Herzlichen Glückwunsch!
Dann kann Ihnen das Assessment-Center kaum mehr einen Schreck einjagen. Aber Moment mal – haben Sie sich schon einmal selbst beobachtet? Verschränkte Arme, verkniffene Augen, Sorgenfalten auf der Stirn – im Assessment-Center steht nicht nur Ihre offensichtliche Qualifikation auf dem Prüfstand. Beobachtende werden auch Ihre Körpersprache analysieren.
Blicke austauschen
Sowohl bei der Vorträgen als auch in jeglichen Gesprächssituationen kommt es zum Blickkontakt. Achten Sie bei Ihren Präsentationen darauf, Ihre Zuhörenden im wahrsten Sinne des Wortes “im Auge” zu behalten. Im Gruppengespräch gebietet es nicht nur der Anstand, sondern es zeugt auch von Selbstbewusstsein, wenn Sie Ihren Gesprächspartner in die Augen schauen.
Der Händedruck
Nicht zu stark und nicht zu lasch darf er sein – der Händedruck am Beginn und am Ende eines Gesprächs. Damit wirken Sie weder zu forsch, noch zu zimperlich und hinterlassen bei Ihrem Gesprächspartner einen guten Eindruck. Der angemessene Abstand beim Händedruck beträgt übrigens eine Armlänge – bei Abständen darunter gefährden Sie die nötige Distanz, Abstände darüber wirken zu distanziert.
Da die “vor Nervosität feuchten” Händen ganz und gar kein Ammenmärchen sind, hier ein Praxistipp: Halten Sie ein Taschentuch in der Hosentasche bereit, womit Sie kurz vor dem “Handshake” dieses Zeichen der Nervosität einfach wegwischen können. Darüber hinaus gibt es auch Regeln zur Körperhaltung beim Händedruck. Eine gerade Körperhaltung, ein “steifes” Handgelenk und die Haltung des Unterarms zum Oberarm im 90-Grad-Winkel sind dabei die wichtigsten Richtlinien.
Ein aussagekräftiges Paar: Mimik und Gestik
Stirn, Augen und Mund sind verräterisch – und zwar genau dann, wenn es um die Mimik geht, denn nicht immer sind diese Körperteile so leicht aufeinander abzustimmen, wie dies vielleicht nötig wäre. Positiv wirkt in jedem Fall ein wohldosiertes, freundliches Lächeln, womit Sie Ihr Gegenüber grundsätzlich positiv stimmen werden. Ein Dauergrinsen in Anlehnung an eine Zahnpasta-Reklame wirkt schnell unwirklich und ist damit bei den Gesprächen im Assessment-Center absolut fehl am Platz. Aber auch negative Mimik ist dringend zu vermeiden. Eine gerümpfte Nase, ein gelangweiltes Gähnen oder skeptisch hochgezogene Augenbrauen haben bei den Gesprächen im Assessment-Center nichts verloren. Hier ist absolute Kontrolle gefragt.
Außerdem stehen im Assessment-Center Ihre Gesten stark unter Beobachtung. Sie werden in der Regel in Kombination mit Ihrer Mimik betrachtet. Setzen Sie Ihre Gestik daher immer situativ bedingt und natürlich ein. Versuchen Sie nicht um jeden Preis Ihre Aussagen mit der passenden Gestik zu unterstreichen – Sie sind schließlich kein Pantomime-Künstler auf der Bühne. Vermeiden Sie grundsätzlich extreme Gesten wie geballte Fäuste oder das demonstrative Verschränken Ihrer Arme vor der Brust. Um Ihre Gestik interpretieren zu können, wird sie immer vor dem situativen Kontext gedeutet – das heißt auch, dass eine Handbewegung mit der Handfläche nach unten sowohl beruhigend als auch dominant gewertet werden kann.
Der Vergleich: die Körpersprache von Mann und Frau
Der größte Unterschied ist wohl in Stresssituationen zu erkennen. Während Frauen sich zurückziehen und versuchen, die gestellten Aufgaben zu bewältigen, wirken Männer oft forsch. Verfolgt man diese Argumentation stringent weiter, sei den Frauen im Assessment-Center ein Tipp mit auf den Weg gegeben: Achten Sie darauf, nicht zu zurückhaltend zu wirken, denn das kann Ihnen schnell als mangelndes Durchsetzungsvermögen ausgelegt werden. Hierbei handelt es sich schließlich um eine Grundeigenschaft, die spätere Führungskräfte mitbringen müssen. Selbstbewusst wirken Sie auch, wenn sie aufrecht gehen und stehen, einen festen Händedruck zur Begrüßung entgegnen und ihre Hände offen zeigen. Mithilfe angemessener Kleidung können Sie die Wirkung verstärken, dass Sie auch als Frau in einer Führungsposition Ihren Mann stehen würden.
Selbstverständlich wirken Männer im Anzug gleich auf den ersten Blick seriöser als in Bermudashorts und Achselshirt. Leicht wirkt die Körpersprache eines Mannes in Stresssituationen aber aggressiv. Das Kräftemessen beginnt bereits beim (zu) starken Händedruck. Den Männern sei daher geraten: Wählen Sie das richtige Maß und verhindern Sie, in die Schublade “männlich – dominant – arrogant” gesteckt zu werden, denn in der heutigen Zeit punkten Sie mit einer ehrlichen “Hands-on-Mentalität” mehr.
Körperhaltung ist ein Teil der Körpersprache – trainieren Sie diese im Vorfeld
Brust raus, Schultern zurück, Rücken gerade, Bauch rein – befolgen Sie diese Haltungstipps und strahlen dabei noch Natürlichkeit aus, zeugt das von Selbstvertrauen und Kompetenz. Diese Körperhaltung sollten Sie grundsätzlich einnehmen, insbesondere aber bei der Teilnahme im Assessment-Center. Präsentieren Sie frei oder beispielsweise vor einem Whiteboard, sollten Sie auf Balance und Körperspannung achten. Drehen Sie darüber hinaus Ihren Zuhörenden nicht den Rücken zu, sondern achten Sie auf eine offene Körperhaltung. Dazu gehört auch der Einsatz Ihrer Hände, die in Hosentaschen nicht gut aufgehoben sind, sondern vielmehr zum kontrollierten Gestikulieren genutzt werden sollten. Tipp: Ihre Körperhaltung ist auch im Interview unter ständiger Beobachtung. Sitzen Sie entspannt und ruhig, können Sie sich auch viel besser auf Ihr Gespräch konzentrieren.
Um im Assessment-Center eine rundherum gute Figur zu machen, ist es wichtig, bereits im Vorfeld die Körperhaltung zu trainieren. Alles, was Sie vor Ihrem Weg ins Assessment-Center ohne viel Anstrengung kontrollieren können, hilft Ihnen, locker ins Auswahlverfahren zu gehen.