Bildungsurlaub per Gesetz
Bildung zahlt sich aus. Auch wer eine Festanstellung hat und sich um seinen Job keine Gedanken machen muss, sollte gelegentlich eine Schulung besuchen. So bleibt man fachlich auf dem neusten Stand und verbessert seine Aufstiegschancen. In den meisten Bundesländern haben Beschäftigte sogar einen gesetzlichen Anspruch auf bezahlte Lernzeit: Bildungsurlaub nennt sich diese Zeit. Arbeitgeber sind gesetzlich dazu verpflichtet, ihren Mitarbeitern eine bestimmte Zahl an Tagen im Jahr freizugeben, damit sie an einer Bildungsmaßnahme teilnehmen können.
Die gute Nachricht
Laut einer Umfrage des Forsa-Instituts nehmen 96 Prozent der Firmen die Fortbildungswünsche ihrer Mitarbeiter positiv auf. Viele sind auch bereit, einen Teil der Kursgebühren zu zahlen oder sogar für die gesamten Kosten aufzukommen. Im Gegenzug wird oft verlangt, dass der Arbeitnehmer sich verpflichtet, nach Beendigung der Maßnahme auch in der Firma zu bleiben. Der hier zulässige Zeitraum muss jedoch in einem angemessenen Verhältnis zur Dauer der Fortbildung stehen.
Weiterbildung auf Kosten der Firma
Eine komplette Kostenübernahme durch den Chef ist für viele weiterbildungswillige Arbeitnehmer ein Traum. Damit dieser Wirklichkeit werden kann, bedarf es einer starken Überzeugungskraft. Folgende Dinge gilt es zu beachten.
1. Wohlüberlegter Plan
Bereiten Sie sich gut auf das Gespräch mit Ihrem Chef vor: Besorgen Sie sich Info-Broschüren und drucken Sie eine Übersicht über die Kurseinhalte aus. So zeigen Sie Ihrem Chef, dass Sie Ihre Entscheidung gut durchdacht haben und dass es sich bei Ihren Bildungswünschen nicht bloß um eine Laune handelt.
2. Persönlicher Einsatz
Stellen Sie dar, wie sich die Maßnahme mit der Arbeit vereinbaren lässt. Erklären Sie, was Sie zur Verwirklichung Ihrer Wünsche alles auf sich nehmen: Sie verzichten auf einen Großteil Ihrer Freizeit, indem Sie nach Feierabend und am Wochenende die Bücher wälzen. Das erfordert ein hohes Maß an Belastbarkeit und wird Ihren Chef beeindrucken.
3. E-Learning
Ziehen Sie moderne Lernformen in Betracht. Im Internet finden Sie eine Vielzahl qualitativ hochwertiger Kurse. So können Sie völlig ortsunabhängig lernen: bequem am heimischen PC oder unterwegs über mobile Endgeräte. E-Learning ermöglicht es Ihnen auch, nach Ihrem ganz eigenen Rhythmus zu lernen: Sie bestimmten selbst, zu welchem Zeitpunkt Sie die Inhalte abrufen. Sie können Teile überspringen, die Ihnen bereits bekannt sind, und solche wiederholt durchgehen, die Ihnen beim ersten Hören nicht verständlich geworden sind. Zudem sind die Kursgebühren in der Regel erschwinglich und die Anfahrts- und Übernachtungskosten, die durch die Teilnahme an Präsenzveranstaltungen entstehen würden, entfallen gänzlich. Das wird auch Ihrem Chef gefallen.
4. Nutzen für das Unternehmen
Erklären Sie Ihre Verbundenheit mit der Firma. Machen Sie deutlich, dass Sie sich von einer Fortbildung nicht nur einen persönlichen Karriereschub erhoffen. Stellen Sie den Nutzen für das Unternehmen klar heraus. Legen Sie dar, was hinter Ihren Bildungswünschen steckt: Haben Sie Veränderungen auf dem Markt oder in den Erwartungen Ihrer Kunden festgestellt? Wie könnten Sie mit Ihren neuen Kenntnissen und Fertigkeiten in Zukunft dazu beitragen, dass das Unternehmen angemessen darauf reagiert? Die Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit der Firma zu erhöhen, wird Ihren Chef aufhorchen lassen.