Vorurteil 1: HR ist technisch rückständig
Die digitale Transformation wird in der Studie als zentrale Herausforderung für HR identifiziert. Während HR-Abteilungen den Bedarf an digitalen Prozessen und Systemen anerkennen, zeigt die Studie, dass viele Organisationen Schwierigkeiten bei der Implementierung dieser Systeme haben. Dies liegt nicht an einer generellen Technikferne, sondern eher an begrenzten Ressourcen, fehlenden Strategien und mangelnder Unterstützung seitens der Organisation. Die Studie zeigt auf, dass die HR-Abteilungen bereit sind, sich den digitalen Herausforderungen zu stellen, jedoch adäquate Mittel und eine klare Richtung benötigen.
Vorurteil 2: HR ist nur ein administrativer Dienstleister
Ein verbreitetes Missverständnis ist, dass HR lediglich administrative Aufgaben übernimmt. Die Kienbaum-Studie hebt jedoch hervor, dass HR-Abteilungen zunehmend als strategische Partner innerhalb ihrer Organisationen gesehen werden. Sie sind nicht nur für die Verwaltung von Personalangelegenheiten zuständig, sondern spielen auch eine wesentliche Rolle bei der Beratung von Führungskräften und der Implementierung von Personalstrategien. Dieses Vorurteil wird durch die Erkenntnis widerlegt, dass HR aktiv an der Gestaltung von Veränderungsprozessen und der Entwicklung von Talenten beteiligt ist, was weit über reine administrative Tätigkeiten hinausgeht.
Vorurteil 3: HR ist bei der Talentförderung ineffizient
Das dritte Vorurteil betrifft die Effizienz von HR im Bereich des Talent- und Change Managements. Während die Studie Verbesserungspotenziale in diesen Bereichen aufzeigt, ist es nicht zutreffend, dass HR diese Aufgaben vernachlässigt. Vielmehr mangelt es an ausreichenden Ressourcen und einem umfassenden strategischen Ansatz, um diese Funktionen effektiv zu erfüllen. HR-Abteilungen erkennen die Bedeutung dieser Bereiche an und streben nach effektiveren Methoden, um Talente zu fördern und Veränderungen zu managen, benötigen hierfür jedoch mehr Unterstützung und klarere Richtlinien.
Vorurteil 4: HR-Strategien sind von der Gesamtstrategie entkoppelt
Ein weiteres gängiges Vorurteil ist, dass HR-Strategien nicht mit der Gesamtstrategie der Organisation übereinstimmen. Die Studie zeigt jedoch, dass HR in vielen Fällen eine Schlüsselrolle in der strategischen Ausrichtung der Organisation spielt. Die Herausforderung besteht oft darin, diese Rolle effektiv zu erfüllen, da strukturelle und ressourcenbezogene Barrieren eine vollständige Integration erschweren. Dies bedeutet, dass HR-Abteilungen zwar eine strategische Vision haben, aber aufgrund externer Faktoren in ihrer Fähigkeit, diese umzusetzen, eingeschränkt sind.
Fazit
Die Kienbaum Studie zeigt, dass viele der Vorurteile über HR auf Missverständnissen basieren. HR-Abteilungen in öffentlichen Organisationen stehen vor komplexen Herausforderungen, insbesondere im Kontext der Digitalisierung und strategischen Integration. Eine stärkere Einbindung in die Gesamtstrategie und eine bessere Ressourcenausstattung könnten die Effektivität von HR maßgeblich steigern und somit die Vorurteile widerlegen.