Da gibt es die, die gerne organisieren, andere informieren sich lieber und tragen diese Informationen zusammen, wieder andere sprühen vor Ideen und wollen diese auch umsetzen. Die Entdecker, die Organisatoren, die Controller und die Berater, diese alle und viele mehr braucht ein Team. Vielfalt verhilft zum Erfolg.
Dilemma und Chance eines Teams
Bei der Personalauswahl wird meist auf die Ausbildungen und die Erfahrungen im Berufsleben Wert gelegt. Nicht sehr oft werden auch die “Soft Skills”, wie kommunikative Kompetenz, Einfühlungsvermögen, Selbstbewusstsein, Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit, analytische Kompetenz, Vertrauenswürdigkeit, Selbstdisziplin, Neugierde, Konfliktfähigkeit, Durchsetzungsvermögen usw. in Betracht gezogen.
Auch Talente, die sich nicht auf die Ausbildung beziehen, werden häufig vernachlässigt. Doch genau das ist es, was ein Team ausmacht. Ein Mannschaftssportler (Fußballer o.ä.) wird leichter im Team arbeiten können, als ein einsamer Kletterer. Der Fußballer braucht vielleicht das Team, damit er weiß, wo er steht und das Feedback der anderen einholen kann. Der einsame Kletterer will hoch hinaus, will es alleine schaffen und wird von einer Arbeit im Team nicht so begeistert sein.
Doch das Team muss eine Einheit werden, um gemeinsam Aufgaben zu bewältigen. Es muss so funktionieren, wie ein Fisch- oder Vogelschwarm auf ein unsichtbares und unhörbares Kommando links oder rechts reagiert. Das ist sicher etwas übertrieben, aber doch ein Beispiel, wie stark ein Team sein kann.
Ein einzelner Fisch wäre schon lange verspeist, doch das Team ist stark und stellt sich als Einheit dar. Eifersucht und Konkurrenzdenken blockieren ein Team, deshalb ist es wichtig im Vorfeld die Personen, die im Team arbeiten sollen, genauer kennenzulernen und miteinander Ziele abzustecken und zu erarbeiten.
Die Rollenverteilung der einzelnen Teampartner
Abgesehen vom fachlichen Wissen, das definiert sein muss, ist es unumgänglich, die Umgangsformen zu verbessern, sofern das Team nicht gut zusammenarbeiten sollte. Einige Mitglieder fühlen sich vielleicht unterfordert oder überfordert, übergangen, ihre Meinung wird nicht beachtet etc. Jedes Teammitglied nimmt eine Rolle ein und diese gilt es zu definieren.
Ein gemeinsames Wochenende, mit Rollenspielen unter fachlicher Begleitung, hilft dabei die Interessen und Talente der einzelnen Personen herauszufinden. Ein Team ist nur so gut wie sein schwächstes Mitglied. Deshalb gilt es vor allem die zu stärken, die sich eher im Hintergrund befinden, ihnen Vertrauen entgegenzubringen und sie damit zu mehr Engagement zu bewegen. Denn es hat immer einen Grund weshalb sich ein Mensch so verhält, wie er sich verhält. Ein eingespieltes Team kennt die Schwächen und Stärken der Mitglieder und schätzt beide Aspekte.
Weg von – hin zu. Der Weg ist das Ziel!
Bei jedem Projekt tauchen immer wieder Probleme auf. Für die Problemdenker, die das Glas immer halb leer sehen, sind Probleme Wasser auf ihre Mühlen. Doch da haben sie nicht mit den Optimisten, bei denen das Glas immer halb voll ist, gerechnet. Diese zwei Personenkreise können viel voneinander profitieren.
Bei einer gemeinsamen Zielarbeit kann herausgearbeitet werden, wo jeder steht und wie jeder das gemeinsame Ziel sieht, hört und begreift und welche Zwischenschritte für jeden Einzelnen wichtig sind. Diese Zwischenschritte sollen definiert werden und gegebenenfalls muss das Team, je nach Größe, in kleinere Teams unterteilt werden.
Da ein Ziel immer positiv zu formulieren ist, gibt es auch den Problemdenkern einen Anstoß, die positiven Aspekte herauszuarbeiten. Des Weiteren wird mit dieser gemeinsamen Erarbeitung auch klar, dass es dabei auf jeden Einzelnen ankommt und dass jeder wichtig ist. In die Zielerstellung können die Systemische Aufstellung und hier besonders die Systemische Strukturaufstellung miteinbezogen werden.
Neben den menschlichen Systemelementen werden hier auch die abstrakten Elemente wie Ziele, Zielvorgaben, Hindernisse, Ressourcen etc. berücksichtigt. Der Aufsteller übergibt die Rolle der einzelnen Elemente den jeweiligen Teammitgliedern. Durch die verschiedensten Empfindungen der aufgestellten Teammitglieder ergibt sich ein anderes Verständnis für das gesamte Team.
Mit Hilfe von Veränderungen in der Struktur werden Problemsituationen geprobt und Lösungen erarbeitet, um so gestärkt das gemeinsame Ziel zu verwirklichen.
Mickey Mouse und sein Erfinder – eine Strategie für Teams
Walt Disney hat uns eine Strategie hinterlassen, die es in sich hat und mit der viele schon sehr erfolgreich gearbeitet haben. Die Strategie teilt ein Team in Visionäre, Kritiker und Macher ein. Visionäre, also die Ideenbringer, sprühen vor Einfallsreichtum und wollen immer wieder Neues entdecken und umsetzen.
Ihnen gegenüber stehen die Kritiker, die den Visionären sozusagen “in die Suppe spucken” und immer wieder ein Haar finden und die Ideen so zerpflücken, dass kaum noch etwas davon übrig bleibt. Sie können es nicht lassen und müssen immer wieder Kritik üben, sie nörgeln und bringen die Visionäre oft zur Weißglut, gäbe es da nicht noch die, die sich beide Seiten anschauen und anhören und dann konkrete Vorschläge unterbreiten.
Die Macher eben, sie tun und setzen um. Sie holen die Visionäre ein Stück zurück in die Realität und nehmen den ewig Kritisierenden ein wenig den Wind aus den Segeln. Bei dieser Konstellation darf eines nicht vergessen werden: Alle drei sollten immer wieder in die Rolle des Beobachters schlüpfen, um das Geschehen aus einer Meta-Position zu analysieren, um so die Gefühle aus dem Spiel zu bringen und nur die Fakten sprechen zu lassen. Ein so gerüstetes Schiff, mit allen vier Elementen, segelt auch mal gegen den Wind und bringt so manches Unternehmen und Projekt auf Vordermann.