Was bedeutet Game-based Learning?
Lernen wird oft mit Anstrengung, Spielen dagegen mit Spaß assoziiert. Im Lernspiel werden beide Tätigkeiten zusammengeführt. Lernen soll Spaß machen.
Lernspiele versuchen insbesondere die motivierenden Elemente des Spiels zur Vermittlung von neuen Kenntnissen zu nutzen. Dabei folgen Inhalt, Struktur und Ablauf des Spiels didaktischen Prinzipien.
Unter Game-based Learning versteht man die Wissensvermittlung mit Hilfe digitaler Lernspiele. Häufig spricht man auch von Serious Games, Computerlernspielen oder E-Learning-Spielen.
Für welche Themen und Zielgruppen eignet sich Game-based Learning?
Während die Mehrzahl der unter dem Begriff Edutainment gefassten Angebote für die schulische Ausbildung entwickelt wurde und dementsprechend vor allem an Kinder und Jugendliche adressiert war, sind digitale Lernspiele für alle Bildungsbereiche und Zielgruppen geeignet.
Im Bereich berufliche Bildung können die Inhalte je nach Anbieter von Geschichte und Politik über Wirtschaft und Finanzen bis hin zu Gesundheit und Wellness reichen. Aufgrund der Multimedialität digitaler Spiele lassen sich auch sehr komplexe Inhalte darstellen. So werden in Simulationen und Strategie-Spielen solche Themen aufgegriffen, die sich nur schwer mittels konventioneller Lehrmethoden vermitteln lassen:
In speziellen Wirtschaftssimulationen können die Nutzer ihr eigenes virtuelles Unternehmen führen und sich die notwendigen Fähigkeiten explorativ, durch Versuch und Irrtum aneignen. Sie müssen strategisch denken, Entscheidungen treffen und diese hinsichtlich ihrer Konsequenzen überprüfen.
Einige Angebote bauen auch auf Training-Videos, Fallstudien, Rollen- oder Gesellschaftsspielen auf.
Welche Vorteile bieten digitale Lernspiele?
Game-based Learning hält eine Reihe von motivierenden und Spaß vermittelnden Elemente bereit:
Digitale Lernspiele geben dem Nutzer die Freiheit, seinen Lernprozess weitestgehend selbst zu steuern.
Die Interaktivität erlaubt das Lernen durch direkte Erfahrung. Der Spieler wird in hohem Maße selbst aktiv und erlebt relativ schnell die Folgen des eigenen Handelns.
Die Notwendigkeit, selbst aktiv zu sein, führt zu einer Erhöhung des Interesses am Lerngegenstand.
Anders als bei klassischen Lernformen sind das Lernen aus Fehlern und der erneute Versuch selbstverständliche Elemente digitaler Lernspiele, welche nicht bestraft werden.
Der Lernende kann verschiedene Rollen und Perspektiven einnehmen. Er kann unterschiedliche Lösungswege ausprobieren, ohne dass Fehlentscheidungen mit Konsequenzen für die reale Welt verbunden sind.
Die sich an die Fähigkeiten des Nutzers anpassenden Herausforderungen im Spiel bewirken, dass keine Über- oder Unterforderung eintritt. Frustration und Langeweile werden so vermieden.
Einige digitale Lernspiele ermöglichen auch das gemeinsame und vernetzte Lernen. Sie halten Aufgaben für ein Team von Lernenden bereit. Dabei werden nicht nur inhaltliche Lernziele verfolgt, sondern zugleich soziale und kommunikative Fähigkeiten geschult.
Digitale Lernwelten basieren auf authentischen Situationen. Sie eignen sich besonders für die Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten, die für den realen Berufsalltag von Bedeutung sind.