1. Personifiziertes Wissen kodifizieren
Wissen wächst und bringt neue Ideen hervor, wenn es geteilt, aufgeschrieben und somit bewahrt wird. Das gilt insbesondere für impliziertes Wissen – gesammeltes Know-How steckt im Können, wurde aber noch nicht artikuliert bzw. beschrieben. Geschieht dies nicht, gehen Erkenntnisse verloren. Diese Verluste passieren spätestens dann, wenn ein Mitarbeitende das Unternehmen verlässt.
Wissen ist oft an eine Person oder Mitarbeitergruppe gebunden. Wird implizites Wissen zum Großteil personifiziert, kann dies für das Unternehmen einen Verlust an Wissensgut und damit auch einen entscheidenden unternehmerischen Nachteil bedeuten. Aus diesem Grund trägt ein korrektes Wissensmanagement als Schlüssel zum stetig wachsenden Erfolg eines jeden Unternehmens bei. Zu einem gesunden Wissenserhalt und -wachstum gehört daher der regelmäßige abteilungsübergreifende Wissenstransfer.
Per Face-to-Face Austausch, Interviewmethode, in Workshops und bei Ideentreffs haben Mitarbeitende die Gelegenheit, ihr Wissen dadurch zu erneuern. Um Verluste in jeglichen Bereichen zu vermeiden, sollte Wissen angesammelt, regelmäßig niedergeschrieben und dokumentiert werden. Per Datenaustausch lässt sich dann konsolidiertes Wissen teilen und zu jeder Zeit abrufen.
2. Optimierung und Verwaltung des eigenen Wissens
Die Kenntnis um den eigenen Wissensumfang und die persönlichen Kernkompetenzen sind mehr oder weniger bei allen Mitarbeitenden bekannt. Es erweist sich auch als nützlich, wenn Ihnen bewusst wird, welche Zuständigkeiten Sie noch vertiefen müssen. Dies beantworten Sie anhand der Frage nach der optimalen Nützlichkeit. Je nachdem, ob Sie Wissen allgemein oder in gewissen speziellen Fachbereichen generieren wollen, empfiehlt sich eine entsprechende Orientierung.
Ein Masterplan, in dem die vorhandenen, ausbaufähigen und wünschenswerten Kompetenzen ausgearbeitet sind, kann hilfreich sein. Außerdem sollte dieser erkennen lassen, wohin der Weg gehen soll und wie Sie das Ziel am besten erreichen. Möglicherweise auch in Form von Fachliteratur, Schulungen, Netzwerkmöglichkeiten in der näheren Zukunft (bestimmte Businessevents, Messen etc.) und Kontaktpersonen.
Das Ziel, zum Beispiel die Lösung eines Problems in der Projektentwicklung oder die Suche nach neuen Ideen sollte nach Möglichkeit bereits formuliert werden. Am Ende des Masterplans sollten die drei nächsten Schritte klar benannt werden. Auch eine Deadline für die Bewältigung der Ziele bzw. zur Erreichung von bestimmten Zwischenvorhaben ist ein guter Motivator.
3. Beziehungsmanagement
Zum erfolgreichen Beziehungs- und Kommunikationsmanagement für den Einzelnen und auch innerhalb des Unternehmens gehören sämtliche Methoden, die wichtig sind, um ein berufliches Netzwerk aufzubauen. Als ideal erweist sich der Austausch zwischen Personen mit gleichen Interessen. Doch auch fachgebietsübergreifender Transfer kann hilfreich sein, denn oft kommen gute Inputs von außen (Stichwort: Vermeidung von Betriebsblindheit).
Das Ziel eines Netzwerks besteht im steten Austausch von Gedanken und Wissen. Dadurch können aktuelle Projekte oft leichter gelöst werden und neue Ideen entstehen. Es gibt keine Empfehlungen zur Größe eines Netzwerks. Ein großes Netzwerk bedeutet viele Ideen und eine geballte Menge an Wissen. Dennoch sollte das persönliche Netzwerk eines Mitarbeitenden in einem überschaubaren Rahmen bleiben. Nur so findet wirklich ein breiter Erfahrungsaustausch statt.
Die Gefahr von großen Netzwerken ist, dass Kontakte eher oberflächlich gepflegt und keine Ideen entwickelt oder Aufgaben gemeinsam gelöst werden. Nur durch den regelmäßigen Wissensaustausch mit Kollegen und anderen Networkern kann innovatives Wissen entstehen. Das Ziel von Wissen ist dessen Vermehrung.
4. So kann ein Netzwerk aufgebaut werden
Die eigene Abteilung besitzt naheliegende Ressourcen, um ein Netzwerk aufzubauen. Auch die Kantine oder Kaffeeküche kann ein Anlaufpunkt sein. Bei Seminaren lernen Sie ebenso leicht Menschen aus dem gleichen Fachbereich oder mit ähnlichen beruflichen Interessen kennen. Auch Fachmessen und Kongresse eignen sich.
Vorträge sind ideal, um zu speziellen Themen Austauschpartner zu finden. Ein guter Einstieg in ein persönliches Gespräch ist eine kurze Vorstellung der eigenen Person und der berufliche Hintergrund. Eine Erklärung der persönlichen Gründe für den Besuch des betreffenden Seminars oder Vortrags hat das Potenzial für eine gelungene Gesprächseröffnung. Als Vorteil erweisen sich auch greifbare geschäftliche Visitenkarten.
5. Erfassung und Intensivierung des Netzwerks
Nach dem ersten Kennenlernen ist eine Übernahme der Visitenkartendaten in ein eigenes elektronisches Verzeichnis sinnvoll. Pflegen Sie dabei eventuelle gemeinsame Kontakte und Referenzen sowie Notizen über den Gesprächspartner und Gesprächsabläufe mit ein. Dadurch schaffen Sie sich gute Gedächtnisstützen für kommende Gespräche mit Ihren Kommunikationspartnern, um später bestimmte Themen zielstrebiger weiterführen zu können.
Damit Ihnen auch entferntere Kontakte erhalten bleiben, empfiehlt sich die Verknüpfung über berufliche Social Networks wie LinkedIn, Xing, aber auch anderen, eher privaten Netzwerken wie Twitter oder Facebook. Letztere helfen, Ihre beruflichen Verbindungen zu intensivieren und diese Personen auch außerhalb eines geschäftlichen Hintergrunds kennen und einschätzen zu lernen.
6. Gelungene Netzwerkpflege
Wiederkehrende Kontaktaufnahme und zuverlässige Gespräche und Treffen sind essentiell, um das nötige Vertrauensverhältnis für erfolgreiches Networking aufzubauen und zu erhalten. Kommunikationskanäle können, je nach Entfernung, die Firmenkantine oder auch gängige Möglichkeiten wie Telefon, E-Mail oder soziale Netzwerke sein.
7. Kontaktcontrolling
Kontaktcontrolling stellt einen wichtigen Aspekt dar, um den Überblick über Ihr eigenes Netzwerk zu wahren. Weniger ist oft mehr, trennen Sie die Spreu vom Weizen. Eine intensive Pflege eines kleinen, aber guten Netzwerks bringt Ihnen viel mehr Nutzen als oberflächliche Bindungen zu hunderten Scheinkontakten. Die Aufrechterhaltung der einzelnen Beziehungen und der damit verbundene Aufwand sollte mindestens einmal jährlich hinterfragt werden.
8. Wissen generieren durch den Erwerb von Fachliteratur
Markieren Sie wichtige Stellen beim Lesen von Fachliteratur und fügen Sie gegebenenfalls Randnotizen ein. Nach der regelmäßigen Lektüre sollte das erworbene Wissen schriftlich zusammengefasst werden. Filtern Sie dabei bereits für die eigene Zielsetzung relevante Themen heraus. Es geht dabei nicht darum, alles Gelesene nochmals zu notieren, sondern gedanklich zu sortieren, was für Sie persönlich wichtig ist. Dadurch vervollkommnen Sie Ihre Merkquote bei dem Gelesenen.
9. Eine eigene Wissensdatenbank erstellen
Eine eigene Wissensdatenbank kann berufliche, aber auch private Kenntnisse enthalten. Oft sind die Grenzen ohnehin verwischt. Je nach Präferenz legen Sie diese Datenbank entweder in elektronischer oder in handschriftlicher Form an. Jedoch warten und optimieren Sie diese regelmäßig. Das sorgt allein schon für Erfolgserlebnisse, da es veranschaulicht, wie das eigene Wissen wächst. Ideal ist der Austausch der Wissensdatenbanken innerhalb eines Netzwerks.
10. Weitergabe der Kernkompetenzen
Jeder muss sich früher oder später mit der Frage der Wissensweitergabe, beispielsweise an einen Kollegen oder Nachfolger, beschäftigen. Hierbei sind die oben genannten Schritte für einen potenziellen Nachfolger die Einstiegshilfe, um einen erfolgreichen Schritt in das Wissensumfeld zu gehen. Die im vorherigen Punkt genannte Wissensdatenbank kann dann ein Fundament zur konsequenten und zielgerichteten Wissensweiterentwicklung sein.