1. Hören Sie auf, so nett zu sein!
Das klingt erstmal komisch, doch wir meinen es ernst. Viele Menschen verhindern ein scharfsinniges Auftreten, indem sie stets versuchen, hilfsbereit und freundlich zu bleiben. Meist steht dahinter die Furcht vor der eigenen Unsicherheit und möglichen Animositäten. Wenn Sie eine völlig unbegründete Abfuhr bekommen und trotzdem noch dankbar lächeln, sollten Sie dieses Verhalten dringend überdenken und Ihr Fingerspitzengefühl zur Abwechslung mal stecken lassen.
Eine pauschale Nettigkeit allem und jedem gegenüber lässt Sie schnell wie eine schwache Person ohne nennenswerte Interessen dastehen. Treten Sie für Ihre Überzeugungen ein und verteidigen Sie Ihre Standpunkte! Wenn es der Situation angemessen ist, darf es dabei auch mal lauter werden. Ein nettes Lächeln oder diplomatisches Entgegenkommen ist eben nicht immer die beste Lösung.
2. Akzeptieren Sie endlich Lob und Kritik!
Genauso wie es vielen Menschen schwer fällt, auch begründete und sachliche Kritik nicht als Angriff auf die eigene Person zu werten, können viele nicht mit Lob umgehen. Dann wird aus einer exzellent erledigten Aufgabe schnell eine Selbstverständlichkeit, über die am besten gar nicht erst geredet wird. Oder Sie machen Ihr Gegenüber noch auf Ihre Fehler und Versäumnisse aufmerksam.
Wenn es Ihnen unangenehm ist, vom Chef vor versammelter Mannschaft gelobt zu werden oder in einem Bewerbungsgespräch Ihre Vorzüge aufzuzählen, lernen Sie endlich, Lob anzunehmen und Ihre perfektionistischen Maßstäbe abzulegen.
Andersherum sollten Sie Kritik stets als Ansporn sehen, sich weiter verbessern zu können – und nicht gescheitert zu sein. Alleine das Eingeständnis von Kritik beweist Ihre Stärke. Wird Ihr Gegenüber allerdings persönlich oder ausfallend, sollten Sie Ihn sofort darauf aufmerksam machen und klare Grenzen setzen.
3. Trainieren Sie Ihr Selbstbewusstsein!
Wollen Sie künftig mit gewagten Antworten auftrumpfen, müssen Sie sich diese erst einmal selber zutrauen. Um Ihr Selbstbewusstsein zu trainieren, sollten Sie sich Ihrer Stärken bewusst werden. Dabei kann es sehr hilfreich sein, auch Freunde und Familie zu befragen.
Denn viele Menschen nehmen ihre größten Stärken wie selbstverständlich hin – und sind dann ganz überrascht, wenn sie von anderen darauf aufmerksam gemacht werden. Kennen Sie Ihre Stärken, wächst Ihr Selbstbewusstsein und damit Ihre Kritikfähigkeit, Standfestigkeit und Schlagfertigkeit!
4. Kreativität als Wunderwaffe
Schlagfertige Menschen zeichnen sich nicht dadurch aus, durch Vehemenz zu überzeugen. Ihre Wunderwaffe ist Kreativität. Sie überraschen Gesprächspartner mit ihrer Antwort, bringen andere aus dem Konzept. Ein einfacher, aber sehr wirkungsvoller Tipp ist, ein ironisches Kompliment auf einen Angriff folgen zu lassen.
Bekommen Sie völlig offensichtliche Kritik, bedanken Sie sich künftig überschwänglich für die ungeheure Aufmerksamkeit Ihres Gegenübers. Damit nehmen Sie diesem sofort den Wind aus den Segeln – und machen sich durch die Ironie unangreifbar und überlegen.
5. Wissen ist Macht!
Neben solchen Strategien und Techniken brauchen Sie für schlagfertige Antworten natürlich einen großen Wissensschatz. Je mehr Informationen Ihnen zur Verfügung stehen, umso schneller fallen Ihnen originelle Entgegnungen ein. Wenn Sie regelmäßig die Nachrichten verfolgen und über ein breites Allgemeinwissen verfügen, sollte Ihr Scharfsinn schnell auf Hochtouren kommen. Geistreich kontern können Sie auch mit passenden Sprichwörtern und Zitaten.
Auch wenn Sie immer wieder Probleme mit denselben Kollegen haben, gilt: Wissen ist Macht! Kennen Sie Ihren Angreifer, können Sie diesem schnell den Wind aus den Segeln nehmen.
6. Keine Angst vor Konfrontationen
Auch im Büro-Alltag werden Sie früher oder später verbalen Angriffen begegnen. Als schlagfertige und selbstbewusste Person suchen Sie keine Konfrontationen, gehen diesen aber auch nicht aus dem Weg. Werden Sie persönlich beleidigt oder lächerlich gemacht, sollten Sie am besten schon Strategien kennen, um Ihre Position und Person zu behaupten.
Mit einer Retourkutsche etwa geben Sie den Angriff einfach zurück an den Angreifer. Das ist vielleicht nicht allzu kreativ, doch Sie signalisieren damit deutlich, dass Sie sich nicht so einfach in die Ecke drängen lassen.
Eine weitere Technik, um Ihrem Gesprächspartner klare Grenzen zu setzen, ist ein ironischer Vergleich. Wiederholen Sie den Angriff mit einem vorangestellten „Besser…“ und ergänzen den Satz dann mit einem „als…“ und Ihrem Konter. Damit zeigen Sie nicht nur, dass Ihnen die Beleidigung Ihres Gegenübers gar nichts ausmacht und beweisen Selbstironie, sondern behalten auch die Kontrolle über die Situation. Vermeiden Sie bei harten Konfrontationen unbedingt weiche Formulierungen wie „würde“, „eher“ oder „eigentlich“.
7. Achten Sie auf Ihre Körpersprache!
Wer seinen Standpunkt behaupten will, muss souverän auftreten. Arbeiten Sie daher auch an Ihrer Körpersprache. Mit einer Hand in der Tasche wirken Sie besonders lässig. Halten Sie während des verbalen Austauschs Blickkontakt mit Ihrem Angreifer. Haben Sie gekontert, blicken Sie zu unbeteiligten Zuschauern, um sich Zustimmung und Lacher einzuholen. Arbeiten Sie auch an Ihrer Stimme und am Tonfall. Die gemeinste Retourkutsche wird zum schlechten Witz, wenn beim Vortragen die Stimme wie Espenlaub zittert.
8. Trainieren Sie den Ernstfall!
Sie haben aufmerksam unsere Tipps studiert und fühlen sich kein Stück schlagfertiger? Dann trainieren Sie den Ernstfall mit Freunden oder Ihrem Partner. Achten Sie in zukünftigen Diskussionen und bei Konflikten bewusst darauf, ob Sie sofort nachgeben oder Ihren Standpunkt behaupten und wie erfolgreich Sie damit sind.
Probieren Sie absichtlich ungewohnte Strategien aus und argumentieren Sie so kreativ und ideenreich wie möglich. Gerade unter Freunden und im eigenen Zuhause können Sie einfach mal ausprobieren, wie weit Sie mit Ihren Antworten gehen dürfen und wann Sie Ihre Schlagfertigkeit besser im Zaun halten.
Wollen Sie partout auf keine geistreichen Erwiderungen kommen, probieren Sie es mal mit der Assoziationsübung. Wählen Sie ein Stichwort und lassen Sie Ihren Gedanken für mindestens eine Minute freien Lauf. Können Sie spontan zu einem zufälligen Begriff referieren, fällt es Ihnen bestimmt auch nicht schwer, unmittelbar auf einen verbalen Angriff zu reagieren.