Folgende zwei Fragen sollten Sie sich zu Beginn stellen:
- Welche Strategie am Markt verfolgen Sie?
- Wissen Sie, wo Ihr Unternehmen langfristig stehen soll?
Hinter dem Wort „Strategie“ verbirgt sich im Grunde genommen eine gesunde Mischung aus dem Wissen um das aktuelle Produkt- oder Dienstleistungssegment und dem Streben nach „mehr“. Und dieses „mehr“ kann sowohl eine Produktions- oder Qualitätssteigerung beinhalten oder den Aufbau eines komplett neuen Geschäftszweiges. Für jede erfolgreiche Umsetzung Ihrer Strategie benötigen Sie vor allem eins: engagiertes Fachpersonal.
Nach der Definition Ihrer Ziele gilt es, den Personalstamm so zusammenzustellen oder weiterzuentwickeln, dass er die Fachkompetenz und das Unternehmenswissen hat, um die Strategie in den erhofften Erfolg zu verwandeln. Wie also passt die Mitarbeiterentwicklung ins Bild der Unternehmensstrategie?
Strategie trifft Personalplanung
Praxistipp: Kombinieren Sie gut eingearbeitete Kenner Ihres Metiers mit Bewerbenden, die mit modernem Fachwissen punkten. Folgendes wird passieren: Sie werden beide Mitarbeitenden in Ihr Unternehmensziel einweihen und ihnen jeweils eine Aufgabe stellen. Während der langjährige Mitarbeiter die Aufgabe hat, das neue Thema vor dem Hintergrund unternehmenseigener Ideen, bekannter Abläufe und Firmenprodukte neu aufzubauen, soll ihre externe Fachfrau – die beispielsweise aus dem IT-Bereich kommt – das neue Konzept hinsichtlich möglicher Optimierungen durchleuchten.
Das bedeutet, Sie motivieren zum einen Ihren bisherigen Mitarbeiter dadurch, dass er sich in der Praxis zum zukunftsweisenden Projektmanager entwickeln kann. Zum anderen wird Ihre neue Mitarbeiterin schnell die Strukturen im Unternehmen kennenlernen. So qualifizieren sich beide innerbetrieblich und ohne externen Schulungsaufwand. Im Laufe des „Strategieprojekts“ wird sich zeigen, an welchen Stellen weiteres externes Fachpersonal konsultiert werden muss. Ein Seminar wird Ihrem Projektmanager an dieser Stelle helfen, das Projekt voranzutreiben.
Weiterbildung im Team
Abhängig vom zeitlichen Plan, der hinter dem Strategieprojekt steht, wird auch ein Punkt erreicht, an dem Bedarf an weiterem Personal herrschen wird. Gemeinsam mit Ihren beiden eingearbeiteten Profis können Sie nun einen Blick in den Betrieb werfen. Wer hat die nötige Motivation? Wer hat die erforderliche Fachkompetenz? Sobald Sie fündig geworden sind, werden offizielle Mitarbeitergespräche geführt und im Idealfall wechselt der/die Auserwählte ins Projektteam. Die Rekrutierung von geeigneten Azubis kann ein geschickter Schachzug sein. Ihr „neues“ Team hätte somit schon vier Mitglieder. Zunächst werden die neue Mitarbeiterin und der Azubi nun auf all das eingestimmt, was die ersten beiden Kolleg*innen erarbeitet haben. Das Projekt kann weiterentwickelt, externe Seminare bei Bedarf besucht und im Team aktiv am Erfolg des Strategieprojekts gearbeitet werden.
Qualifizierung heißt Bindung
Nun eine Frage: Denken Sie, dass einer dieser Teammitglieder sich aktiv nach einem neuen Job umsieht? Wohl eher nicht – oder zumindest nicht wegen der aktuellen Aufgabe. Das Fazit lautet, dass Mitarbeiterbindung auch in großem Maße über eine Mitarbeiterförderung möglich ist. Und genau in diesem Bereich werden Sie die größten Erfolgschancen haben, wenn Sie die fundierten Kenntnisse der Mitarbeitenden nutzen, nur bei Bedarf externe Profis hinzuziehen und so durch ein kontinuierliches Wechselspiel an internen und externen Entwicklungsmöglichkeiten einen spannenden Arbeitsplatz schaffen, an dem es nie langweilig wird.
Mitarbeiterentwicklung bedeutet Mitarbeiterbindung – und das darf nicht ungeschickt passieren, indem Sie alle Mitarbeitenden mit unterschiedlichen Wissensständen in ein Seminar stecken, das zwar von einer Schulungskoryphäe gehalten wird, allerdings nur zu maximal 40 Prozent zu Ihrem Unternehmen passt. Das wäre schade um das Geld und um die Zeit.
Kreative Themen für Projektteams
Dieses Praxisbeispiel bedeutet nicht, dass diese Art der Mitarbeiterentwicklung grundsätzlich immer nur dann zum Tragen kommen kann, wenn sich große unternehmerische Veränderungen anbahnen. Bilden Sie doch kleine Optimierungsteams! In jedem Unternehmen gibt es schließlich etwas zu verbessern. In Gruppen von drei oder vier Personen mit einem klar definierten Ziel – z. B. zur Reduzierung der Rohertragsquote – können sich die Mitarbeitende strukturiert ans Werk machen.
Um herauszufinden, wie sich die Rohertragsquote zusammensetzt, wird eine kleine Inhouse-Schulung im Bereich der Buchhaltung nötig sein. Lautet das Ergebnis, dass die Lieferantenpreise zu hoch sind, geht es zum Vor-Ort-Termin. Ihre Mitarbeitenden können sich dort erklären lassen, wie die Preise zustande kommen und werden einen Ansatzpunkt finden, diese zu minimieren. Preisverhandlungen stehen nun an. Im Vorfeld gibt es noch ein Coaching bei einem Vertriebstrainer und schon haben Sie für Ihre Mitarbeitenden ein gelungenes Schulungskonzept auf die Beine gestellt, welches sofort anwendbar ist. Dem Train-the-Trainer-Prinzip folgend hat das Projektteam nun so viele Erfahrungen sammeln können, dass es diese gerne ans Kollegium weitergeben wird.