Was Komplimente bewirken
Jede*r bekommt gern Komplimente und auch im Berufsleben haben sie positive Effekte für diejenigen, die sie empfangen.
Da durch sie Anerkennung und Respekt transportiert werden, können sie das Verhalten der Mitarbeiter*innen positiv beeinflussen. Vor allem Vorgesetzte sollten nicht vergessen, dass Lob die Motivation ihrer Mitarbeiter*innen bedeutend steigern kann.
Bei der zwischen Oktober 2013 und Januar 2014 durchgeführten Umfrage „Kraftwerk Anerkennung“ Befragung wurde dieser Effekt eindeutig belegt. Es nahmen 200 Arbeitnehmer*innen in Deutschland und Österreich teil. Davon 116 Männer und 84 Frauen. Die Mehrheit war zwischen 30-39 Jahre (70) und zwischen 40-49 (66) Jahre alt.
Über die Hälfte (60 Prozent) gab an, nur 1 Mal oder seltener im Monat von ihren Vorgesetzten gelobt zu werden. 67 Prozent der Arbeitnehmer*innen ohne Führungsposition waren der Meinung, wenig oder gar kein Lob zu erhalten. 9 von 10 Befragten wünschten sich mehr Anerkennung.
81 Prozent der Vorgesetzten waren jedoch der Meinung, dass sie häufig Lob aussprechen.
Wenn Anerkennung fehlt
Wenn Mitarbeiter*innen kaum Lob erhalten, neigen sie häufig dazu, ihre Fehler zu vertuschen, da sie den Tadel ihres Chefs oder ihrer Chefin vermeiden möchten. Aus diesen Fehlern wird dadurch nicht gelernt. Sie wiederholen sich wahrscheinlich sogar.
Wissenschaftler*innen des Instituts für Medizinische Soziologie der Universität Düsseldorf fanden zudem heraus, dass fehlende Anerkennung Stress erzeugt. Die Folgen können ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychische Störungen sein.
Es ist erwiesen, dass mittlere Positionen am seltensten Komplimente erhalten. Je höher Ihre Position ist, desto kleiner wird auch Ihr Kollegenkreis.
Was Sie beachten sollten
Die Qualität eines Kompliments wird vor allem durch ein richtiges Maß und den passenden Zeitpunkt geprägt. Natürlich sollten Sie auf den Kontext achten, denn ansonsten könnten Missverständnisse entstehen. Das gilt sowohl für Angestellte als auch für Arbeitgeber*innen.
Damit die Botschaft richtig beim Gegenüber ankommt, ist auch Ehrlichkeit der wichtigste Aspekt für ein gelungenes Lob.
Während beim „Schleimen“ eine Botschaft ausgesprochen wird, die der andere hören will, vermittelt ein Lob eigene Werte und verstärkt somit ein indirekt gewünschtes Verhalten.
Anerkennung bezieht sich dabei häufig auf das Gesamtbild des Empfangenden. Lob ist jedoch eine Form der spontanen Wertschätzung und meistens auf einen Einzelfall bezogen. Achten Sie darauf, dass auch den anderen Kolleginnen und Kollegen auffällt, wer verstärkt von Ihnen Komplimente erhält. Besonders bei Vorgesetzten kann rasch der Eindruck entstehen, dass eigennützige Absichten der Grund dafür sind.
Das Kompliment annehmen, sollte ebenfalls gelernt sein. Spielen Sie ein Lob nicht mit den Worten „Das gehört doch zu meinem Job“ oder „Ach, das ist doch keine Leistung“ runter.
Ansonsten bekommt der oder die Lobende das Gefühl, sie falsch eingeschätzt zu haben oder es entsteht der Eindruck, dass Sie um mehr Lob buhlen.
Abschließende Würdigung
Die Deutschen gelten als Muffel in Sachen Kompliment. Das sollte sich ändern! Dabei kann Anerkennung eine angenehme Atmosphäre schaffen und sorgt für positive Stimmung, die auch im Berufsalltag von hoher Bedeutung ist. Komplimente verdeutlichen, dass positive Dinge wahrgenommen werden. So wird die tägliche Zusammenarbeit leichter und beschwingter. Zudem bekommen Sie ebenfalls etwas zurück, wenn Sie Komplimente verteilen. Sie machen anderen eine Freude und erhalten vielleicht auch hin und wieder ein Kompliment.
Quellen
- Richtig loben und motivieren: Die Kunst der Anerkennung via karrierebibel.de
- Lob des Lobs via sz-magazin.sueddeutsche.de