1. Soziales – Lehrer, Erzieher, Pflegepersonal
Gerade im sozialen Bereich herrscht akuter Fachkräftemangel. Wenn Sie gern mit Menschen zu tun haben und diese Leidenschaft in Ihrem aktuellen Beruf nicht ausleben können, dürfte es sich lohnen, über einen Wechsel nachzudenken. Denn gerade Tätigkeiten wie der des Erziehers, Lehrers und Pflegers werden in den kommenden Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Allerdings sind die Voraussetzungen für einen Quereinstieg nicht einheitlich geregelt. Da gerade der Bildungssektor weiterhin Ländersache ist, bestimmen diese auch unabhängig voneinander die Zugangsbedingungen zu pädagogischen Berufen.
Überblicksseiten wie www.lehrer-werden.de oder www.kita.de können nützliche Erstinformationen bieten. Wer sich detaillierter erkundigen will, der fragt am besten direkt bei den zuständigen Landesministerien nach. In den meisten Fällen wird jedoch eine (verkürzte) Zusatzausbildung erforderlich sein.
2. Immobilienwirtschaft
Ein attraktives Berufsfeld für Quereinsteiger ist die Immobilienwirtschaft. Vor allem für den Beruf des Maklers gibt es keine allgemein anerkannte Ausbildung, sodass hier auch unqualifizierte Bewerber gute Chancen haben.
Zwar ist ein betriebswirtschaftliches Basiswissen, wie es in der Ausbildung zum Immobilienkaufmann/-frau vermittelt wird, hilfreich, doch keinesfalls von Nöten. Die erforderlichen Kenntnisse können Sie mit etwas Zusatzaufwand nachholen.
Unabdingbar ist jedoch ein gewisses Verkaufstalent und der Spaß am Umgang mit dem Kunden. Wenn Sie ein Händchen für gute Deals haben, über eine gewinnende Ausstrahlung verfügen und gewandt sind im Aufbauen weitreichender Netzwerke, dann könnte der Beruf des Immobilienmaklers durchaus eine sinnvolle Alternative für den beruflichen Neustart darstellen.
3. IT-Branche
Ebenfalls ein attraktives Feld stellt die stets wachsende IT-Branche dar. Programmierer, EDV-Experten und andere Fachleute werden von vielen Unternehmen händeringend gesucht. Verfügen Sie also über ein technisches Grundverständnis und eine ausgeprägte Computer-Affinität, könnte dieses Berufsfeld eine Überlegung wert sein.
Allerdings werden Sie in ohne eine Zusatzqualifizierung nicht auskommen. Ohne Programmierkenntnisse ist ein Arbeiten in diesem Bereich schlicht unmöglich; wer also nicht über derartige Fertigkeiten verfügt, wird sie sich, neben dem Berufsalltag, aneignen müssen.
Mittlerweile gibt es Firmen, die für derart interessierte Angestellte spezielle Weiterbildungsmodelle anbieten: kurzfristige Zertifizierungen, ein mittelfristiges Zusatzstudium oder die Integration der eigenen Zusatzqualifikation im Rahmen eines „4+1“-Konzepts (vier Tage arbeiten, einen Tag fortbilden) sind hier denkbar.
Wollen Sie in die IT-Branche einsteigen, werden Sie also Geduld und eine hohe Eigenmotivation benötigen, um Ihre Ziele zu erreichen. Dafür warten am Ende aber auch spannende Jobs und Projekte am digitalen Puls der Zeit, die Sie teilweise in hoher Eigenverantwortlichkeit erledigen können.
4. Medien – Social Media, Marketing, Werbung
Die Medienbranche ist aufgrund ihres Facettenreichtums für Quereinsteiger wie geschaffen. Da hier oftmals konkrete Berufserfahrung und Vitamin B mehr zählen als der Studienabschluss, haben Sie auch ohne Fachausbildung sehr gute Chancen. Bringen Sie eine hohe Begeisterungsfähigkeit, eine schnelle Auffassungsgabe sowie eine ausgeprägte Affinität zu Sprache und Kommunikation mit, kann der Umstieg auf einen Beruf im Feld Medien durchaus lohnend sein.
Besonders begehrt sind derzeit die sogenannten Social Media Manager. Sie sind dafür zuständig, ein Unternehmen in sozialen Netzwerken zu platzieren und darüber die öffentliche Wahrnehmung zu erhöhen. Unerlässliche Voraussetzung hierfür ist häufig die aktive Teilnahme an Social Media, sei es über die regelmäßige Nutzung von Twitter oder die Etablierung eines eigenen Blogs.
Doch auch in den Bereichen Marketing und Public Relations können Quereinsteiger gefragt sein. Da diese häufig über branchenfernes Exotenwissen verfügen und andersartige Erfahrungen einbringen können, werden sie oft auch ohne 100%ige Qualifizierung eingestellt.
5. Unternehmensberatung
Ebenfalls attraktiv ist das Feld der Unternehmensberatung, denn ebenso wie für den Beruf des Immobilienmaklers gibt es hierfür weder eine reglementierte Ausbildung noch ein explizites Berufsrecht. Gerade in fachspezifischen Unternehmen kann der Einstieg deshalb leicht sein: Haben Sie zum Beispiel Chemie studiert, ist dies eine gute Voraussetzung, um Pharmaunternehmen zu beraten.
Besonders aktuell ist der Job des Energieberaters: Aufgrund der fortschrittlichen Klimapolitik der Bundesregierung werden Sparmaßnahmen für Unternehmen immer attraktiver. Wer sich hier auskennt oder aus einem naturwissenschaftlichen Bereich kommt, verfügt über hervorragende Grundlagen.
Voraussetzung ist jedoch in den meisten Fällen ein abgeschlossenes Studium sowie eine breite Palette an Schlüsselqualifikationen: Lernwilligkeit, Teamgeist, Einsatzbereitschaft sowie Kommunikationskompetenz sind unabdingbar. Zudem ist der Berufsalltag des Unternehmensberaters oft fordernd: Über eine hohe Stressresistenz sowie erhöhte Anpassungsbereitschaft sollten Sie demnach ebenfalls verfügen.
Sind Sie jedoch bereit, sich auf den manchmal strapaziösen Alltag in der Beratungsbranche einzulassen, warten ein spannender Beruf mit immer neuen Herausforderungen auf Sie!
Die vorangegangenen Ausführungen haben gezeigt: Es gibt Berufsfelder, in denen ein Quereinstieg nicht nur möglich, sondern sogar willkommen ist. Interessierte Angestellte mit einem breiten Fachwissen und der Motivation, sich permanent weiterzubilden, wünscht sich sicher jeder Arbeitnehmer. Wenn Sie am Ball bleiben und Ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen, dürfte dem beruflichen Neuanfang nichts im Wege stehen.