Führung verstehen lernen
Führung ist ein Beruf, Sie sollten diese auch als dementsprechenden begreifen. Führungsaufgaben erledigen sich nicht von selbst und müssen genau wie Fachaufgaben bearbeitet werden. Reflektieren Sie das Verhältnis zwischen Ihren Führungs- und Fachaufgaben. Ihr Fokus sollte auf dem Management Ihrer Mitarbeiter liegen und die fachlichen Ansprüche überwiegen.
Übernehmen Sie zu viele Aufgaben des Tagesgeschäfts, wird sich Ihr Team schnell orientierungslos fühlen, weil Ihnen die Zeit und die Kraft für die Organisation der Arbeitsprozesse fehlen. Es führt kein Weg daran vorbei, ab und zu die Adlerperspektive einzunehmen und Ihr Unternehmen oder Ihre Abteilung von oben zu betrachten und zu reflektieren. Sie sollten am System arbeiten, statt im System.
Lernen Sie, zu delegieren und geben Sie sich nicht der Illusion hin, alles persönlich bewältigen zu können.
Gute Führung beginnt mit Selbstführung
Kompetent zu führen bedeutet auch, sich selbst führen zu können. Erst, wenn Sie Ihren eigenen Arbeitsalltag effektiv organisieren, werden Sie diese Organisation auch Ihren Mitarbeitern zuteilwerden lassen können. Dafür ist es unumgänglich, sich selbst, Ihre Leistungen und Verhaltensweisen immer wieder zu hinterfragen.
Nutzen Sie dafür unter anderem die wertvollste Ressource, die Ihnen zur Verfügung steht: Ihr Team. Lassen Sie sich Feedback geben, um zu verstehen, wie Ihr Führungsstil auf Ihre Angestellten wirkt und wo ihrer Meinung nach Verbesserungspotential besteht.
Gehen Sie mit Kritik konstruktiv um und gestehen Sie offen und ehrlich Ihre Fehler ein, so schaffen Sie Vertrauen.
Wenden Sie ein realistisches Zeitmanagement für Ihren Arbeitstag an. Planen Sie ausreichend Zeit für die Bewältigung unvorhergesehener Probleme ein und führen Sie eine Art Arbeitstagebuch, in dem Sie Ihre täglichen Aktivitäten aufschreiben. So behalten Sie den Überblick, können effektiver koordinieren und vermeiden Verzettelungen. Außerdem sollten Sie lernen, Aufträge konstruktiv abzulehnen, wenn diese Ihre Ressourcen übersteigen. Das betrifft sowohl Sie selbst wie auch Ihre Abteilung oder Ihr Unternehmen.
Seien Sie sich Ihrer Vorbildfunktion bewusst
Glaubwürdigkeit ist eine äußerst wichtige Eigenschaft für Führungskräfte. Ihre Mitarbeiter achten sensibel darauf, ob eine Diskrepanz zwischen dem besteht, was Sie sagen und dem, was Sie tun. Sie sollten sich stets Ihrer Vorbildfunktion bewusst sein.
Erwarten Sie nur so viel von Ihren Mitarbeitern, wie auch Sie selbst zu leisten bereit sind.
Wenn Ihr Team weiß, dass Sie ihm nie mehr abverlangen, als es bewältigen kann, schafft das Vertrauen und Identifikation.
Kommunizieren Sie Ihre drei bis fünf wichtigsten Werte und leben Sie sie vor. Erklären Sie konkret und verständlich, wo Ihre Prioritäten liegen und auf was es Ihnen bei der Zusammenarbeit des gesamten Teams ankommt. Auf diese Weise nehmen Sie Ihre Führungsposition aktiv ein und vermitteln eine klare Orientierung.
Kundenbewusstsein leben
Einer der Werte, den Sie Ihren Mitarbeitern vorleben sollten, ist Kundenbewusstsein. All Ihre Leistungen sollten stets auf die Wünsche Ihrer Kunden ausgerichtet sein. Verdeutlichen Sie Ihren Mitarbeitern, dass glückliche Kunden einen unternehmerischen Mehrwert schaffen und somit Arbeitsplätze sichern.
Machen Sie die Probleme Ihrer Kunden zu den Problemen Ihres Teams.
Übermitteln Sie wichtige Kennzahlen der Abteilung und des Unternehmens an Ihre Angestellten, denn sie wollen wissen, in welche Richtung sich beide entwickeln. Damit erhöhen Sie die Identifikation mit dem Unternehmen und schaffen erneut eine deutliche Orientierung.
Die Entwicklung des Teams fördern
Haben Sie keine Angst davor, Veränderungen durchzuführen. Erhöhen Sie die Effizienz von Arbeitsprozessen, indem Sie sie umgestalten, trauen Sie sich Umstrukturierungen zu und regen Sie neue Projekte an. Vermeiden Sie Stillstand und schaffen Sie Möglichkeiten dazu, dass sich jeder Ihrer Mitarbeiter durch die eigene Arbeit stetig verbessert. Geben Sie Ihnen die Chance, ihre Produktivität und ihr Selbstbewusstsein zu steigern. Es ist Ihre Aufgabe, die Rahmenbedingungen für eine kontinuierliche Weiterentwicklung zu erzeugen.
Seien Sie aktiv an den Lernprozessen Ihrer Mitarbeiter beteiligt. Es reicht nicht aus, das Team losgelöst von Ihnen zu Weiterbildungen zu schicken. Coachen Sie einzelne Mitarbeiter, damit diese ihre Ziele besser erreichen oder ihre Aufgaben mit höherer Sicherheit erfüllen können. Nehmen Sie sich Zeit für Meetings und lernen Sie gemeinsam. So erreichen Sie im Verbund bessere oder neue Arbeitsergebnisse.
Erlauben Sie Ihren Angestellten, ihre Kreativität zu entfalten.
Zeigen Sie sich flexibel bezüglich Vorschlägen zur Leistungsverbesserung; folgen Sie nicht ausschließlich stur Ihren Vorgaben. Ihre Mitarbeiter sind es, die fachbezogene Arbeitsprozesse ausführen, gestehen Sie ihnen zu, eigene Ideen zu deren Optimierung zu entwickeln und nehmen Sie diese ernst. Auf diese Weise fühlt sich auch Ihr Team ernst genommen.
Kommunikation ist der Schlüssel zu erfolgreicher Zusammenarbeit
Erfolgreiche Zusammenarbeit basiert auf kontinuierlicher Kommunikation. Es ist wichtig, dass Sie hierfür zuerst Ihre innere Einstellung überprüfen. Versuchen Sie, prinzipiell positiv über sich, Ihre Mitarbeiter und herausfordernde Aufgaben zu denken. Ihr Umfeld wird es bemerken, selbst wenn Sie selbst sich dessen nicht bewusst sind.
Lernen Sie, aktiv zuzuhören, indem Sie die Aussagen Ihres Gegenübers noch einmal kurz zusammenfassen und gezielt auch auf die Gefühle des Sprechers eingehen, sogar bei privaten Themen. So werden sich Ihre Mitarbeiter nicht nur ernst genommen, sondern auch verstanden fühlen.
Üben Sie Fragetechniken ein, mit denen Sie Ihr Interesse bekunden und die Aufmerksamkeit des Redners sanft auf wichtige Themen lenken können. Legen Sie Wert darauf, selbst ein charismatischer Redner zu werden und eignen Sie sich eine lebendige Rhetorik an, mit der Sie Ihre Zuhörer mitreißen.
Wichtige Gespräche sollten Sie stets gut vorbereiten. Achten Sie darauf, den viel zitierten, sprichwörtlichen „roten Faden“ im Blick zu behalten und darüber hinaus Ihre Mitarbeiter aktiv in das Gespräch einzubinden, um einen lebhaften Dialog führen zu können.
Vermeiden Sie es, Konflikte oder Fehlverhalten vorwurfsvoll anzusprechen.
Bleiben Sie sachlich und konstruktiv und fokussieren Sie echte Lösungen, die gemeinsam mit dem Mitarbeiter entwickelt werden.