5 Gründe Veränderungen jetzt anzustoßen
1. Steigende Zuverlässigkeit und Motivation Ihrer Mitarbeiter
Gründe für ein nachhaltiges Umdenken in der freien Wirtschaft gibt es jenseits des persönlichen Unbehagens viele: Mitarbeitende, die nicht unter Dauerstress stehen, machen weniger Fehler. Sie haben Zeit für ein Privatleben, das ihnen einen psychosozialen Ausgleich bietet, was die Motivation und Zufriedenheit insgesamt erhöht – gut für das Betriebsklima. Gut für die Leistungsfähigkeit, und damit gut für den Umsatz.
2. Rückgang des Krankenstandes und positives Branding
Krankheitszeiten und Folgeerscheinungen wie höhere Kosten durch dauerkranke Mitarbeitende gehen zurück. Auch im Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte wird der Ruf Ihres Unternehmens, viel für die Work-Life-Balance der Beschäftigten zu tun, hilfreich sein. Bieten Sie individuelle Lösungen für individuelle Menschen: Teilzeit, Gleitzeit, Jobsharing, Sabbatical und Telearbeitsplätze sind wichtige Instrumente.
3. Mitarbeiterbindung
Gewinnen Sie nicht nur qualifizierte Mitarbeitende, binden Sie sie auch ans Unternehmen: Kinderbetreuungsmöglichkeiten, flexible Arbeitszeitmodelle und gesundheitsfördernde Maßnahmen wie die Gestaltung von Arbeitsplätzen anhand relevanter Gesichtspunkte, die die psychische und physische Einsatzfähigkeit Ihrer Belegschaft erhalten, sind gewichtige Argumente für eine Stelle.
4. Verbesserte Kommunikation
Die Kommunikation und damit auch die Art und Weise der Teamarbeit der Mitarbeitenden muss sich an neue Arbeitszeitmodelle anpassen – das mag zu Beginn für Unruhe sorgen, langfristig jedoch werden sich funktionale Kanäle entwickeln; allein schon deshalb, weil die einzelnen Beschäftigten sich zwingend gegenseitig auf dem Laufenden halten und über den Fortschritt ihrer Teilaufgabe informieren müssen.
5. Falls Sie noch nicht überzeugt sind
In Schweden wird das Thema Work Life Balance großgeschrieben, und zwar aus der Überzeugung heraus, dass zufriedene Mitarbeiter bessere Mitarbeiter sind. Statistiken wie der OECD Betterlife-Index belegen dies: Sowohl bei Produktivitätsraten, als auch bei der allgemeinen Lebensfreude liegen die Schweden ganz weit vorne im europäischen Vergleich!
Work-Life-Balance für mehr Effizienz
Der Begriff der Work-Life-Balance legt nahe, dass es um eine Ausgeglichenheit zwischen Leben und Arbeiten geht. Im Grunde ist jedoch auch die Arbeit ein Aspekt Ihres Lebens – einer von vielen. Betrachten Sie die Dinge so, wird es Ihnen möglicherweise leichter fallen, sich Freiräume, die Sie bereits aufgegeben haben, zurückzuerobern.
1. Ihre privaten Termine sind genauso wichtig wie die beruflichen
Verabreden Sie sich mit sich selbst und mit den Menschen, die Ihnen wichtig sind. So selbstverständlich, wie das wöchentliche Meeting mit Ihren Mitarbeitern eingehalten wird, gehört der vereinbarte feste Termin mit Ihrer Liebsten einmal in der Woche auf Ihre Agenda. Undenkbar? Sollten Sie Ihren Lebenspartner wirklich geringer schätzen als Frau Müller aus der Finanzbuchhaltung?
2. Ihr wichtigstes Arbeitsinstrument sind Sie
Natürlich wissen Sie das: Nur wenn Sie gesund und ausgeglichen sind, machen Sie einen guten Job. Sie wissen auch, dass Sie dafür Zeit in die Bedürfnisse Ihres Körpers nach Bewegung und guter Ernährung, nach ausreichend Flüssigkeit und natürlichem Licht investieren müssen. Dass Sie sich bei Krankheit auskurieren sollen und genügend Schlaf brauchen…
Warum handeln Sie nicht entsprechend? Vermutlich, weil Sie „Wichtigeres“ zu tun haben? Überprüfen Sie Ihre Prioritäten. Es muss nicht erst ein Kollege mit Anfang Fünfzig tot von seinem Bürostuhl fallen, um in Ihnen das Bewusstsein zu schaffen, dass „Wichtig“ eine Frage des Maßstabes ist, den Sie ganz persönlich festlegen – oder? Machen Sie kleine Schritte.
3. Nutzen Sie die vorhandene Zeit effektiver
Strukturieren Sie Ihre Aufgaben morgens, setzten Sie Prioritäten. Ein aufgeräumter, gut geordneter Schreibtisch hilft, den Überblick zu wahren. Schaffen Sie Bedingungen, unter denen Sie konzentriert und fokussiert an einer Aufgabe arbeiten können. Dazu bietet es sich an, Anfragen von Mitarbeitenden einen festen Platz am Tag einzuräumen, ebenso der Bearbeitung von Telefonaten, Mails, persönlichen Terminen oder Korrespondenz.
Lernen Sie, rechtzeitig Nein zu sagen, zu delegieren und einmal begonnene Aufgaben auch zu Ende zu bringen. Bemühen Sie sich, klare Strukturen von der Ablage bis zum Zahlungsverkehr zu schaffen, und Kommunikation in angemessener Kürze, aber dennoch freundlich und effizient zu führen. Eine Hilfreiche Methode hierfür ist Kaizen.
4. Machen Sie sich stark für Veränderung
Flexibilisierung von Arbeitszeitmodellen, Bedingungsloses Grundeinkommen, veränderte Führungsstile – es gibt eine Menge spannender Ideen, die die Zukunft Ihres Unternehmens und der Wirtschaftsstandortes Deutschland in Zukunft maßgeblich beeinflussen werden.
Als Führungskraft sind Sie nicht nur in der Position, die Dinge für sich selbst zu verändern, sondern auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie sind Vorbild – auch in Sachen Work Life Balance. Unterstützen Sie positive Veränderungen auf allen Ebenen, die Sie beeinflussen können – auch in Ihrem Interesse.
5. Hören Sie auf
Sie sind nicht so wichtig. Bleiben Sie bei aller Verantwortung realistisch, und machen Sie die Probe aufs Exempel: Wenn Sie nach Feierabend im Allgemeinen nicht mehr zu erreichen sind, wird nichts Furchtbares passieren. Trauen Sie sich für wenigstens einen Wochentag, am Abend Handy und Laptop auszuschalten. Vielleicht möchten Sie irgendwann zwei daraus machen. Oder drei…
Gestern war ich schlau, so wollte ich die Welt verändern. Heute bin ich weise und verändere mich selbst.
Rumi, islamischer Mystiker, Dichter und Gelehrter
Ihr Leben besteht aus vielen Aspekten. Auch mit der allerbesten Planung wird es kaum möglich sein, allen davon stets dieselbe Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen. Machen Sie sich klar, worauf Sie am wenigsten verzichten können – und handeln Sie entsprechend. Veränderung fängt immer bei Ihnen selbst an.