Prinzipien der Zivilprozessordnung

Prinzipien der Zivilprozessordnung

Die Verfahrensgrundsätze der ZPO zu beherrschen gehört zum Pflichtprogramm jedes Examenskandidaten. Diese regeln die fundamentalen Fragen des Zivilprozessverfahrens und bieten daher auch bei unbekannten Sachverhalten Orientierung in der Prüfung. Weiterhin ist es bei Prüfern gern gesehen, wenn diese Grundsätze in der Darstellung von Meinungsstreits zum Untermauern der eigenen Position herangezogen werden. Folgende ZPO-Prinzipien gehören ins Repertoire aller Jurastudent*innen.
Prinzipien Zivilprozessordnung
Lecturio Redaktion

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15.02.2024

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Inhalt

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I. Dispositionsmaxime

Die Dispositionsmaxime besagt, dass es im Zivilprozess grundsätzlich die Angelegenheit der Parteien ist, das Verfahren einzuleiten, den Gegenstand zu verändern und das Verfahren zu beenden. Die Parteien besitzen die Herrschaft über den Zivilprozess. Der Gegensatz zur Dispositionsmaxime ist die Offizialmaxime, welche im Strafprozessrecht gilt. Danach obliegt die Einleitung und Betreibung des Strafverfahrens allein dem Staat.

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II. Verhandlungsmaxime

Die Verhandlungsmaxime im Zivilprozess bestimmt, dass es grundsätzlich die Aufgabe der Parteien ist, die Tatsachen vorzutragen und zu beweisen, die das Gericht bei seiner Entscheidung berücksichtigen soll. Dieses Prinzip wird daher auch Beibringungsgrundsatz genannt. Dieser Grundsatz wird beschränkt durch die Frage- und Aufklärungspflicht des Richters z.B. in §§ 139, 278 Abs. 3 ZPO. Im Gegensatz dazu besteht im Untersuchungsgrundsatz im Straf- und Verwaltungsverfahren. Hier obliegt der Staatsanwaltschaft die Pflicht das Geschehen von Amts wegen aufzuklären.

III. Beschleunigungsgrundsatz

Der Beschleunigungsgrundsatz mahnt die Parteien und das Gericht den Prozess in angemessener Zeit zu führen. Nur so kann der Zivilprozess sein Ziel der Rechtsverwirklichung und des Rechtsfriedens erreichen. Korrespondierend zu der anderen Bezeichnung des Grundsatzes als Konzentrationsmaxime soll gem. § 272 ZPO der Rechtsstreit möglichst in einem Haupttermin erledigt werden. Eine ähnliche Funktion hat der Grundsatz der Prozessökonomie, welcher es ermöglicht formale Fehler eines Verfahrens zu korrigieren, statt den kompletten Prozess „platzen zu lassen“.

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IV. Mündlichkeitsprinzip

Das Mündlichkeitsprinzip aus § 128 ZPO besagt, dass die Anträge der Parteien und ihre Tatsachenvorträge in der mündlichen Verhandlung vorzubringen sind. Allein diese werden vom Gericht bei der Entscheidung berücksichtigt. Die Anträge in den Schriftsätzen sind daher lediglich Ankündigungen der Anträge und müssen in der mündlichen Verhandlung weiterhin gestellt werden. Einschränkungen erfährt der Mündlichkeitsgrundsatz beim schriftlichen Vorverfahren, dem Schiedsverfahren nach § 495a ZPO sowie der Entscheidung nach Aktenlage gem. §§ 251a, 331a ZPO.

V. Öffentlichkeits- und Unmittelbarkeitsgrundsatz

Der Grundsatz der Öffentlichkeit aus § 169 S. 1 GVG und Art. 6 Abs. 1 EMRK besagt, dass der Zivilprozess grundsätzlich öffentlich stattfindet. Ausnahmen bestehen gem. §§ 169 ff. GVG insbesondere zum Schutz der Privatsphäre und von Jugendlichen.

Aufgrund des Unmittelbarkeitsgrundsatzes aus § 309 ZPO kann das Urteil nur von dem Richter gefällt werden, der der Verhandlung beigewohnt hat.

VI. Prinzipien aus dem Grundgesetz

Einige zentrale rechtstaatliche Sicherungen im Zivilprozess werden direkt aus dem Grundgesetz abgeleitet. Dies gilt für den Grundsatz des fairen Verfahrens aus Art. 20 Abs. 3 GG und Art. 6 EMRK und den Grundsatz des rechtlichen Gehörs aus Art. 103 Abs. 1 GG. Danach hat vor einer gerichtlichen Entscheidung jede Partei einen Anspruch auf Anhörung bzw. Unterrichtung und die Möglichkeit die eigene Ansicht in tatsächlicher und rechtlicher Sicht umfassend vorzutragen.

VII. Fazit

Einmal gelernt, erkennt man die Verfahrensgrundsätze der ZPO oft in einzelnen Regelungen wieder. Insgesamt sind diese beliebter Prüfungsstoff in mündlichen Prüfungen, denn der Prüfling kann hier beweisen, dass er vom Abstrakten auf Konkretes schließen kann. Wer dann die Ausprägungen der Verfahrensgrundsätze in den einzelnen zivilprozessualen Regelungen erkennt, kann mit einem „Punkteregen“ rechnen.

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Comenius-Award 2019

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In der Rubrik Kundenservice deutscher Online-Kurs-Plattformen belegt Lecturio zum zweiten Mal in Folge den 1. Platz.

Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

Holger Wöltje

Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

Yasmin Kardi

Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

Leon Chaudhari

Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

Andreas Ellenberger

Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

Zach Davis

Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

Wladislav Jachtchenko

Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.

Alexander Plath

Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.