Tipp 1: Nur ein Motivationsschreiben, wenn gefordert
Legen Sie ein Motivationsschreiben nur bei, wenn es explizit gefordert ist, sonst nicht. In diesem Fall ersetzt es keinesfalls das ursprüngliche Bewerbungsschreiben, sondern steht – in der Bewerbungsmappe – meist auf der dritten Seite, nach Anschreiben und Lebenslauf.
Tipp 2: Anforderungen im Blick behalten
In puncto Inhalt ähnelt das Motivationsschreiben dem Bewerbungsschreiben in Ansätzen, allerdings ist es weit weniger formal. Die Kunst ein Motivationsschreiben zu verfassen liegt darin, wenige inhaltliche Schwerpunkte zu setzen, diese aber ansprechend darzustellen. Dabei sollten Sie das Motivationsschreiben den Anforderungen anpassen und den Fokus nicht aus den Augen verlieren. Ist ein Kurzprofil gefragt, sollten Sie Ihren schulischen und beruflichen Werdegang skizzieren. Ist Ihre Motivation gefragt, gibt das Motivationsschreiben Ihnen den Raum, Wichtiges aus Ihrem Lebenslauf noch einmal vertiefend darzustellen.
Tipp 3: Fließtext oder Aufzählung – die richtige Wahl
Vor- und Nachteile bieten beide Varianten. Persönlicher ist in jedem Fall der Fließtext, der einem Brief ähnelt. Achten Sie bei dieser Variante darauf, mit Absätzen den Text zu strukturieren, sonst wird dieser leicht unübersichtlich. Bei der Gestaltung als Aufzählung müssen Sie wirklich jedes Wort in die sprichwörtliche Waagschale legen, denn hierbei können Sie nicht mit einem ansprechenden Satzbau punkten, sondern lediglich mit einer komprimierten Darstellung Ihres Profils bzw. Ihrer Motivation. Hier muss die Strukturierung der einzelnen Bausteine sehr bewusst gewählt werden.
Tipp 4: Auf die äußere Form kommt es an
Achten Sie darauf, dass Ihr Motivationsschreiben eine Seite nicht überschreitet, sonst ist der Effekt – sich „schnell“ über den Bewerber informieren zu können – dahin. Wie im Anschreiben müssen Sie auch hier Ihre vollständigen Kontaktdaten angeben. Auch das Datum ist Bestandteil des Motivationsschreibens. Sprechen Sie Ihren Ansprechpartner direkt mit Namen an. Eine korrekte Rechtschreibung ist zudem oberstes Gebot. Darüber hinaus ist das Motivationsschreiben ein Bestandteil der Bewerbungsmappe und sollte daher optisch genau so aussehen. Dieselbe Schriftart und -größe sorgt hier für ein einheitliches Erscheinungsbild.
Tipp 5: Die passende Überschrift wählen
Überschrift, Einleitung, Hauptteil und Schluss. Das sind die einzelnen Bestandteile eines Motivationsschreibens, die es nun mit Leben zu füllen gilt. Eine erste Herausforderung kann dabei bereits die Überschrift sein. Sagen Sie in drei, vier oder fünf Worten, worum es in Ihrem Schreiben geht. Formulierungen in Form von Fragen – „Warum sollten Sie mich einstellen?“ – sind dabei genauso möglich wie die kurze und knappe Variante – „Über mich“ – oder die selbstbewusste Aussage: „Warum ich der Richtige für die Position bin“. Wählen Sie die Überschrift in jedem Fall passend zum folgenden Text und prüfen Sie noch einmal die Kongruenz.
Tipp 6: Interesse wecken
Müssten Personalreferenten einen Einleitungssatz mit Schulnoten bewerten, würden Sie für den Satz „Hiermit bewerbe ich mich …“ glatt durchfallen. Zum Mittelfeld zählen Sie mit dem Einleitungssatz, der mit den Worten beginnt „mit großer Freude habe ich Ihre Stellenausschreibung gelesen …“. Hier ist jedoch Ihr Einfallsreichtum gefragt. Sagen Sie in ein bis zwei Sätzen, warum Sie diese Stelle möchten und was Sie fachlich und emotional dafür prädestiniert. Dann wird auch der Personalreferent weiterlesen – und zwar im Hauptteil.
Tipp 7: Die eigenen Stärken hervorheben
Im Marketing oder in der Verkaufspsychologie nennt man es den USP, den unique selling point, den Sie nun im Hauptteil herausarbeiten müssen. Dabei geht es nicht darum, die Themen aus dem Anschreiben noch einmal neu zu umschreiben, sondern zu vertiefen oder ein in Worte gefasstes Verkaufskonstrukt für Sie als Person zu schaffen – eben Sie selbst Ihrem künftigen Arbeitgeber oder Arbeitgeberin bestmöglichst zu verkaufen.
Tipp 8: Lassen Sie zum Schluss nicht nach
Um Ihr Motivationsschreiben gut zu beenden, bedienen Sie sich bitte nicht der üblichen Floskeln und rutschen mit Konjunktiv belasteten Phrasen zurück auf das 0-8-15-Niveau. Ihr Schlusssatz soll von authentischem Selbstbewusstsein zeugen. Zu viel Demut hat dabei nichts zu suchen.
Tipp 9: Kreativität zählt
Unzählige Male erhalten Personalverantwortliche Motivationsschreiben, in denen die Worte aus dem Bewerbungsschreiben sorgfältig umgestaltet und neu formuliert wurden. Dies ist bedauerlich in Bezug auf Zeit und Ressourcen – für alle Beteiligten. Als Beispiel sei ein Bewerber genannt, der die Organisation eines 150-jährigen Jubiläums für einen gemeinnützigen Verein beschrieben hat. Interessanterweise bewarb er sich auf eine Position als Teamleiter im Büro, ohne dass die Branche eine Verbindung zur Feuerwehr hatte. Seine Geschichte charakterisierte ihn als eine verantwortungsbewusste Person, die Engagement und Mut zeigte. Dieser Bewerber nahm sich die Freiheit, in seinem Motivationsschreiben ein persönliches Profil zu zeichnen, was ihm letztendlich geholfen hat, die Stelle zu erhalten.
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