1. Warum Selbstbestimmung im Job wichtig ist
Es ist weniger die viele Arbeit, die uns Stress bereitet, sondern die Fremdbestimmung der ausgeführten Tätigkeiten. Teilweise nehmen wir dabei nicht mehr bewusst wahr, dass wir eigentlich von Meinungen Außenstehender geleitet werden.
Frust entsteht oft dadurch, dass sich Angestellte von der Leitungsperson kontrolliert fühlen. Trotzdem erscheint der oder die Vorgesetzte weit weg und wenig Ahnung vom Tagesgeschehen im Unternehmen zu haben. Dadurch fühlen sich Arbeitnehmer*innen meistens wenig wertgeschätzt.
Dabei ist Wertschätzung eine wichtige Voraussetzung für Mitarbeiter*innenbindung. Wie auch im folgenden Diagramm nimmt sie bei Arbeitnehmer*innen einen hohen Stellenwert ein.
2. Was Sie selbst verändern können
Viele Arbeitnehmer*innen denken, sie müssen zuerst den Schritt in Selbstständigkeit wagen, um wirklich selbstbestimmt zu arbeiten. Doch auch als Angestellte*r können Sie Veränderungen an Ihrem Arbeitsplatz schaffen.
Als Erstes können Sie Ihren Arbeitsplatz so einrichten, dass Sie sich selbst wohlfühlen.
Heben Sie außerdem Dinge hervor, die Ihnen an Ihrem Job gefallen und konzentrieren Sie sich auf diese positiven Seiten. Dinge, die Sie weniger schätzen, versuchen Sie zu verbessern.
Da niemand jeder technischen Neuerung folgen kann, sollten Sie sich spezialisieren. Dabei behalten die einen die gesamte Strategie im Blick, während die anderen sich auf einzelne Tools konzentrieren.
Verabschieden Sie sich außerdem von Perfektionierung! Denn durch eine Spezialisierung werden automatisch bestimmte Bereiche ausgeklammert. Sich nicht in allen Bereichen auszukennen, widerstrebt unserer Kultur. Halten Sie sich jedoch vor Augen, dass Sie dadurch Menschlichkeit zeigen.
Ideal ist es, wenn jeder seine persönlichen Vorlieben und Talente nutzt, um sich einzubringen. Nur so wird es gelingen, die Stärken der Mitarbeiter möglichst intensiv auszubauen und umfassend im Berufsleben zu nutzen.
3. Beziehen Sie Andere mit ein
Neu im Unternehmen angekommen, müssen Sie sich zuerst eingliedern. Doch nach einiger Zeit folgen Sie Automatismen während Ihrer Arbeit. Um einer Selbstbestimmung näher zu kommen, sollten Sie diese nun in Fragen stellen.
Überlegen Sie, welche Ihrer Aufgaben tatsächlich sinnvoll sind und welche Arbeitsprozesse umstrukturiert werden könnten, um effektiver zu arbeiten.
Geben Sie Ihre Vorschläge gegenüber Kolleg*innen und den Vorgesetzten kund. Diskutieren Sie darüber, welche Veränderungen realistisch sind und welchen Teil jeder dazu beitragen könnte. Es ist besonders wichtig, mit Anderen zu kooperieren, um sich im Team gegenseitig zu ergänzen.
Unternehmen sollten zudem Flexibilität beweisen, indem Sie Ihre Zielgruppe genau erforschen und sich auf sie einstellen. Zum Beispiel, indem sie die entsprechende Kommunikationsform wählen. Während sich bei einer studentischen Zielgruppe Facebook besonders anbietet, sollten Sie zum Beispiel zu Unternehmensvertretern besser Kontakt über Xing aufbauen. Auf die unterschiedlichen Social Media Kanäle könnten sich wiederum einige Mitarbeiter*innen spezialisieren.
Ebenso flexibel kann mittlerweile auch die Arbeitszeit angepasst werden. Während in skandinavischen Ländern und den USA das sogenannte Downshifting schon länger üblich ist, kommt es auch in Deutschland immer mehr in der Gesellschaft an. Dabei entscheidet sich der Arbeitnehmer bewusst zur Erhaltung einer ausgewogenen Life-Wok-Balance und beugt durch weniger Arbeit Erkrankungen durch Überlastung vor.
4. Fazit
Auch wenn es Ihnen manchmal so erscheinen mag als ob Sie nichts bewegen könnten, sollten Sie auch als Angestellte*r versuchen, etwas in Ihrem Arbeitsalltag zu verändern. Der Wandel kann vor allem durch Sie selbst kommen, denn selbstbestimmtes Arbeiten hat auch viel mit Selbstverantwortung zu tun. Also bewegen Sie sich aus der Komfortzone und nehmen Sie die Neuerungen selbst in die Hand!
Buchtipp: Förster, Anja; Kreuz, Peter: Macht was ihr liebt: 66 ½ Anstiftungen das zu tun, was im Leben wirklich zählt, Pantheon Verlag, München, 2015.