Präsentationsexperte Alexander Plath, der sich auf die Kunst der nachhaltigen Wissensvermittlung spezialisiert hat, teilt in unseren Lecturio-Webinaren seine einzigartigen Präsentationsstrategien. In diesem Artikel stellen wir Ihnen Alexander Plath näher vor und teilen einige seiner wertvollen Tipps zur Verbesserung Ihrer Präsentationskompetenz.
Berufliche Wurzeln und Expertise
Lecturio: Herr Plath, was sind Ihre beruflichen Wurzeln, warum wissen Sie ganz genau, wovon Sie sprechen?
Alexander Plath: Ich habe ursprünglich mal Wirtschaftsingenieurwesen studiert, das ist Maschinenbau und BWL zusammen. Dabei habe ich gemerkt, dass das, was mich motiviert, die Arbeit mit Menschen ist: Ich bin dann relativ schnell, schon während des Studiums, im Vertrieb gelandet. Das hat mir super Spaß gemacht.
Meine gesamte Karriere, bis ich mich selbständig gemacht habe als Trainer, hatte etwas mit dem Thema Kommunikation und Präsentation zu tun. Eben auch im Vertriebsbereich.
Was mich dann relativ bald auch faszinierte, waren die Neurowissenschaften. Es war nichts, was beruflich in meinem Bereich war, aber ich fand das spannend. Ich wollte verstehen, wie das Gehirn funktioniert, und da habe ich gemerkt: ‘hey, zu verstehen, wie das Gehirn funktioniert, das ist die Grundlage, um wirklich gut kommunizieren und gut präsentieren zu können’. Irgendwie ist mir das auch in die Wiege gelegt worden. Deswegen bin ich den Weg gegangen, bei dem mein Herz aufgeht.
Die Kunst des ersten Eindrucks
Lecturio: Was sind die drei größten Fehler, wenn man einen guten Eindruck hinterlassen will?
Alexander Plath: Vielleicht denken wir besser darüber nach: Was sind die drei Dinge, die ich tun kann, um einen starken ersten Eindruck, eine starke Wirkung zu hinterlassen? Ich glaube, dass viele Menschen den Spruch kennen, aber nicht danach handeln: ‘Es gibt für den ersten Eindruck keine zweite Chance’. Weil wir nicht verstehen, dass unser Gehirn zum größten Teil (nämlich 80 – 90 Prozent) unbewusst funktioniert. Wie ein Autopilot.
Und wenn wir nicht darüber nachdenken, wie wir bei den anderen Menschen in diesem unbewussten Teil wirken, können wir keinen starken ersten Eindruck hinterlassen. Was machen wir also, um einen starken Eindruck zu hinterlassen? Wir müssen verstehen, dass wir den unbewussten Teil ansprechen müssen. Zum Beispiel mit Blickkontakt und Lächeln.
Wir sollten eine positive Ausstrahlung haben. So oberflächlich es klingt, so einfach ist es aber: auf das äußere Auftreten achten.
Das heißt nicht unbedingt, dass es ein Anzug sein muss, aber ich muss mir darüber im Klaren sein: ich kann es nicht vermeiden, dass das Gehirn meines Gegenübers mich nach Äußerlichkeiten beurteilt. Das ist einfach so, weil wir Menschen sind und weil unser Gehirn so funktioniert.
Präsentationskompetenz als Schlüssel zum Erfolg
Lecturio: Wie wichtig ist die Fähigkeit, sich selbst und Dinge präsentieren zu können?
Alexander Plath: Wenn du nicht präsentieren kannst, kannst du dir den Rest auch sparen!
Das ist ein provokativer Spruch, den ich oftmals einsetze und von dem ich überzeugt bin, dass er wahr ist.
Die Herausforderung, die wir haben, ist, dass wir ja Kompetenz und Leistung zeigen wollen. Wir übersehen dabei aber, dass Leistung selbst keinen Wert hat. Ich weiß, jetzt schreien einige auf und sagen, was soll das denn heißen?
Es geht um die wahrgenommene Leistung. Was jemand leistet, hat nur dann einen Wert, wenn ich es wahrnehmen kann und wenn es für mich eine Bedeutung hat. Und wahrgenommene Leistung kann ich nur dann wahrnehmen, wenn jemand das vernünftig rüberbringen kann. Das ist der Grund, weswegen es Menschen gibt, die weniger drauf haben und mehr Erfolg haben, weil sie sich besser präsentieren können. Das ist für mich keine Einladung, zum Dünnbrettbohrer zu werden, ganz im Gegenteil. Gute Leistungen und gute Kompetenz sind die Voraussetzung.
Doch, wenn ich sie nicht präsentieren kann und wenn ich mich nicht gut präsentieren kann, dann werde ich letzten Endes nie das bekommen, was ich eigentlich verdiene.
Alexander Plaths Mission: Die Welt durch bessere Kommunikation verbessern
Lecturio: Was ist Ihre Mission, wofür stehen Sie jeden Tag auf?
Alexander Plath: Das, was in mir brennt, ist, dass es auf dieser Welt keine Herausforderung, kein Problem gibt, das ich nicht mit besserer Kommunikation, mit besserem Präsentieren lösen ließe.
Das klingt jetzt sehr hochtragend. Aber ich glaube, wir machen die Welt zu einem besseren Platz, wenn wir den Menschen helfen, dass sie das, was sie sind, wofür sie stehen, das, was ihnen wichtig ist, besser transportieren können. Die Menschen werden sich besser verstehen. Wenn die Menschen sich besser verstehen, wird die Welt ein besserer Platz, und das ist das, was mich jeden Morgen antreibt. Deswegen liebe ich Präsentationskompetenz, weil ich fest davon überzeugt bin, dass wir mit Präsentationskompetenz einen ganz wichtigen Beitrag leisten.
Lecturio: Welchen Rat geben Sie Ihren Interessenten am liebsten mit auf den Weg?
Alexander Plath: Ah, die berühmte Frage nach dem einen großen, dem besten Tipp!
Sagen wir, es sind drei Sachen:
Das eine ist Perspektive: Nimm die Perspektive des anderen Menschen ein! Wenn du stark wirken willst, musst du verstehen, wie jemand anderes die Welt sieht. Also, welche Wahrnehmung hat dein Gegenüber? Diesen Tipp halte ich für sehr wichtig in der Kommunikation.
Dann der Fokus: Fokussiere dich auf den anderen Menschen und lerne, deinen Fokus wiederzufinden. Wir haben jeden Tag so viele Informationen, die auf uns einprasseln. Es ist wichtig, dass wir einen klaren Fokus im Leben finden und lernen, unser Gehirn zu fokussieren. Wir sollten nicht parallel eine E-Mail schreiben und nicht auf Instagram surfen, während wir einen Film schauen oder uns mit dem Partner unterhalten. Mach nur eine Sache! Das ist Fokus.
Und als Letztes: Frage mehr und behaupte weniger! Wir behaupten sehr viel und hinterfragen das nicht. Wenn wir mehr Fragen stellen würden, dann würden wir uns besser verstehen und auch mehr lernen und gleichzeitig auch besser rüberkommen.
Lecturio: Vielen Dank Herr Plath für Ihre klaren Worte und inspirierenden Einblicke!