Der Vortrag „Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun“ von LL.M. Gerd Ley ist Bestandteil des Kurses „Rhetorik für Jurist*innen“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:
Was unterscheidet die Nachricht von einer Botschaft?
Welche Botschaften bzw. Aspekte kennen wir, die in einer Nachricht enthalten sind?
In welchem Verhältnis stehen die vier Botschaften einer Nachricht zueinander?
Welche Gefahr birgt die Wirkung der Kommunikation auf Beziehungsebene in sich?
Welche Auswirkungen können Machtgefälle in der Kommunikation haben?
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... Ein Beispielsatz: Der Vorsitzende sagt zum Verteidiger: ...
... Wer, wie, was, wann, wo? Welche ...
... der Sachverhalt? Problematisch: Die Sachinformation ist meist ...
... Beziehung/das Klima? Wie läuft ...
... der mit mir? Problematisch: Nachrichten werden als ...
... das zunächst in der Erweiterung um zwei Aspekte, nämlich der Selbstoffenbarung und dem Appell, bestand. 89 Inhaltlich, aber am Modell selbst nicht sofort ablesbar, wurden bei diesem Kommunikationsmodell noch die Ansätze der Psychologie von Carl Rogers, Alfred Adler, Ruth Cohn, Fritz Perls und Paul Watzlawick gewissermaßen unter einen Hut gebracht. 90 Auch dieses Modell geht zunächst von einem Sender-Empfänger-Modell aus. 91 Schulz von Thun beschreibt den Kommunikationsvorgang als eine Nachricht, ...
... sich persönlich beleidigt fühlt, weil er einen Hinweis des Vorsitzenden bekommen hat, könnte diesen Hinweis durchaus auch auf der Sachebene annehmen. Dann wäre es lediglich eine Information, mit der er dann weiterarbeiten könnte. Er könnte dann z. B. sagen: "Trotzdem möchte ich diese Frage noch einmal unter einem anderen Ge- sichtspunkt vertiefen.“ Dass er beleidigt ist, zeigt, dass er diesen Hinweis als Beziehungsdefinition wahrgenommen hat. Der Referendar könnte z. B. diese Botschaft auf der Appellseite wahrnehmen, etwa in der Weise, dass er sich sagt: "Beim nächsten Mal mache ich das besser." Der Vorsitzende, der den Hinweis des Anwalts angenommen hat, hat ihn auf der Sachebene wahrgenommen. Das ist natürlich der Idealfall. ...
... kommen. Wie wir bereits wissen, enthält jede Nachricht vier Botschaften. Selbstverständlich ist die Nachricht des Senders auch im Sach-Ohr angekommen. Dort hat sie sich aber nicht lange aufgehalten. Sie ist schließlich in einer der drei noch verbliebenen Seiten gelandet. Welche das nun genau ist, lässt sich nicht immer genau fest- stellen. Hier sind viele Faktoren bedeutsam. Das können vorausgegangene Unstimmigkeiten sein oder vielleicht ein langweiliges Treffen oder was sonst noch so in Be- tracht kommen kann. Schulz von Thun beschreibt sehr bildhaft, dass in der Nachricht des Senders eine Vielzahl von Botschaften steckt, teils explizit, teils implizit, teils absichtlich vom Sender ...
... gerechnet hat. Diese Reaktion führt beim Sender nunmehr dazu, dass er diese Nachricht ebenfalls in eines seiner Ohren bekommt. Voraussichtlich wird er diese barsche Antwort ebenfalls als Beziehungsdefinition verstehen. Das wiederum führt dann dazu, dass er seinerseits entsprechend genervt reagiert. Insoweit haben wir es dann mit der Interpunktion von Ereignisfolgen zu tun, die, sofern keine Meta-Kommunikation ...
... Eigenschaften der Sachebene. 95 Nach Plate, S. 62 ff.: Dimension Sachebene Bezug: Worüber informiere ich? Um welche Sache/welches Thema geht es? Humanistische Werte, Klarheit und Wahrheit, Kriterien Wahrheit, Relevanz, Angemessenheit, Verständlichkeit, Vollständigkeit Wirkung und Funktion ...
... geht hier nur um das „Wie“, um die Art und Weise der Nachricht. 97 Beispiel: Sie schnauzen Ihren Referendar an: „Mensch, haben Sie noch nichts von Fristen gehört?“ Der Referendar ist beleidigt und sagt sich wahrscheinlich: „Was glaubt der eigentlich, wer er ist, dass er mich hier so zur Sau macht?“ Auf der Sachebene wird er Ihnen wohl recht geben, wenn er wirklich einen Termin versäumt hat. Womit er nicht einverstanden ist, ist die Art, wie Sie ihn niedergemacht haben. In ...
... kann. Die Beziehungsbotschaft ist nicht nur bedeutsam für die gefühlsmäßige Augenblickswirkung. Langfristig kann sie zu einem Selbstkonzept des Empfängers führen. 99 Dies ist insbesondere für die Entwicklung eines Kindes bedeutsam. Allerdings kann das auch Erwachsene treffen, wenn sie lange genug mit einer bestimmten Beziehungsdefinition konfrontiert sind. Das ist ebenfalls eine Form der sich selbsterfüllenden Prophezeiung bzw. des labeling approach. Juristen bleiben auch hiervon nicht verschont. Vor Gericht wird oft heftig und reichlich ausgeteilt. Wenn es dann darum geht, auch einzustecken, sieht die Sache schon wieder anders aus. Je nachdem, in welcher Rolle sich die Prozessorgane sehen, kann es dann zur ...
... dem Juristen gut zu Gesicht, sich auf solche Spielchen erst gar nicht einzulassen. Dazu wird noch unter „Verhandlungsmanagement“ ausgeführt. Schulz von Thun stellt in ...