Viele Menschen leiden unter ihrer Nervosität in Stresssituationen. Wenn Sie diese bekämpfen wollen, müssen Sie also Wege finden, Ihre Gelassenheit wiederzugewinnen, oder es Ihren Mitmenschen gegenüber zumindest so aussehen zu lassen. Aber das ist leichter gesagt als getan. Doch nun die gute Nachricht: Tatsache ist, dass Nervosität nicht zwangsläufig angeboren oder vererbbar ist. Im Gegenteil – Nervosität ist beherrschbar.
Ursachen und Symptome von Nervosität
Nervosität ist eine innere Gemütsverfassung von Menschen (und auch Tieren), die sich durch die Entfernung von einem als ruhig empfundenen Zustand oder Verringerung der Gelassenheit darstellt. Es besteht ein Zusammenhang zwischen Nervenfunktionen und seelischem Befinden beziehungsweise der Gemütsverfassung.
Diese innere „nervöse Verfassung“ kann sich nach außen sichtbar machen. Die Symptome sind vielseitig, aber jeder hat mit Sicherheit in einer Stresssituation schon darunter gelitten. Typische Symptome sind:
- Hin- und Herlaufen,
- veränderte, angehobene Stimmlage
- schnelles, weniger kontrolliertes Sprechen
- Schweißausbrüche
- Herzrasen
- Zittern
- Übelkeit
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Schlaflosigkeit
Als Hauptursache von negativ assoziierter Nervosität gelten Ängste und Stress in Uni und Beruf. Es ist eine ganz normale Reaktion des Körpers, dass Sie nervös werden, wenn eine Art Prüfungsszenario bevorsteht. Die Herausforderung hierbei ist allerdings eine optimale, individuelle Mischung von Anspannung und Entspannung zu finden.
Wir haben einige Hilfestellungen zusammengestellt, um Nervosität vor oder während einer Stresssituation erfolgreich zu bekämpfen.
So bekämpfen Sie die 10 schlimmsten Angst-Symptome
1. Herzklopfen
Tiefes, gleichmäßiges Atmen ist der Schlüssel zur Entspannung. Atmen Sie hierbei durch die Nase ein – denn die Nasenhärchen filtern die Luft – und durch den leicht geöffneten Mund wieder aus. Atmen Sie ruhig und gleichmäßig. Sie werden schnell spüren, wie sich Ihr Pulsschlag verlangsamt und schließlich normalisiert.
2. Trockener Mund
Nehmen Sie im Vorfeld nichts stark Gesalzenes zu sich und sorgen Sie dafür, dass in der Prüfungssituation oder dem Gespräch immer ein Glas Wasser, am besten ohne Kohlensäure bereit steht. Das Nippen am Wasserglas kann auch als Mittel eingesetzt werden, um sich Zeit zu verschaffen die Gedanken zu ordnen bevor man reagiert oder antwortet.
3. Zitternde Stimme
Sollten Sie vor einem wichtigen Gespräch bemerken, dass Ihre Stimme zittrig klingt oder gar ganz versagt, dann hilft oft schon einfachste Stimmbandpflege: Um Ihre Stimmbänder zu ölen können Sie beispielsweise etwas Wasser oder Fruchtschorle trinken. Immer nur in kleinen Schlucken trinken. Ein einfacher Trick, der möglicherweise etwas mehr Mut erfordert, ist die Stimme zu erheben und etwas lauter zu sprechen.
4. Zitternde Hände
Bereiten Sie keine allzu großen Notizzettel vor. Je größer das Stück Papier in Ihren Fingern, umso mehr fällt das Zittern Ihrer Hände auf. Besser eignen sich Karteikarten. Um die ungewünschte Bewegung zu kontrollieren sollten Sie Ihren Händen etwas zu tun geben, am einfachsten indem Sie Ihr Sprechen möglichst durch Gesten mit Händen und Armen begleiten.
5. Schweißausbruch
Wählen Sie Ihre Kleidung so aus, dass Sie sich wohl in Ihrer Haut fühlen und im Notfall Jackett oder Blazer ausziehen können. Wählen Sie eine helle Oberbekleidung. Schweißflecken fallen auf hellerem Stoff weniger auf als auf buntem.
6. Rot werden
Denken Sie immer wieder daran, dass Sie selbst Ihr Rotwerden wesentlich intensiver empfinden als Ihr Gegenüber vielleicht vermuten mag. Die Anderen sitzen fast immer in einiger sicherer Entfernung von Ihnen, wahrscheinlich zu weit weg um es zu bemerken. Nur Sie selbst spüren wirklich, wie die Hitze in Ihnen hochsteigt, wenn Sie erröten. Versuchen Sie dies möglichst zu ignorieren.
7. Nervöse Unruhe
Versuchen Sie Ihre Nervosität als eine natürliche Reaktion Ihres Körpers zu akzeptieren. Ihr Körper produziert, als eine Art Schutzmechanismus Adrenalin, um sich für alle Eventualitäten zu wappnen. Ihre Nervosität wird überdies, schon kurze Zeit nachdem Sie sich in der befürchteten Situation befinden, verschwinden, da Sie beschäftigt sein werden und sich an die Situation gewöhnen.
8. Konzentrationsschwierigkeiten
Biologen bewiesen, dass Konzentrationsschwierigkeiten in Stresssituationen fast immer auf Sauerstoffmangel zurückgeführt werden können. Atmen Sie deshalb tief durch die Nase ein und durch den Mund langsam wieder aus. Konzentrieren Sie sich darauf langsam und bewusst tief ein- und auszuatmen. Begeben Sie sich dazu im Idealfall an ein offenes Fenster oder besser noch ins Freie.
9. Blackout
Das beklemmende Gefühl sich an nichts Wichtiges mehr erinnern zu können, entsteht aus einer starken Fokussierung auf die eigene Person. Gedanken über die Erwartungshaltung der Anderen blockieren alle anderen Gedanken. Versuchen Sie sich auf simple Kleinigkeiten, von dem was Sie zu sagen haben, zu konzentrieren und nutzen Sie dazu, wenn nötig, Ihre Vortragshilfen. Konzentrieren Sie sich mehr auf das was Sie noch Wissen, nicht auf das was Sie scheinbar vergessen haben!
10. Selbstzweifel
Lösen Sie sich von Ihren Selbstzweifeln, indem Sie sich Ablenkung verschaffen. Sagen Sie sich Sätze wie „Ich schaffe das“ in Gedanken oder laut wenn Sie ungestört sind, vor. Oder erinnern Sie sich an Ihren letzten Erfolg, und machen Sie sich diesen noch einmal bewusst. Es kann auch helfen an eine Begebenheit oder Person zu denken, die für Sie wertvoll ist und Sie vielleicht zu dem bevorstehenden Schritt motiviert hat.
Die Handkreis-Methode
Wenn Sie sich noch etwas professioneller mit dem richtigen Auftritt trotz Nervosität auseinandersetzen wollen, dann machen Sie es wie Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel: Wenn Sie die aufkommende Nervosität beherrschen wollen, legen Sie Ihre Hände so aneinander, dass sich die Finger beider Hände berühren.
Führen Sie Daumen an Daumen, Zeigefinger an Zeigefinger, und so weiter, aneinander, dass sich lediglich die Fingerkuppen treffen. Eine Geste, die für Frau Merkel bereits zum visuellen Charakteristikum geworden ist.
Nehmen Sie sich unsere Tipps zu Herzen und meistern Sie die nächste Prüfung oder ein Bewerbungsgespräch mit links! Lampenfieber sollte nicht mir Scheitern gleichgesetzt werden! Es zeigt sich weit weniger, als Sie denken. Sie sollten niemals vergessen: Von dem, was Sie im Inneren empfinden, sieht Ihr Gegenüber lediglich einen Bruchteil.
Denn auch die Profis haben nur gelernt mit ihrer Nervosität richtig umzugehen. Abschalten kann sie niemand. Lassen Sie sich nicht ausbremsen: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!