Die richtige Vorbereitung
Vor dem ersten Tag gilt es zu vermeiden, von Unsicherheit oder durch hohe Erwartungen an sich selbst befangen zu sein. Setzen Sie sich deshalb kritisch und reflexiv mit Ihrem neuen Arbeitgeber auseinander:
Überdenken Sie die Möglichkeit, dass Ihnen noch grundlegende Infos für den gelungenen Start fehlen könnten. Wer gibt Ihnen Einweisungen, wer ist Ihr erster Ansprechpartner; welche Formalia sind zu beachten und gibt es Unterlagen, mit denen Sie sich einarbeiten können? Klären Sie diese Rahmenbedingungen im Voraus, ziehen Sie verschiedene Informationsquellen zurate und erleichtern Sie sich so Ihren Einstieg. Sie werden sehen, dass mit dem Vorwissen die größten Unsicherheiten verstreichen!
Daneben sind vor allem Engagement und Offenheit zur Integration die Devise! Gehen Sie mit Motivation und Ihren Ambitionen die neue Arbeitsstelle an. Was dennoch hilft: Stecken Sie sich einen Erwartungshorizont ab, den Sie – zu Ihrer Zufriedenheit und der Ihrer Vorgesetzten – erfüllen können. Kompetenzen werden von Ihnen erwartet; aber vor allem im Rahmen des Möglichen! Nehmen Sie sich unnötigen Druck und bleiben Sie offen für neues Wissen.
Tag eins: Die Premiere
Starten Sie aktiv in den Tag! Dank Ihrer Vorbereitung und unbedingter Pünktlichkeit sollten Sie entspannt sein und sich wohlfühlen. So können Sie mit Freude und insbesondere einem freundlichen Auftreten die ersten Aufgaben problemlos meistern: Stellen Sie sich Kollegen und Kolleginnen vor, sprechen Sie bei Möglichkeit mit Ihrem/Ihrer Vorgesetzten oder melden Sie sich im Sekretariat. Seien Sie neugierig und fragen Sie bei Unklarheiten nach. Einerseits können Sie sich so selbst in Ruhe zurecht finden, andererseits nutzen Sie den Tag auch, um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen – denn dieser währt lange!
Tag zwei: Effizientes Einarbeiten
Zeigen Sie Ihr Interesse in den Ihnen zugewiesenen Bereichen und arbeiten Sie sich schnell und effizient in den vorgegeben Strukturen ein. Nutzen Sie dazu alle Möglichkeiten, sich intern zu informieren und nötiges Wissen anzueignen. Vielleicht kann Ihnen eine Schulung für Neueinsteigende oder ein*e Mitarbeiter*in genauere Arbeitsprozesse näher bringen? Ihr Engagement wird Ihnen positiv angerechnet und für Sie macht sich das Wissen bezahlt.
Tag drei: Kontakte knüpfen
Sprechen Sie Kollegen und Kolleginnen an und knüpfen sie Kontakte in der Belegschaft oder zu wichtigen Schlüsselpersonen. So eignen Sie sich gleich zu Beginn wichtige Netzwerke und soziales Kapital an. Gehen Sie dafür mit Interesse aktiv auf die Meinungen Ihrer Gesprächspartner*innen ein und zeigen Sie ehrlichen Eifer und den Willen zur Mitgestaltung des Arbeitsprozesses. Haben Sie zu einem späteren Zeitpunkt ein besonderes Anliegen oder spezifische Rückfragen, werden Sie den perfekten Kontakt in der Hinterhand halten.
Tag 4-10: Zeigen Sie Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit
Gerade am Anfang sind Ihre Kompetenzen gefragt. Rekapitulieren Sie dazu womöglich den Erwartungshorizont, den Sie erfüllen möchten, und bestimmen Sie Ihre aktuelle Position in diesem Rahmen. Wo erkennen Sie Möglichkeiten zur besseren Erfüllung Ihrer Ziele? Wichtig ist, durch eine Kombination Ihrer bereits vorhandenen Fachkenntnisse mit dem neu erworbenen Wissen die Ihnen aufgetragenen Aufgaben zuverlässig zu erfüllen. Verbinden Sie Ihre Ambitionen mit den vorgegebenen Strukturen! So zeigen Sie Gewissenhaftigkeit aber auch fachliche Qualifikation.
Tag 11-20: Feedback und konstruktive Kritik annehmen
Trotz der gemeisterten Bewerberphasen sollten Sie sich fehlendes Wissen eingestehen, das Ihnen oft erst im Arbeitsprozess vermittelt wird. Dies gelingt am besten, wenn Sie sich die Kritik im Job nicht persönlich zu Herzen nehmen, sondern positiv in ein zu realisierendes Ziel umformulieren. Fragen Sie auch unbedingt nach Feedback! Nur wer die Interessen und Vorstellungen seiner Kollegen und Kolleginnen und des Arbeitgebers kennt, kann diese auch zur vollen Zufriedenheit erfüllen.
Tag 21-30: Durchhaltevermögen beweisen
Mit der Zeit wird Ihnen bewusst, dass auch der neue Traumjob Probleme mit sich bringt oder Strukturen im Arbeitsprozess Ihrer Meinung nach unwirksam sind? Mit früher Kritik sollten Sie sehr vorsichtig sein, da von Ihnen in der Anfangsphase nicht erwartet wird, Vorgegebenes komplett umzustrukturieren. Arbeiten Sie sich fachlich ein und vollziehen Sie interne Prozesse nach – so bauen Sie ein Fundament auf, um Verbesserungsvorschläge zu einem späteren Zeitpunkt in einem kompetenten Rahmen anzubringen.
Tag 31–33: Die gelungene Integration
Beweisen Sie, dass Sie mittlerweile Teil des Teams sind, qualitativ hochwertige Leistungen abgeben können und dabei auch über Ihren Aufgabenbereich hinaus positiv auf sich aufmerksam machen. Das kann vor allem durch fachliche Integrität geschehen: Bringen Sie Ihr Wissen und Ideen im Rahmen eines gemeinsamen Projektes ein, denken Sie weiter und begeistern Sie durch Ihr ehrliches Engagement!
Herzlichen Glückwunsch
Nach dieser ersten Arbeitsphase dürfen Sie wirklich stolz auf sich sein: Sie haben einen großen Schritt gemeistert und die ersten 33 Tage bestanden! Wir wünschen Ihnen für den neuen Job viel Erfolg.
Quellen
- 100 Tage auf Bewährung via Zeit Online
- Neuer Job: 9 Tipps für die ersten 90 Tage (und mehr) via karrierebibel