Der Vortrag „Transaktionsanalyse“ von LL.M. Gerd Ley ist Bestandteil des Kurses „Rhetorik für Jurist*innen“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:
Welches sind die drei Zustände der Transaktionsanalyse?
Interpretieren Sie den folgenden Dialog nach den Grundsätzen der Transaktionsanalyse: Sender: „Wie spät ist es?“ Empfänger: „Sie kommen noch früh genug nach Hause!“
Welche Zuordnungen von Adjektiven zu Ich-Zuständen sind möglich?
Interpretieren Sie den folgenden Dialog nach den Grundsätzen der Transaktionsanalyse: Der Vorsitzende (Sender) sagt: „Diese Frage habe ich bereits gestellt." Der Empfänger antwortet: „Entschuldigung, das habe ich nicht mitbekommen."
Welchen Einfluss kann eine dauerhafte Beziehungsdefinition auf die Selbstoffenbarungsebene haben?
Welche Umstände können zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung führen?
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... Erwachsenen-Ich, Kindheits-Ich, Das Eltern-Ich: enthält alles, was die Eltern den Kindern jemals vermittelt haben. Dazu gehören Hilfe und Behütung, Lebensweisheiten, Ermahnungen, Ge- und Verbote und Vorstellungen wie „man“ sein soll. Das Eltern-Ich hat zwei Aspekte. Es zeigt sich als fürsorglich oder kritisch, verurteilend, moralisierend. ...
... Empfänger hört die Nachricht auf der Ebene des Eltern-Ich. Er reagiert aus dem kritischen Eltern-Ich und platziert seine Antwort auf der Ebene des Kindheit-Ich. Ähnlich, aber in seinen Strukturen komplizierter ist dies bei dem Ehepaar, bei dem die Frau fährt und der Mann ihr mitteilt, dass die Ampel grün zeigt. ...
... Die Ehefrau hat nun eine ganze Anzahl an Optionen, wie sie reagieren könnte. Diese Optionen sind in der Abbildung 23 mit Ziffern bezeichnet, die hier beschrieben werden: 1. Na klar. Entschuldigung, ich bin heute etwas unaufmerksam. 2. Das sehe ich selbst. Meinst du ich bin blind? Fährst du oder ich? ...
... als der Empfänger ständig Botschaften erhält, wie er vom Sender gesehen wird. Das ist zunächst noch kein Problem, denn ein Kind ist auf der Suche nach seiner Identität („wer bin ich?“) auf solche Hinweise angewiesen. Mit der Zeit verdichten sich die Beziehungsbotschaften, die das Kind von seiner Umwelt bekommt zu einem Bild von sich selbst. „So einer bin ich also.“ Je nachdem, welche Beziehungsbotschaften ein Kind vornehmlich empfangen hat, entwickelt sich auch das Selbstkonzept. ...
... Ich habe derartige Arbeiten nicht mehr ausgeführt. Bis heute bezeichne ich mich als „der Mann fürs Grobe“. Notgedrungen musste ich während des Hausbaus selber einige handwerkliche Tätigkeiten verrichten, die mir sehr schwer fielen, aber dennoch einigermaßen gelungen sind. Diese, im Verhältnis zu den empfangenen Beziehungsbotschaften zu diesem Thema, wenigen Erfolgserlebnisse haben es nicht vermocht, diese möglicherweise vorhandenen Fähigkeiten auszubauen und weiterzuentwickeln. So kann man einem Menschen ein Label aufdrücken, das er vielleicht sogar überhaupt nicht verdient hat. Dasselbe gilt für Schüler, Studenten oder Auszubildende. Wenn sie oft genug hören, dass sie hierfür kein Talent haben, dann werden sie das schließlich in ihr Selbstkonzept aufnehmen und glauben, dass es tatsächlich so ist. Auch vor Gericht oder in einem Ermittlungsverfahren kann dieses Phänomen beobachtet werden. ...