Zentralvenöser Katheter: Technik

Zentralvenenkatheter sind intravenöse Zugänge, die in die großen Zentralvenen zur Überwachung des zentralen Venendrucks, zur intensivierten Medikamentengabe oder zur Verabreichung einer parenteralen Ernährung gelegt werden. Die häufigsten Insertionsstellen sind die V. jugularis interna und die V. subclavia. Peripher eingeführte Zentralkatheter und getunnelte Zentralvenenkatheter sind in ambulanten Einrichtungen übliche Variationen, die häufig verwendet werden, wenn ein längerer Bedarf an einem zentralen Zugang erwartet wird. Obwohl diese Katheter oft lebensrettend sind, sind sie mit zahlreichen Komplikationen verbunden und sollten mit Bedacht verwendet werden.

Aktualisiert: 26.07.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Überblick

Definition

Zentralvenenkatheter sind intravenöse Katheter, die in die großen Zentralvenen eingeführt werden, die direkt mit der oberen oder unteren Hohlvene verbunden sind.

Indikationen

  • Überwachung des zentralen Venendrucks (englisches Akronym: CVP)
  • Längere Verabreichung bestimmter Medikamente (z. B. Vasopressoren, Chemotherapeutika)
  • Vollständige parenterale Ernährung
  • Kein peripher Zugang aufgrund schlechter Venenverhältnisse möglich

Überlegungen vor dem Legen

  • Periphere intravenöse Katheter sind bei der Reanimation effektiver und werden bei der initialen Traumabehandlung bevorzugt.
  • Eine unnötige zentralvenöse Kathetereinführung sollte vermieden werden, da der Eingriff Risiken und Komplikationen birgt.
  • Katheterplatzierung: Vena jugularis interna, subclavia oder femoralis
  • Einhaltung einer strengen sterilen Technik: absolute Sterilität beim Einführen
  • Zentralvenenkatheter sollten täglich auf ihre Notwendigkeit überprüft und so schnell wie möglich entfernt werden.

Angemessene Pflege

  • Tägliche Inspektion
  • Angemessene Händehygiene und aseptische Technik für die Handhabung und den Zugang zum Katheter

Einführen des zentralen Venenkatheters

Der Zugang zu den Zentralvenen erfolgt perkutan unter örtlicher Betäubung. Am Krankenbett kann mit Ultraschallkontrolle gearbeitet werden; dies wird insbesondere für die Einführung in die Jugularis interna empfohlen, wo die Vene leicht dargestellt werden kann. Dies kann dazu beitragen, versehentliche Punktionen der Halsschlagader (A. carotis) zu vermeiden.

Seldinger-Technik

Die Seldinger-Technik wird am häufigsten für die Platzierung eines zentralvenösen Katheters verwendet:

  1. Die Vene wird mit einer 18-Gauge-Nadel kanüliert.
  2. Ein Führungsdraht wird durch die Nadel selbst oder durch die Angiokatheterhülle in die Vene eingeführt.
  3. Über den Führungsdraht wird ein Katheter gelegt und der Draht wird entfernt.

Punktion

  • Vena jugularis interna:
    • Die rechte Seite wird bevorzugt, da sie eine gerade Linie zur oberen Hohlvene bildet.
    • Ein linksseitiger Zugang birgt auch ein zusätzliches Verletzungsrisiko für den Ductus thoracicus.
    • Falls verfügbar, wird die V. jugularis interna mittels Ultraschall Ultraschall Ultraschall (Sonographie) am Krankenbett visualisiert.
    • Die Vene ist zugänglich im Bereich:
      • Des unteren seitlichen Hals an der Spitze des Dreiecks, das durch die 2 Ansätze des M. sternocleidomastoideus und der Clavicula gebildet wird
      • Lateral der Halsschlagader in Höhe des Schildknorpels
  • V. subclavia (Schlüsselbeinvene):
    • Das Risiko eines Pneumothorax Pneumothorax Pneumothorax ist höher als beim Jugulariskatheter: Punktion sollte nur von erfahrenen Ärzt*innen versucht werden.
    • Ultraschallkontrolle ist in der Regel nicht hilfreich, da die V. subclavia am Krankenbett schwer zu erkennen ist.
    • Der Zugang zur Vene erfolgt unter der Clavicula an der Verbindungsstelle des mittleren und medialen Drittels.
  • V. femoralis (Oberschenkelvene):
    • Am wenigsten bevorzugter Ort: birgt das größte Infektionsrisiko
    • Kann jedoch als Notfallzugang verwendet werden und ist nicht mit dem Risiko einer Lungenpunktion und eines Pneumothorax Pneumothorax Pneumothorax verbunden
    • Der Zugang zur Vene erfolgt in der Leiste medial der Femoralarterie, die durch Pulspalpation oder Ultraschallkontrolle identifiziert wird.

Peripher eingeführter zentraler Venenkatheter und getunnelter Katheter

Peripher eingeführter zentraler Venenkatheter

  • Ein langer Katheter, der in die V. basilica oder V. cephalica an der Fossa antecubitalis eingeführt wird und bis in die V. cava superior reicht
  • Durchgeführt unter Ultraschall- oder Röntgenkontrolle
  • Potenziell der sicherste Ansatz, da die Wahrscheinlichkeit von unerwünschten Ereignissen ( Pneumothorax Pneumothorax Pneumothorax) viel geringer ist
  • Blutungen und Thrombophlebitis können weiterhin auftreten.
  • Ermöglicht die Verabreichung von Medikamenten, parenterale Ernährung und CVP-Überwachung

Getunnelter zentraler Venenkatheter

  • Ein Katheter wird in die Zentralvene eingeführt und unter die Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion getunnelt.
  • Ermöglicht einen langfristigen zentralvenösen Zugang im ambulanten Bereich
  • Beispiele:
    • Hickmann-Katheter: Dialysezugang
    • Port-a-Cath: Chemotherapie-Verabreichung
Port-a-cath

Port-a-Cath:
Beispiel für einen getunnelten zentralen Venenkatheter – Der Port befindet sich in einer subkutanen Tasche und ist mit einer Nadel leicht zugänglich.

Bild: „Port a cath“ von Tristanb. Lizenz: Public Domain

Komplikationen

Die Anlage eines zentralen Venenkatheters ist ein invasives Verfahren, das mit zahlreichen Komplikationen verbunden ist. Daher sollten diese Katheter vorsichtig eingeführt und so früh wie möglich entfernt werden.

Komplikationen beim Einführen

  • Luftembolie Luftembolie Nichtthrombotische Embolie: Der Katheter sollte vor dem Einführen gespült und frei von Luftblasen sein.
  • Pneumothorax Pneumothorax Pneumothorax: Lungenpunktion während der Platzierung des zentralen Venenkatheters in der V. subclavia oder V. jugularis interna
  • Führungsdraht- oder Linienembolie: durch Abbrechen von Fragmenten beim Einführen
  • Arterielle Punktion (A. carotis, A. subclavia oder A. femoralis)
  • Nichtplatzierung oder Fehlplatzierung der Leitung
  • Herztamponade: Perforation des Herzens mit einem Führungsdraht
  • Blutung/Hämatom an der Punktionsstelle: normalerweise verbunden mit mehreren Versuchen und schwieriger Platzierung oder Koagulopathie

Komplikationen bei längerer Verwendung eines zentralen Venenkatheters

  • Nichtfunktion der Leitung: durch Okklusion, Knick, Thrombus
  • Infektionen:
  • Gefäßthrombose

Quellen

  1. Mole, D. J. (2018). Practical procedures and patient investigation. In: Garden, O. James, et al. (Eds.), Principles and Practice of Surgery. Elsevier, pp. 112–127. https://www.elsevier.com/books/principles-and-practice-of-surgery/garden/978-0-7020-6859-1
  2. Adams, G.A., et al. (2020). Intravascular access. In Adams, G.A., et al. (Eds.), On Call Surgery, 4th ed. Elsevier, pp. 265–308. https://www.clinicalkey.es/#!/content/3-s2.0-B9780323528894000193

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Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

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Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

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Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

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Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

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