Motivation
Die Lust, sich neues Wissen anzueignen, ist entscheidend für erfolgreiches Lernen. Wer seinen Feierabend mit Fachbüchern oder Lernprogrammen verbringt, sollte sich vor Augen führen, warum der das tut. Die Aussicht auf eine Beförderung zum Teamleiter*in hilft, wenn man sich mit dem Thema Mitarbeiter*innenführung auseinandersetzt. Ist eine Entsendung ins Ausland geplant, fällt es viel leichter, sich die notwendigen Sprachkenntnisse anzueignen.
Tipp: Fragen Sie sich: „Was interessiert mich an dem Thema? Warum beschäftige ich mich damit?“ Führen Sie sich Ihre Lernmotivation immer wieder vor Augen.
Umgebung
Die richtige Atmosphäre kann merklich zum Lernerfolg beitragen. Wichtig ist es, sich voll und ganz auf die vorliegende Lektion oder Aufgabe konzentrieren zu können. Umgebungsgeräusche wie Stimmen, laute Musik, Verkehr- oder Baulärm können stören oder ablenken.
Tipp: Finden Sie einen geeigneten Lernort. Wenn Sie kein Arbeitszimmer haben, richten Sie sich eine Lernecke im Wohnzimmer ein. Schalten Sie Ihr Handy aus und schützen Sie sich mit Ohrstöpseln vor störenden Geräuschen.
Rhythmus
Regelmäßigkeit ist der Schlüssel zum Erfolg. Richten Sie sich Lernzeiten ein, die einem festen Rhythmus folgen, z. B. jeden Abend eine Stunde. Für das Lernen von Fremdsprachen wird empfohlen, eher kürzere Lerneinheiten über den Tag zu verteilen. Recht neu im Bereich des E-Learnings sind so genannte Micro-Learning-Angebote. Sie enthalten inhaltlich kompakte Lektionen, die oft nur wenige Minuten oder gar Sekunden dauern und eine unmittelbare Kontrolle des Lernerfolgs zulassen.
Tipp: Verankern Sie die Lernzeit fest in Ihrem Tagesablauf, z. B. in der Mittagspause oder nach dem Abendessen. Überlegen Sie außerdem, zu welcher Tageszeit Ihnen das Lernen am leichtesten fällt. Manche Menschen sind tagsüber aufnahmebereiter, andere können abends am besten lernen.
Lernen lernen
Übung macht den oder die Meister*in. Das gilt auch für das Lernen selbst. Wie gut es Ihnen gelingt, sich neues Wissen anzueignen, ist eine Frage des Trainings. Wenn das Studium viele Jahre zurückliegt, fällt es Ihnen wahrscheinlich zunächst schwer, Ihre Gedächtnisleisung wieder in Schwung zu bringen. Wer sich bisher kaum oder gar nicht mit Fremdsprachen beschäftigt hat, tut sich beim Erlernen einer neuen Sprache schwerer als jemand, der schon einige andere beherrscht.
Tipp: Lassen Sie sich beim ersten Anlauf nicht entmutigen. Wenn Sie im Lernen aus der Übung gekommen sind, planen Sie eine Aufwärmphase von mehreren Wochen ein. Sie werden sehen, dass das Lernen schnell wieder zur Routine wird.
Teilziele
Mit kleinen Schritten zum großen Ziel – das sollte Ihre Devise sein. Stellen Sie nicht gleich die höchsten Anforderungen an sich selbst. Wenn Sie gerade ein neues Lernziel ins Auge gefasst haben, ist die Motivation meist noch hoch. Im Alltag schwindet sie dann schnell. Schon erscheint das Ziel, seine Französisch-Kenntnisse zu verbessern oder sich mit dem Steuerrecht vertraut zu machen, als ein unerklimmbarer Berg. Machen Sie sich klar, dass Sie nicht mit einem Schlag sondern nur in Etappen zum Erfolg gelangen.
Tipp: Untergliedern Sie größere Lernkomplexe in kleinere Abschnitte und visieren Sie Teilziele an. Gönnen Sie sich eine Belohnung, wenn Sie eine Etappe erfolgreich geschafft haben. Schauen Sie bewusst auf das zurück, was Sie schon erreicht haben. Das motiviert.
Lernpartner*in / Lerngruppe
Finden Sie Mitstreiter*innen. Damit verhelfen Sie sich nicht nur zu mehr Disziplin, sondern schaffen auch noch einen zusätzlichen Anreiz zum Lernen. Der Mensch hat soziale Bedürfnisse: Gemeinsam mit anderen auf ein Ziel hinzuarbeiten, motiviert mehr als allein im stillen Kämmerlein zu büffeln. Die Teilnehmer*innen können sich über die Lerninhalte austauschen und einander unterstützen.
Aus der Hirnforschung ist bekannt, dass sich besonders das gut einprägt, was wiederholt und auf verschiedene Weise durchgenommen wird. Wer ein Thema für andere aufbereitet und dazu einen Vortrag hält, kann sich später besonders gut an die Inhalte erinnern.
Tipp: Ein Lerntreff sollte einige organisatorische Voraussetzungen erfüllen, damit sich ein Lernerfolg einstellt. Legen Sie für jede Zusammenkunft einen klaren Themenschwerpunkt fest und bereiten Sie sich gründlich vor. Wenn Sie im Kolleg*innen- oder Bekanntenkreis keine Mitstreiter*innen finden, suchen Sie nach geeigneten Kursangeboten von Bildungseinrichtungen oder Online-Anbieter*innen.
Lernstil
Es gibt verschiedene Lerntypen. Manche Menschen lernen visuell: Ihnen bleibt besonders das im Gedächtnis, was Sie sehen – etwa Texte, Grafiken oder Bilder. Andere sind auditiv veranlagt: Sie behalten Gehörtes besonders gut. Bei wieder anderen hängt der Lernerfolg auch mit dem Tastsinn zusammen: Sie wollen mit allen Sinnen erleben, experimentieren und konkrete Erfahrungen sammeln. Jeder lernt anders.
Tipp: Finden Sie heraus, wo Ihre Stärken liegen und entwickeln Sie eine eigene Lernstrategie. Finden Sie geeignetes Material, das Ihren Lerntyp unterstützt. Beachten Sie auch, wie lange Sie überhaupt in der Lage sind, sich zu konzentrieren. Schaffen sie gegebenenfalls Raum für Pausen.
Notizen
Visualisierungen machen den Lernprozess effektiver. Je intensiver sich das Gehirn mit dem Lernstoff beschäftigt, desto eher ist es in der Lage, diesen nachhaltig zu speichern. Zu Visualisierungen zählen neben einer bestimmten Anordnung von Stichworten und Stichpunkten auch Grafiken, Tabellen und Bilder.
Tipp: Bringen Sie Lerninhalte noch einmal zu Papier. Strukturieren Sie das vermittelte Wissen nach Ihrer eigenen Logik und benutzen Sie Ihre eigenen Worte und Skizzen. Arbeiten Sie dabei auch mit Farben.
Bewegung
Bewegung hilft beim Lernen. Durch Bewegung werden die motorischen Zentren des Gehirns aktiviert. Dieselben Areale sind für die Verarbeitung und Speicherung von Informationen verantwortlich.
Tipp: Lernen Sie nicht nur im Sitzen. Stehen Sie hin und wieder auf. Manchmal hilft auch ein Spaziergang, um den Lernstoff zu verinnerlichen.