boxen, Fußball) und Piercings tragen
  • Treten auf, wenn eine überschüssiges Kollagen-Produktion während der reparativen Phase der Wundheilung auftritt
  • Besonders häufig an Ohrläppchen und Sternum Sternum Brustwand
  • Bleiben auch Jahre nach der Verletzung bestehen und können einen Eingriff erfordern (Exzision, Steroidinjektionen, Strahlentherapie, usw.)

• Hyper-/Hypopigmentierung
  • Postinflammatorische Hyperpigmentierung
    • Auch erworbene Melanose genannt
    • Vorübergehende Pigmentierung nach einer Verletzung oder Entzündung Entzündung Entzündung der Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion
    • Häufiger bei dunkelhäutigen Menschen
    • Schwerere Verletzungen führen zu einer postinflammatorischen Hypopigmentierung, die in der Regel dauerhaft ist.
    • Pathogenese: Entzündung Entzündung Entzündung und Verletzungen stimulieren Melanozyten zur Vermehrung von Melanin Synthese und übertragen das Pigment auf Keratinozyten.
    • Klinische Merkmale:
      • Nach Abheilung an der Stelle der ursprünglichen Krankheit lokalisiert
      • Kann bei Sonneneinstrahlung dunkler werden
  • Hyperpigmentierung
    • Kann bei Hauttransplantationen nach Verbrennungen Verbrennungen Verbrennungen gesehen werden
    • Pigmentstörungen sind bei dunkelhäutigen Patient*innen mit Verbrennungen Verbrennungen Verbrennungen, insbesondere bei Afrikaner*innen und Asiat*innen, weit verbreitet.
      • Gekennzeichnet durch Hyperpigmentierung bei dunkelhäutigen Personen und Hypopigmentierung bei hellhäutigen Personen
      • Dies ist oft auf genetische sowie umweltbedingte Faktoren zurückzuführen.
  • Hypopigmentierung
    • Häufig bei tiefen Wunden, wenn Melanozyten die einzige verbleibende Zelle in der Wunde sind
    • Melanozyten fungieren als Stammzellen, um die Wunde zu heilen (sie werden in Epithelzellen umgewandelt) und können daher ihre Aufgabe, die Pigmentierung der Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion zu gewährleisten, nicht erfüllen.
• Narbenhernien: Erhöhtes Risiko bei adipösen Patient*innen und Patient*innen mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung
• Wunddehiszenz: Erhöhtes Risiko bei Patient*innen, die Kortikosteroide oder andere Medikamente einnehmen, die die Wundheilungsphasen hemmen
• Kontrakturen: Bei Brandwunden und Wunden über Gelenke

Patient*innenbezogene Faktoren, die die Wundheilung negativ beeinflussen

• Infektion: Bakterien bauen die Bausteine der Wundheilung ab,
• Diabetes Diabetes Diabetes Mellitus: Ein verminderter Blutfluss und ein Überschuss an Serumglukose verhindern die Migration von Entzündungszellen in die Wunde.
  • Das diabetische Fußsyndrom ist häufig eine primäre Manifestation von Wundheilungsströrungen bei Diabetiker*innen: Ulzerationen des Fußes (distal vom Knöchel und einschließlich des Knöchels) sind mit Neuropathie und unterschiedlichen Ischämie- und Infektionsgraden verbunden.
• Mangelernährung Mangelernährung Mangelernährung von Kindern in Ländern mit begrenzten Ressourcen: Proteinmangel führt zu einem relativen Immunschwächezustand.
• Mangel an Vitamin C Vitamin C Wasserlösliche Vitamine und deren Mangelerscheinungen (Cofaktor für Hydroxylasen) → behindert die Kollagenvernetzung
• Mangel an Zink Zink Spurenelemente (Cofaktor für Collagenase) und Kupfer Kupfer Spurenelemente (Cofaktor für Lysyloxidase): behindern den Umbau und die Reifung von Kollagen Kollagen Bindegewebe
• Anwendung von Kortikosteroiden/Glukokortikoiden: hemmt die Entzündungsphase der Wundheilung
• Genetische Faktoren: Bindegewebserkrankungen ( Ehlers-Danlos-Syndrom Ehlers-Danlos-Syndrom Ehlers-Danlos-Syndrom: verschiedene Mutationen in Kollagen Kollagen Bindegewebe und kollagenbindenden Proteinen, am häufigsten ist Kollagen Kollagen Bindegewebe Typ III; Marfan-Syndrom Marfan-Syndrom Marfan-Syndrom: Fibrillin-1-Genmutation)
• Hautfarbe : Personen mit dunklerer Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion neigen dazu, anfälliger für Keloide zu sein.
  • Nach einer Verletzung können Pigmentstörungen auftreten, die entweder zu einer Hyper- oder Hypopigmentierung führen.

Klinische Relevanz

• Das Ehlers-Danlos-Syndrom Ehlers-Danlos-Syndrom Ehlers-Danlos-Syndrom ist ein Mangel an Kollagen Kollagen Bindegewebe Typ III oder V. Patient*innen mit dieser Erkrankung präsentieren sich häufig mit überdehnbarer Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion.
• Osteogenesis imperfecta Osteogenesis Imperfecta Osteogenesis Imperfecta ist ein Mangel an Kollagen Kollagen Bindegewebe Typ I. Patient*innen mit dieser Erkrankung präsentieren sich oft mit multiplen Frakturen und blauer Sklera Sklera Anatomie des Auges.