1. Kununu ist meist genutztes Portal
Jeder kann sich heute anonym im Internet äußern. Auf Arbeitgeberbewertungsportalen sind es häufig ehemalige, aber auch aktuelle Mitarbeitende, die sich zu Wort melden. Zudem können auf diesen Plattformen ein Wissensaustausch und Bewerbungsaktivitäten stattfinden.
Die unterschiedlichen Online-Bewertungsportale wurden u.a. von karrierebibel.de untereinander verglichen. Das einflussreichste Arbeitgeberbewertungsportal im deutschsprachigen Raum ist zurzeit kununu. Seit Juni 2014 zählt die Plattform mehr als 9 Millionen Bewertungen von Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
User bewerten Ihre aktuellen oder ehemaligen Arbeitgeber*innen nach 13 Kriterien und diverse Unterkategorien. Positive Einschätzungen sind dabei unbedingt erstrebenswert. Sie bestätigen die Unternehmer als qualifizierten Geschäftsführer und tragen zur Stärkung ihrer Arbeitgebermarke (Employer Branding) bei.
Besonders für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) erhöhen sich dadurch die Chancen, bei Google besser gefunden zu werden, wenn sie ihre offenen Stellen bei kununu eintragen. Seitdem das Portal ein Tochterunternehmen von der XING AG (2013) ist, hat sich die Relevanz sogar noch erhöht.
2. Reaktion auf schlechte Bewertung
Positive Einträge sind ein tolles Kompliment und bringen Ihrem Unternehmen neue Interessenten. Doch auch negative Einträge sind auf diesen Webseiten für die gesamte Öffentlichkeit sichtbar und können leider das Gegenteil bewirken.
Diskriminierungen, Veröffentlichungen von Firmeninterna und Anschwärzung der Mitarbeiter sind No-Gos. Schutz vor solchen Ausfälligkeiten bietet glücklicherweise die Redaktion. Sobald ein User gegen die Bestimmungen von kununu verstößt, werden die Einträge gelöscht.
Trotzdem können negative Bewertungen ein schlechtes Bild auf Ihr Unternehmen werfen.
Wichtig ist, dass Sie die Kritik ernst nehmen! Nur so können Sie die Umstände in Ihrem Team verbessern. Begreifen Sie die Anmerkungen deshalb als Chance!
Zeigen Sie, dass Sie ein faires Unternehmen sind, indem Sie sich um die Belange Ihrer Mitarbeiter kümmern. Durch dieses Vorgehen werden Sie in eine bessere Ausgangsposition zurück finden.
Dafür sollten Sie sich offen und unvoreingenommen mit der geübten Kritik auseinandersetzen.
Zeigen Sie Gesprächsbereitschaft an! Ihre Reaktion sollte dabei transparent und sachlich sein.
3. Regelmäßige Negativbewertungen
Es kann natürlich auch passieren, dass die Diskussionen trotz aller Mühen nicht abreißen und kritisch bleiben. In dem Falle sollten Sie es vorziehen, die Angelegenheit vorerst intern zu klären und nicht die gesamte Öffentlichkeit daran teilhaben zu lassen.
Im Unternehmen wäre nun eine intensivere Auseinandersetzung sinnvoll. Analysieren Sie die Kritikpunkte aus der kununu-Diskussion! Das kann in gemischten Arbeitsgruppen vorgenommen werden. Laden Sie eventuell Ihre Kritiker*innen zur offiziellen Stellungnahme in diesen Kreis ein.
Wichtig ist vor allem, Ihren Mitarbeitenden zu versichern, dass Sie ihre Kritik als positiv auffassen. Erst dann ist ein angemessenes Gespräch möglich und die Verbesserungen können im Anschluss umgesetzt werden.
Die positive Entwicklung im Unternehmen können Sie ebenso auf dem Portal nachvollziehbar machen. Dadurch kann es gelingen, negative Kommentare ausgleichen.
Wenn Sie eine Lösung mit Ihren Mitarbeitenden finden, kann das verbesserte Betriebsklima zudem einen wichtigen Beitrag zum Employer Branding leisten. Dafür könnten Sie sich ein Employer-Branding Profil auf kununu ab 408 Euro monatlich anlegen.
4. Ungerechtfertigte Kritik oder Shitstorm
Da die Kritiken anonym vergeben werden, hält sich nicht jeder an die vorgegebenen Regeln von Internetportalen. Jeder kann eine Bewertung verfassen und sich auch unverhältnismäßig Luft machen.
Prüfen Sie die Einträge bezüglich Ihres Unternehmens deshalb regelmäßig! Vor allem die Kommunikation von Interna kann wegen Regelverstoß umgehend gelöscht werden.
Zusätzlich sollten Sie die kostenlose Registrierung bei kununu nutzen. So können Sie selbst sofort für die Beantwortung der Kommentare und für offizielle Stellungnahmen sorgen.
Wenn die Beiträge höflich sind, spricht nichts dagegen, sich für die Anmerkungen zu bedanken. Schlagen Sie ein Gespräch vor, zum Beispiel mit dem Betriebsrat.
5. Fazit
Jedem Unternehmen kann es passieren, negative Einträge in Arbeitgeberbewertungsportalen zu erhalten. Ein extrem positives Feedback wäre unglaubwürdig. Unterscheiden Sie jedoch zwischen unfairen Unterstellungen und hilfreicher Kritik. Letzteres kann Ihnen als Unternehmen helfen, Missverständnisse oder Fehler auszuräumen und so das Betriebsklima zu verbessern. Sorgen Sie für offene Kommunikation! Am Ende ist das besser als wenn Mitarbeitende sich im Stillen beschweren und die Motivation im Team schwindet.