Wozu braucht man einen Businessplan?
Geschäftspläne kommen vor allem bei der Neugründung von Unternehmen zum Einsatz. Als Unternehmenskonzept legt es die grundsätzliche Zusammenfassung des gewerblichen Vorhabens schriftlich dar.
Intern dient der Businessplan einer stringenten Kalkulation, die allen späteren Umsetzungsmaßnahmen zugrunde liegen wird; je detaillierter er ist, desto besser lassen sich Schwachstellen im Konzept frühzeitig erkennen. Extern hingegen ist es die Aufgabe des Businessplans, mögliche Investoren wie Banken oder private Geldgeber von der Durchführbarkeit und den potentiellen Erfolgsaussichten des eigenen Vorhabens zu überzeugen.
Hierfür muss das anvisierte Geschäftsmodell über konkrete Zahlen so attraktiv wie möglich dargestellt werden. Deshalb sind Vollständigkeit, Stimmigkeit sowie Nachvollziehbarkeit der verwendeten Daten absolut unerlässlich!
Investieren Sie also schon in die Planungsphase ausreichend Energie. Denn nichts ist ärgerlicher, als Zeit und Geld in einen unausgereiften Businessplan zu investieren, der durch die Investoren unweigerlich abgelehnt wird.
Ein Businessplan wird nicht nur zur Unternehmensgründung benötigt
Doch auch für bereits existierende Unternehmen kann es sich immer wieder anbieten, Businesspläne aufzustellen oder zu erweitern. Denkbar sind hier Szenarien wie die zu regelnde Nachfolge in der Leitung des Betriebs, der Verkauf des Unternehmens oder größere Investitionen wie der Kauf neuer Maschinen oder die Einführung neuer Produkte.
Grundsätzlich kann ein Geschäftsplan von jedem erstellt werden. Im Internet gibt es zur Unterstützung zahlreiche kostenpflichtige oder sogar kostenfreie Vorlagen, die Sie zurate ziehen können.
Verfügen Sie jedoch über keinerlei Erfahrung im Bereich der Unternehmensführung und nur wenige Kenntnisse im betriebswirtschaftlichen Bereich, kann es ratsam sein, stattdessen vorab ein Existenzgründerseminar zu besuchen oder einen Gründerberater hinzuzuziehen. Diese Menschen verfügen über langjährige Erfahrungen im Bereich der Unternehmensgründung und können Ihnen mit wertvollen Tipps zur Seite stehen.
Was beinhaltet ein Businessplan?
Der grundsätzliche Aufbau eines Businessplanes ist eigentlich immer gleich. Wichtig sind eine neutrale Formulierung und eine stringente Argumentation. So erwecken Sie den Eindruck von Professionalität, der gerade gegenüber potentiellen Geldgebern unerlässlich ist. Vermeiden Sie deshalb persönliche oder emotionale Ansprachen, denn diese können aufgrund der unterstellten Unprofessionalität zur kommentarlosen Ablehnung Ihres Finanzierungsantrages führen.
So gliedern Sie Ihren Businessplan richtig
1. Zusammenfassung
Hier stellen Sie Ihr Konzept in den Grundzügen dar. Die Geschäftsidee wird in den Hauptpunkten erläutert. Dabei können Sie sich von folgenden Fragen leiten lassen:
- Was ist das Besondere an meiner Idee?
- Wo bin ich der Konkurrenz voraus?
- Welche ist meine Zielgruppe?
- Wie hoch sind Umsatz- und Gewinnerwartung?
Auf viele der Punkte wird dann im Verlauf des Businessplans nochmals näher eingegangen.
2. Voraussetzungen/ Gründerperson
Erläutern Sie hier knapp aber treffend Ihre Qualifikation. Was befähigt Sie, die geplanten Maßnahmen umzusetzen? Über welche Erfahrungen verfügen Sie?
3. Geschäftsidee/Produkte und Leistungen
Unter diesem Punkt wird der Kern Ihres Unternehmens erfasst.
- Was genau wollen Sie anbieten?
- Handelt es sich dabei um Neukonzeptionen oder Weiterentwicklungen?
- Inwiefern unterscheidet sich Ihr Produkt von dem eventueller Mitbewerber?
Im Mittelpunkt all dieser Überlegungen steht der potentielle Kundennutzen: Warum, das ist die Hauptfrage, sollte sich ein Kunde ausgerechnet für Ihr Produkt entscheiden? Welche Vorteile entstehen ihm daraus?
4. Marktanalyse
Hierunter fällt eine detaillierte Analyse der Wettbewerbssituation: Wer sind die wichtigsten Konkurrenten? Wie planen Sie, sich gegen diese durchzusetzen? Was macht Erfolg in Ihrer Branche aus?
5. Unternehmensstruktur
Hier schildern Sie die maßgebliche Organisation Ihres geplanten Unternehmens, die Rechtsform, Aufbau- und Ablauforganisation, Personalstruktur, Management u. Ä.
6. Umsetzungsplanung
Nun legen Sie dar, in welchen Schritten Sie Ihre Planung umzusetzen gedenken. Welche Maßnahmen sind notwendig und welche optional? Unter diesen Punkt fällt auch eine erste Marketingplanung, die der strategischen Platzierung Ihres Unternehmens auf dem Werbemarkt dient.
7. Finanzplanung
Gerade für mögliche Investoren ist dieser Punkt der wichtigste, denn hier legen Sie dar, wie Sie das genehmigte Geld einsetzen wollen. Wie viel Startkapital wird beispielsweise benötigt? Welche tendenziellen Gewinne und Verluste sind zu erwarten und wie gestaltet sich die anvisierte Rentabilität?
Zur Erhöhung der Glaubwürdigkeit darf eine Risikoanalyse nicht fehlen! Mit welchen Rückschlägen ist zu rechnen und mit welchen Gegenmaßnahmen können Sie in einem solchen Falle aufwarten? Beschreiben Sie Szenarien, wie sich Ihr Geschäft schlimmstenfalls und bestenfalls entwickeln kann um zu verdeutlichen: Ich habe jede Eventualität berücksichtigt.
8. Vertraulichkeitserklärung
Gerade, wenn Sie den Businessplan an externe Prüfer weitergeben, kann eine Vertraulichkeitserklärung von Nutzen sein. Sie legt fest, dass betriebsinterne sowie persönliche Angaben nicht an Dritte weitergegeben werden dürfen.
Form und Inhalt müssen stimmig sein
Wichtig ist dabei: Füllen Sie jedes Kapitel mit Leben! Argumentieren Sie sachlich aber bestimmt, was an Ihrer Idee außergewöhnlich ist und weshalb Sie sich Erfolg versprechen. Vermeiden Sie dennoch unverständliche Fachausdrücke, die mehr Verwirrung stiften als sie zu beseitigen. Nicht jeder Sachbearbeiter kennt sich mit technischen Details aus. Deshalb kann es sich anbieten, den fertigen Businessplan von Unbeteiligten vorab gegenlesen zu lassen, um ihn auf Laienverständlichkeit hin zu prüfen.
Und zuletzt: Nicht die Länge, sondern der Inhalt ist entscheidend! Es gibt keine festgelegte Mindestseitenzahl für einen überzeugenden Businessplan. Wer gut argumentiert, kann auf zehn Seiten alles unterbringen, was andere auf 100 Seiten nicht erklärt bekommen. Zu viele Details und ausschweifende Erklärungen lenken im Zweifelsfall nur vom eigentlich Relevanten ab. Messen Sie Ihren Text deshalb immer an dem Motto: So viel wie unbedingt nötig, doch so wenig wie möglich.