Der Vortrag „Kommunikation: Arten und Bedeutung“ von LL.M. Gerd Ley ist Bestandteil des Kurses „Rhetorik für Jurist*innen“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:
Was ist unter der 55-38-7-Regel zu verstehen und unter welchen Voraussetzungen ist sie anwendbar?
Kommunikation setzt sich aus verbaler und nonverbaler Kommunikation zusammen. Worauf muss ich beim Einsatz nonverbaler Kommunikation achten?
Was verstehen sie unter den Begriffen passiver und aktiver Wortschatz?
Was verstehen sie unter Simulgantechnik?
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... Die 55-38-7-Regel nach Albert Mehrabian (The Journal of ...
... interpretierbar; ist kulturabhängig; ist nur bedingt kontrollierbar; drückt Gefühle aus; ...
... übersieht, dass Beredsamkeit 11 auch „Überreden“ beinhalten kann. Und gerade das ist nicht Sinn und Wesen der Rhetorik, wie Aristoteles zutreffend feststellt. Die Rhetorik wird von ihm definiert als die Fähigkeit, "das Überzeugende, das jeder Sache innewohnt, zu erkennen", "Überzeugendes und scheinbar Überzeugendes", "Wahrheit und der Wahrheit Nahekommendes" zu jedem beliebigen Gegenstand aufzufinden (heuresis), zu ordnen und sprachlich geschickt zu gestalten.12 Die Rhetorik ist wie die Dialektik ein fachübergreifendes Grundwissen, denn sie beschäftigt sich mit "Themen, deren Erkenntnis allen Wissenschaftsgebieten zuzuordnen ist".13 Sie wird verstanden als eine argumentative Technik (oder Kunstfertigkeit; griech. téchne), die ...
... zur Dialektik finden wir in seinem Werk „Topik – Sophistische Widerlegungen“ und nicht in der Rhetorik. Dennoch hat die Dialektik, ebenso wie die Topik, eine starke Affinität zur Rhetorik. Die Zielsetzung der Dialektik lautet: „Die Abhandlung beabsichtigt ein Verfahren zu finden, aufgrund dessen wir in der Lage sein werden, über jedes vorgelegte Problem aus anerkannten Meinungen (endoxa) zu deduzieren, und wenn wir selbst ein Argument vertreten, nichts Widersprüchliches zu sagen.“17 Aus der Dialektik leitet sich bei Aristoteles auch die Topik ab. Tonio Walter18 bezeichnet die Topik als Prämissenlieferant. Eine gelungene Zusammenfassung dessen, was Aristoteles in ...
... ist. Sie erinnern sich noch an den Altbundespräsidenten Richard von Weizsäcker? Ein brillanter Geist, ein hervorragender Fachmann. Aber auch ein brillanter Rhetoriker? Sicher! Nimmt man die klassische Rhetorik zum Maßstab. Hier ein Auszug aus seiner berühmten Rede vor dem Europäischen Parlament: „Soweit im Zuge der Einigung nationale Gesetzgebungskompetenzen auf europäische Gremien verlagert werden, vermindert dies den Einfluss nationaler Parlamente, ohne dass aber schon eine entsprechende Parlamentskompetenz in Europa entsteht.“ 21 Von Weizsäcker redet hier für eine akademische Elite. Otto Normalverbraucher wird diesen Satz wahrscheinlich überhaupt nicht verstehen. Die klassische Rhetorik ist gekennzeichnet durch: hoher intellektueller Anspruch ...
... klassische Rhetorik, das Augenmerk vornehmlich auf den Inhalt und Aufbau legt.23 Das reicht heute nicht mehr aus, um das zu erreichen, was die Rhetorik für sich in Anspruch nimmt. Verlassen wir jetzt also die klassische Rhetorik ...
... Internet, SMS, WhatsApp u.v.m. Die Informationsaufnahme hat sich dramatisch verändert, ebenso wie unser Kommunikationsverhalten. Wir wollen Informationen so aufnehmen, dass wir sie ohne großen Aufwand auch verstehen und erleben können. Dies hat die Werbung schon lange erkannt und gekonnt umgesetzt. Die Ansprache auf einem intellektuell hohen Niveau ist Rhetorik von gestern. Sie ...
... die bei Ihnen Emotionen ausgelöst haben. Schließlich werden Sie sich noch an Bilder erinnern, die Sie beeindruckt oder bei Ihnen Assoziationen oder Gefühle ausgelöst haben. Auch die Informationen, Bilder oder Emotionen, die Sie nicht unmittelbar wiedergeben können, bleiben in Ihrem Unterbewusstsein erhalten. Alles andere muss draußen bleiben. Sie sehen also, welche Hochleistungen unser Gehirn täglich erbringen muss.33 Sprechen als Voraussetzung für Kommunikation 3.1 Die Kenntnis kommunikationspsychologischer Abläufe und Hintergründe ist wesentlich für eine gelungene und angemessene Kommunikation. Aber! Was nützen uns diese Kenntnisse und Erkenntnisse, wenn wir sprachlich nicht oder nur unzureichend in der Lage sind, sie umzusetzen. Gemeint ist damit nicht, dass wir nicht etwa über einen ausreichenden Wortschatz ...
... „Kollateralschaden“ z.B. kennen und verstehen wahrscheinlich alle. Aber gebrauchen Sie es auch? Ist es Bestandteil Ihres aktiven Wortschatzes? Unser aktiver Wortschatz – das sind alle Wörter, die wir im Laufe eines Jahres mindestens einmal in den Mund genommen haben – liegt bei 3.000 bis 5.000 Worten: ungefähr also ein Zehntel unseres passiven Wortschatzes.35 Natürlich kann man ohne weiteres auch noch darunter bleiben! Eine Tageszeitung, die durch ausgesprochen auffallende Headlines brilliert, kommt sogar mit nur ca. 1.000 Worten aus.36 Das zeigt uns, dass man mit dieser Anzahl an aktivem Wortschatz durchaus so ziemlich alles ausdrücken kann. Es fragt sich nur, mit welcher sprachlichen Qualität. Jeder der etwas zu ...
... einiger Zeit übernehmen Sie das Sprechverhalten von Profisprechern. Durch die Simultantechnik werden Sie schließlich auch schneller im Denken. Die Reaktionszeit zwischen Hören und Sprechen wird immer kürzer. Damit verkürzt sich auch die Zugriffszeit auf die Worte. Das ist wichtig für die Technik des „Sprech- Denkens“, auf die ich noch eingehen werde. Bei einem meiner Seminare erklärte mir eine Anwältin leicht verstimmt, dass sie das jetzt so verstanden habe, dass ich unterstelle, dass die anwesenden Juristen über einen nur geringen Wortschatz verfügen. Das war natürlich nicht der Fall. Allerdings habe ich dann in einer Übung gezeigt, dass es Juristen ausgesprochen schwer fällt, ihr Juristendeutsch unmittelbar in einfachen Worten darzustellen. Und genau hier liegt das Problem. Der Jurist ist so lange eloquent unterwegs, wie ...
... den Urteilsfeststellungen das entsprechende Vorstellungsbild des Angeklagten nicht (hinreichend) entnehmen, hält das Urteil sachlich-rechtlicher Nachprüfung nicht stand (vgl. BGH NStZ-RR 2013, 273, 274). Liegt eine Zäsur zwischen mehreren Versuchshandlungen vor, müssen zudem die Vorstellungen des Angeklagten jeweils nach der (vorläufig) letzten Ausführungshandlung dargetan werden (vgl. BGH NStZ-RR 2013, 273, 274). Jetzt übersetzen Sie diesen Text innerhalb von zehn Minuten so, dass der Inhalt auch von einem Jugendlichen, der keine Berührungspunkte zur juristischen Materie hat, verstanden werden kann. Am besten ist, Sie probieren das in der Praxis aus. Sie werden sehen, wie schwierig diese Übung ist. Die Sprache der Juristen ist eine Kunstsprache, die dem Nichtjuristen in der Regel nicht zugänglich ist. So kann man natürlich Eindruck schinden. Oder eben auch nicht. Die Juristensprache ist ein ...
... was sie von Ihrem Vortrag verstanden und insbesondere behalten haben. Nach einer kurzen Pause wiederholen Sie den Vortrag. Ebenfalls nicht länger als 10 Minuten. Dabei übersetzen Sie Ihr Fachvokabular in einfache und verständliche Begriffe. Auch nach diesem Vortrag lassen Sie die Zuhörer ebenfalls das Gehörte und Verstandene kurz zusammenfassen. Vergleichen Sie, bei welchem Vortrag am Meisten hängen geblieben ist. In diesem Zusammenhang können Sie auch die zuvor genannte Übung durchführen. Die Wirksprache wird so genannt, weil sie bei einem ...