Coaching ist ein Instrument
Durch Coaching können menschliche Prozesse und Entwicklungen nicht nur wahrgenommen, sondern auch anders gestaltet und beschleunigt werden. Es kann helfen, die berufliche Leistung oder die eines Teams zu steigern und langfristig zu erhalten. Kompetente Coaches fördern mittels unterschiedlicher Methoden die objektive Selbstwahrnehmung und helfen, die eigenen Defizite zu reflektieren.
Inhalte des Coachings sind meist Kombinationen aus Unterstützung bei verschiedenen, individuellen Anliegen und persönlicher Beratung.
Die Beratung durch Sie als Coach unterstützt Ihre Kunden dabei, eigene Lösungen zu entwickeln.
Sie lernen so im Idealfall, ihre Probleme auch in Zukunft selber zu lösen, klare Ziele zu setzten und eigenständig effektive Ergebnisse zu liefern. Zu den wichtigsten Formen zählen neben persönlichen Coachings auch Gespräche in der Gruppe. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Coaching-Methoden vor.
Zirkuläres Fragen
Zirkulär fragen heißt „um die Ecke fragen“, beispielsweise durch Einführung einer Außenperspektive. Bei dieser Technik werden Gefühle und Reaktionen zwischen zwei Personen über eine dritte erfragt. Durch unterschiedliche Beobachterpositionen und Wechsel von Perspektiven werden die Beteiligten angeregt, ihre Vermutungen über Wünsche, Bedürfnisse, Meinungen, Beziehungen usw. anderer Beteiligter zu äußern. So werden neue Denkprozesse gefördert und Veränderungen möglich.
Paradoxe Intervention
Bei der paradoxen Intervention wird nicht versucht, problematische Verhaltensweisen hartnäckig zu bekämpfen. Zunächst soll das Problem einmal erkannt und akzeptiert werden. Im nächsten Schritt folgt die Übertreibung, die paradoxerweise meist ein Aufgeben der Verhaltensweise mit sich bringt.
Sie kennen das Problem: Wenn man etwas an sich verändern will, merkt man oft schnell, wie schwer das ist. Paradoxe Intervention hilft Ihnen dabei, diese Widerstände zu nutzen und ins Gegenteil umzuwandeln. Denn das Problem kann auf humorvolle Weise umgangen werden, wenn es in stark übertriebenem Maße produziert statt bekämpft wird. Dann bietet sich Ihren Kunden plötzlich die Möglichkeit, ihr Verhalten selbst zu steuern und ihre Kräfte auf wichtigere Aspekte ihrer Arbeit zu fokussieren.
Die Wunderfrage
„Stellen Sie sich vor, während Sie nachts schlafen, passiert ein Wunder, eine gute „Fee“ erscheint, und alle persönlichen Probleme sind gelöst. Als Sie aufwachen, wissen Sie nicht, dass ein Wunder geschehen ist. Wodurch wäre das Wunder dennoch erkennbar? Was wäre anders als sonst?“
Mithilfe der Wunderfrage werden unterschiedliche Effekte beabsichtigt. Sie ist einerseits so unverbindlich, dass man Veränderungen phantasieren kann, ohne gleichzeitig Konsequenzen befürchten zu müssen. Auf der anderen Seite wird klar, dass die Realität und das eigene Verhalten nach Eintritt des Wunders oft ganz alltäglich und konkret bleiben. Durch die Vorstellung einer Realität, in der Probleme nicht mehr bestehen, wird die tatsächliche Einleitung von realen Veränderungsschritten gefördert. Es geht hierbei also letztendlich darum, die persönlichen Ressourcen bewusst zu machen, Ihre Kunden dabei zu unterstützen, konkrete Lösungen für schwerwiegende Probleme zu finden und neue Sichtweisen zu entwickeln.
Mäeutisches Interview
Bei dieser Methode, auch sokratisches Gespräch genannt, verhilft man Personen zu einer Erkenntnis zu gelangen, indem man sie durch gezielte Fragen dazu veranlasst, den betreffenden Sachverhalt selbst herauszufinden.
Der Moderator enthält sich dabei jeglicher Meinungsäußerung und stellt auch keine manipulativen Fragen.
Als positive Wirkung lässt sich feststellen, dass Teilnehmer im Alltag kritischer an Unterhaltungen teilnehmen, besser und gezielter zuhören, Dahingesagtes in Frage stellen und weniger anfällig sind. Ihr Selbstvertrauen wächst, weil sie wissen, dass sie nicht darauf angewiesen sind, Meinungen und Ansichten von Autoritäten zu übernehmen. Durch eigenes Denken und Argumentieren gelangen sie selbst zu wohl begründeten Urteilen. Das Sokratische Gespräch fördert also die Mündigkeit.
Biografiearbeit dient der Selbstreflexion der eigenen Biografie. Sie fördert das Verständnis in der Gegenwart und gibt Anregungen zu einer möglichen Gestaltung der Zukunft. Während des Prozesses wird die individuelle Biografie in einem historischen und gesellschaftlichen Zusammenhang betrachtet. Auf diese Weise lassen sich potentielle zukünftige Handlungsmöglichkeiten entwickeln.
Aufstellungen
Im Rahmen eines Seminars, einer Gruppenveranstaltung oder mit Figuren im Rahmen eines Einzelcoachings wird ein System angesehen und nachempfunden. Für eine erfolgreiche Aufstellung ist es wichtig, nicht zu vergessen, dass es sich bei den Akteuren um Stellvertreter in einem Rollenspiel handelt und keineswegs um ein reales System.
Es gibt unterschiedliche Aufstellungsformen, bei jeder dieser Formen ist es jedoch üblich, dass die Vertreter eine Bezeichnung („Vertreter für …“) erhalten, im Raum aufgestellt werden und befragt werden. Zielsetzungen können dabei allgemeine Anliegen zur Klärung oder Fragen zum Management und Selbstmanagement innerhalb sozialer Systeme sein.
Reteaming
Reteaming ist ein Teambildungsprozess, der mit geringem Zeitaufwand, aber hoher Effizienz verbunden ist. Mit Reteaming können Sie den Teamgeist der Angestellten fördern und Probleme bei der Zusammenarbeit lösen. Differenzen werden wahrgenommen und gewürdigt und durch gewünschte Ziele ergänzt. Diese Ziele dienen als Basis der Entwicklungsarbeit. Es geht weniger um Kritik, als um gemeinsame Förderung dieser Ziele.
Mit Ihrer Hilfe als professionell ausgebildeter Coach können Sie Ihrem Kunden oder sogar dem ganzen Team zu anderen Sichtweisen verhelfen und die neu gewonnenen Erkenntnisse als Basis zur Steigerung der Produktivität und Zufriedenheit nutzen.