1. Selbstreflexion
Der erste Schritt, bevor Sie eine Initiativbewerbung starten, heißt Selbstreflexion. Analysieren Sie genau, wo Ihre Stärken und Schwächen liegen. Was können Sie leisten, was wollen Sie leisten? Notieren Sie sich Ihre Gedanken dazu stichpunktartig und fragen Sie Freunde und Familie nach deren Einschätzung.
Nachdem Sie dies abgeschlossen haben, ist Ihr Wunscharbeitsplatz an der Reihe. Schreiben Sie sich auf, wie Sie sich Ihren neuen Arbeitsplatz vorstellen. Wenn Sie die Erwartungen an Ihren zukünftigen Arbeitgeber mit Ihrem Profil abgeglichen haben, können Sie sich auf die Suche nach den passenden Unternehmen machen.
2. Informieren Sie sich
Nutzen Sie alle sich bietenden Kanäle, um sich über Ihre Wunschfirmen zu informieren. Das kann die Firmenhomepage sein, verschiedene Job-Börsen, Unternehmensmessen, Blogs, Pressemitteilungen und andere soziale Netzwerke. Durchforsten Sie Job- und Karriereportale im Internet, ob interessante Firmen für Sie vakante Stellen anbieten.
Je besser Sie sich im Vorfeld über Ihr gewünschtes Unternehmen informieren, desto präziser können Sie im Anschreiben darauf eingehen. Zeigen Sie dem Personalleiter, dass Sie sich genau mit dem Unternehmen auseinandergesetzt haben und wieso genau Sie dort arbeiten sollten.
3. Persönlicher Kontakt
Es ist nicht nur bei Standardbewerbungen, sondern auch bei Initiativ- oder Blindbewerbungen von Vorteil, mit der Firma bereits in Kontakt getreten zu sein. Über Berufs- und Fachmessen haben Sie die Möglichkeit, vor Ort Kontakte zu knüpfen und sich in einem Anschreiben direkt an Ihre Gesprächspartner zu wenden oder auf jene Bezug zu nehmen.
Haben Sie einen Bekannten im Umkreis, der in einem für Sie interessanten Unternehmen arbeitet, kann dieser vielleicht einen ersten Kontakt herstellen. Über beide Wege können Sie herausfinden, welche Unterlagen Sie mitschicken sollen und auf welchem Wege. Wenn Sie den telefonischen Kontakt suchen, machen Sie sich vorab kurze Notizen. So vermeiden Sie, in dieser ungewohnten Situation den Überblick zu verlieren.
Tipp: Über Stellenanzeigen, die Ihrem Wunscharbeitsplatz ähneln, können Sie weitere interessante Firmen finden.
4. Das Anschreiben
Wenn Sie Ihre Vorlieben, Stärken und Schwächen genau analysiert haben, sowie infrage kommende Unternehmen herausgesucht haben, gestalten Sie das passende Anschreiben.
Hier ist Ihre Raffinesse gefragt. Zurückhaltung ist in diesem Fall fehl am Platz. Artikulieren Sie stattdessen klar Ihre Wünsche und Ihr Können. Zeigen Sie Ihrem potenziellen Arbeitgeber, welche Qualifikationen Sie besitzen und wie diese ihm nutzen werden. So erfährt das Unternehmen gleich zu Beginn die wichtigsten Punkte. Bleiben Sie bei alledem jedoch authentisch.
Wichtig ist, sich klar auszudrücken. Denn je genauer Ihre Vorstellungen und Angaben sind, desto einfacher kann die Firma prüfen, ob es vakante Stellen in diesem Bereich zu besetzen gibt.
Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf, dabei sollten Sie die Bewerbung der gewünschten Branche anpassen. Experten zufolge ist es nicht mehr zeitgemäß, der Firma in der Bewerbung zu schmeicheln. Hinweise auf die Stellung des Unternehmens beispielsweise als Marktführer sind irrelevant und sprechen niemanden an.
Grundsätzlich gilt: das Anschreiben sollte nicht länger als eine Seite umfassen und wird natürlich an den Ansprechpartner gerichtet, mit dem Sie vorab Kontakt hatten.
5. Der Lebenslauf
Trotz aller Individualität gilt es hier, sich an die anerkannten Standards für Lebensläufe zu halten. Nutzen Sie jedoch die Möglichkeit einer Initiativbewerbung, um den Lebenslauf an das Unternehmen anzupassen. Einen Kosmetikhersteller interessiert nicht, ob Sie bei den Pfadfindern waren – in der Outdoor-Branche punkten Sie damit bestimmt!
Auch hier kommt Ihnen die Recherche zugute. Merkmale, auf die Sie im Lebenslauf eingehen können, sind beispielsweise die Firmenphilosophie und Organisationsstruktur. Um beim Foto einen Fauxpas zu vermeiden – zu kreativ ist nicht immer von Vorteil – orientieren Sie sich daran, wie das Unternehmen seine Mitarbeiter auf der Firmenhomepage abbildet.
So bitte nicht:
Vermeiden Sie Floskeln und eine inflationäre Verwendung des Konjunktivs. Wörter und Phrasen wie „eventuell“, „vielleicht“, „würde mir wünschen“ sollten auf jeden Fall vermieden werden.
Keine redundanten Schmeicheleien oder Fakten über den zukünftigen Arbeitgeber. Verfassen Sie keine ellenlangen Briefe – kurz und knackig ist die Zauberformel. Bringen Sie Ihr Anliegen prägnant auf den Punkt, Fragen können detailliert im persönlichen Gespräch geklärt werden.
Merken Sie sich: Sie wollen bei dem Unternehmen einen Bedarf generieren, den es bis zu Ihrer Kontaktaufnahme unter Umständen noch nicht hatte. Seien Sie selbstbewusst, Sie wissen, was Sie wollen – und das ist eine Stelle in genau diesem Unternehmen.
Fazit:
Eine Initiativbewerbung zeigt, dass Sie aktiv an Ihrer Zukunft arbeiten und diese mitgestalten möchten. Das sind Eigenschaften, die Personalleiter schätzen und Ihre Chance auf die Wunschposition erhöhen. Machen Sie sich die Mühe einer guten Initiativbewerbung – Sie werden sehen, es lohnt sich!