Suizidalität von Dipl.-Psychologe Dr. med. Klaus Hegener

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Über den Vortrag

Der Vortrag „Suizidalität“ von Dipl.-Psychologe Dr. med. Klaus Hegener ist Bestandteil des Kurses „Psychiatrie“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:

  • Suizidalität
  • Sexualstörungen
  • Psychotherapie

Quiz zum Vortrag

  1. Wahnhafte Episoden
  2. Angststörungen
  3. Depressive Episoden
  4. Essstörungen
  5. Alkohol- und Drogenabhängigkeit
  1. Es kommt bei den Betroffenen häufig zu autoaggressivem Verhalten, zu Suizidhandlungen bzw. Androhungen derer.
  2. Die Betroffenen leiden häufig unter einem mangelndem Selbstwertgefühl.
  3. Die Betroffenen neigen zu dramatischen Selbstdarstellungen, einem übertriebenen Ausdruck von Gefühlen.
  4. Den Betroffenen sind anderen Menschen gegenüber wenig empathisch, sie wirken unbeteiligt.
  5. Die Betroffenen leiden unter Anhedonie, wenige Tätigkeiten bereiten ihnen Freude.
  1. Mangelnde Impulskontrolle
  2. Gefühl der Leere
  3. Neigung zu selbstverletzendem Verhalten
  4. Instabilität des Selbstbildes
  5. Neigung zu intensiven instabilen Beziehungen
  1. Es kommt zur unkontrollierten Ausführung von Impulsen, ohne Berücksichtigung von Konsequenzen.
  2. Es kann der impulsive Typ vom Borderline-Typ unterschieden werden.
  3. Der Borderline-Typ ist selbstbildgestört und neigt zu parasuizidalen Handlungen.
  4. Es besteht die Tendenz, Konflikte zu meiden und Streitgesprächen aus dem Weg zu gehen.
  5. Auf Grund der inneren Leere neigt der Borderline-Typ zu sehr beständigen und intensiven Beziehungen.
  1. Suizidalität ist der Oberbegriff für Suizidhandlungen (Suizidversuch/Suizid) und Suizidgefährdung.
  2. Die Zahl der Suizidtoten in der BRD beträgt jährlich 11.000 - 12.000.
  3. Besonders in Krisenzeiten (z.B. Krieg) steigt die Suizidrate an.
  4. Suizid ist die zweithäufigste Todesursache in der westlichen Welt.
  5. Suizidversuche betreffen im Verhältnis von 3:1 häufiger Männer.
  1. Suizide werden im Verhältnis 1:3 häufiger von Frauen begangen.
  2. Die meisten Suizidversuche werden von älteren Männern begangen.
  3. Man unterscheidet harte Methoden wie Erhängen und Erschießen von weichen Methoden wie z.B. Medikamenten- und Alkoholintoxikation.
  4. Besonders suizidgefährdet sind ältere Männer.
  5. Der Suizid gehört zu den 10 häufigsten Todesursachen in der westlichen Welt.
  1. Mit zunehmendem Alter steigt die Suizidrate an.
  2. Der Häufigkeitsgipfel der Suizidrate im Winter ist vermutlich auf saisonale Depressionen zurückzuführen.
  3. Bei Kindern und Jugendlichen spielt Suizidalität noch keine Rolle, da vor allem die prädisponierenden psychischen Erkrankungen ab dem 20. Lebensjahr symptomatisch werden.
  4. Die meisten Suizidversuche werden mit sog. harten Methoden unternommen.
  5. Das Freiheitsrecht ist ein hohes Gut und steht rechtlich über der Gefährdung durch akute Suizidalität. Betroffene dürfen nicht gegen ihren Willen in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen werden.
  1. Geschiedene Personen haben die höchste Suizidrate.
  2. Die Suizidraten sind besonders hoch bei Angehörigen der Oberschicht und Arbeitslosen.
  3. Motive für Suizidhandlungen können z.B. Kränkungen, Autoaggression oder ein Appell um Hilfe sein.
  4. Die meisten Suizide werden im Herbst begangen.
  5. Über 60% der Bevölkerung haben Suizidgedanken.
  1. Die Betroffenen versuchen durch subtile Hilferufe auf ihre zunehmende Verzweiflung aufmerksam zu machen.
  2. Die Betroffenen können zunehmend vereinsamen.
  3. Die vom Betroffenen verspürte Aggression richtet sich zunehmend gegen sich selbst.
  4. Der Betroffene entwickelt zunehmend Suizidphantasien.
  5. Der Betroffene leider möglicherweise unter Depressionen und Kontaktstörungen.
  1. Das präsuizidale Syndrom (Ringel) äußert sich durch Einengung, Kontaktstörung, Vereinsamung und Suizidphantasien.
  2. Die suizidale Entwicklung umfasst die Stadien der Erwägung, der Ambivalenz und des Entschlusses.
  3. Tritt der Patient in die suizidale Entwicklung ein, ist er nicht mehr vom Suizid abzuhalten.
  4. Der Suizident begeht meist rasch und unnachvollziehbar in einer Kurzschlusshandlung den Suizid.
  5. Nach einem misslungenen Suizidversuch ist der Patient i.d.R. geheilt.
  1. In der dritten Phase (Entschluss) fallen die Betroffenen durch eine zunehmende innere Unruhe auf, der Affekt ist labil und sie wenden sich zunehmend hilfesuchend an Angehörige und Freunde.
  2. Im Stadium der Ambivalenz äußert sich der Betroffene ggf. mit Andeutungen, macht Drohungen oder Vorrausagungen zum Suizid.
  3. Im Stadium des Entschlusses ist ein Erkennen der Absichten des Betroffenen durch einen Arzt kaum möglich.
  4. Das erste Stadium beschreibt die Erwägung des Suizides.
  5. Die meisten Suizidenten kündigten den Suizid zuvor an. Äußerungen v.a. in der Phase der Ambivalenz sind daher sehr ernst zu nehmen.
  1. Psychisch Kranke (Depressive, Schizophrene)
  2. Menschen mit vorangegangenen Suizidhandlungen
  3. Süchtige, unheilbar Kranke
  4. Menschen in Krisenregionen
  5. Junge Menschen, vor allem Frauen
  1. Delir
  2. Depression
  3. Borderline-Persönlichkeitsstörung
  4. Schizophrenie
  5. Anorexie
  1. Eine Familienanamnese kann wichtige Informationen liefern.
  2. Es sollten alle Therapieoptionen von Psychotherapie bis zur stationären Aufnahme ausgeschöpft werden.
  3. Es ist von einer hohen Suizidgefährdung in den ersten 6 Monaten nach Suizidhandlung auszugehen.
  4. Der Gefährdete sollte auf keinen Fall auf den Suizid angesprochen werden.
  5. Nach einem misslungenen/verhinderten Suizidversuch ist der Patient i.d.R. geheilt, ein kleiner Teil (ca. 2%) bleibt suizidal.
  1. Der Arzt sollte aktiv explorieren. Schon im Erstgespräch sollte danach gefragt werden, um den Patienten ggf. zu entlasten.
  2. Der Arzt sollte zunächst ein stabiles Vertrauensverhältnis zum Patienten aufbauen und kann darauf aufbauend nun auch nach möglichen Suizidgedanken fragen.
  3. Der Arzt sollte im Patientengespräch mit einer offenen Frage dem Patienten selbst die Möglichkeit geben, von möglichen Suizidgedanken zu erzählen.
  4. Es besteht die Gefahr, den Patienten überhaupt erst auf die Idee eines Suizides zu bringen. Daher sollte der Arzt die Initiative des Patienten im Gespräch abwarten.
  5. Die Frage nach Suizidalität kann im Erstgespräch auch vermieden werden, wenn der Eindruck entsteht, das Vertrauensverhältnis könnte dadurch zu stark belastet werden.
  1. Geschlechterrolle (Orientierung)
  2. Sexuelle Entwicklung in der Kindheit
  3. Sexuelle Erfahrungen, -Konflikte, -Krisen
  4. Familienanamnese
  5. Unfälle während sexueller Handlungen
  1. Hypersexualität
  2. Impotentia satisfactionis
  3. Vaginismus
  4. Alibidimie
  5. Dyspareunie
  1. Impotentia generandi - Unfähigkeit zur Ausführung des Geschlechtsverkehrs
  2. Impotentia coeundi - Unfähigkeit zur penilen Erektion oder zur Aufrechterhaltung derer
  3. Dyspareunie - Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  4. Alibidinie - Sexuelle Appetenzstörung
  5. Ejaculatio praecox - Vorzeitiger Samenerguss
  1. Homosexualität gilt nur als Störung, wenn sie egodystone Auswirkungen hat.
  2. Als Transsexualismus wird die Identifikation mit dem entgegengesetzten biologischen Geschlecht bezeichnet.
  3. Das Transsexuellengesetz von 1980 lässt eine Geschlechtsumwandlung unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. ärztliches Gutachten, Probezeit) zu.
  4. An Pseudohomosexualität leiden in der Regel 1/3 der Männer.
  5. Eine Entwicklungshomosexualität findet sich bei ca. 10% der Männer.
  1. Vor einer operativen Geschlechtsumwandlung muss der Betroffene mindestens 1 Jahr lang in der gewünschten Geschlechtsidentität gelebt haben.
  2. Die gegengeschlechtliche Identifikation durch Tragen von Kleidern, kosmetischen Manipulationen usw. dient der sexuellen Erregung.
  3. Durch eine frühzeitige Psychotherapie können die Überzeugung, dem jeweils anderem Geschlecht anzugehören, abgemildert und die Patienten geheilt werden.
  4. Häufig fallen beim Transsexualismus Störungen der Sexualpräferenz auf.
  5. Transsexualismus betrifft häufiger Frauen, die sich als Männer fühlen, als umgekehrt.
  1. Transsexualismus
  2. Pädophilie
  3. Fetischismus
  4. Exhibitionismus
  5. Sodomie
  1. Exhibitionismus
  2. Sodomie
  3. Kleptomanie/Pyromanie
  4. Neigungshomosexualität
  5. Masturbation
  1. Nach einem Erstgespräch folgt eine tiefenpsychologische Anamnese in bis zu 5 probatorischen Sitzungen.
  2. Nach der tiefenpsychologischen Anamnese ist der Patient bezüglich seiner Motivation und Eignung zu einer Psychotherapie einzuschätzen.
  3. Zu den Aufgaben des Psychotherapeutens gehören die Beobachtung des szenischen Arrangements, gezielte Exploration und Verständnisangebot.
  4. Bei Aufnahme einer Psychotherapie besteht Meldepflicht.
  5. Die Psychotherapie erfolgt nach einem Erstgespräch in 5 probatorischen Sitzungen.
  1. Bei der klassischen Psychoanalyse befindet sich der Patient in einer liegenden Position und der Therapeut sitzt außerhalb des Blickfeldes.
  2. Bei der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie befinden sich Patient und Therapeut in sitzender Position.
  3. Das Ziel der Psychotherapie ist die Lösung neurotischer Fixierungen.
  4. Eine Langzeittherapie dauert i.d.R. bis zu 25 Stunden.
  5. Beim tiefenpsychologischen Setting finden 3-4 Stunden/Woche statt.
  1. Eine Kurzzeittherapie dauert i.d.R. 10 Stunden.
  2. Die Abstinenzregel besagt, dass Therapeut und Patient nüchtern zum Therapiegespräch zu erscheinen haben.
  3. Der Therapeut sollte den Großteil des Gesprächs aktiv reden und den Patient durch gezielte Fragen „bearbeiten“.
  4. Wichtige Werkzeuge des Therapeuten sind Übertragung und Regression.
  5. Bestimmte Techniken wie Tagtraumtechnik oder katathym imaginäre Psychotherapie helfen beim Erfassen der Psychologie des Patienten.
  1. Eine Übertragung seitens des Patienten sollte vom Therapeuten rechtzeitig abgewendet werden, um das Vertauensverhältnis nicht zu belasten.
  2. Unter Regression versteht man einen Abwehrmechanismus, bei dem ein Konflikt dadurch vermieden wird, dass sich der Betreffende einer früheren Entwicklungsstufe entsprechend verhält.
  3. Zu den psychodynamischen Therapieverfahren zählt u.a. die katathym imaginative Psychotherapie.
  4. Bei entsprechender Indikation wird eine tiefenpsychologische Psychotherapie von der Krankenkasse bezahlt.
  5. Die Sitzungen einer Psychoanalyse finden in der Regel häufiger statt als bei einer tiefenpsychologischen Psychotherapie.
  1. Regression
  2. Konversion
  3. Verleugnen
  4. Reaktionsbildung
  5. Vermeidung
  1. Sie dient der Behandlung eines Symptoms (z.B. Phobie).
  2. Sowohl das positive Verstärkungsmodell als auch das negative (Bestrafung) sind anerkannt und werden von den Ersatzkassen erstattet.
  3. Beim Angstbewältigungstraining kommen Entspannungstechniken zum Einsatz.
  4. Bei der systematischen Desensibilisierung kommt das sog. Flooding zum Einsatz.
  5. Der Patient soll bestimmte Verhaltensweisen ändern, um angstauslösenden Faktoren künftig aus dem Weg zu gehen.
  1. Flooding
  2. Habituationstraining
  3. Selbstbehauptungstraining
  4. Aversionstherapie
  5. Implosion
  1. Konzentrative Bewegungstherapie
  2. Flooding
  3. Exposition in sensu
  4. Habituationstraining
  5. Modelllernen
  1. Die Grundlage der Aversionstherapie ist negative Verstärkung z.B. durch elektrische Schläge.
  2. Positive Selbstwahrnehmung soll durch Selbstsicherheitstraining/Rollenspiele erreicht werden.
  3. Bei der kognitiven Therapie sollen pathogene Denkprozesse, Vorstellungen und Erwartungen abgebaut werden.
  4. Beim Problemlösetraining sollen angstauslösende Faktoren beseitigt werden.
  5. Bei der progressiven Muskelrelaxation nach Jakobsen können zur Verstärkung der Entspannungswirkung Relaxantien wie z.B. Curare zum Einsatz kommen.
  1. Hypnose
  2. Psychoanalyse nach S. Freud
  3. Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
  4. Katathym imaginäre Psychotherapie
  5. Interpersonelle Psychotherapie
  1. Hypnose ist besonders indiziert bei Psychosen und Vergewaltigungstraumata.
  2. Gerade bei Depressionen sind aufdeckende Verfahren wie die Tiefenpsychologie besonders geeignet.
  3. Hypnose ist definiert als ein durch Suggestion herbeigeführter schlafähnlicher Zustand mit Bewusstseinseinengung.
  4. Ziel der supportiven Psychotherapie in der Psychiatrie ist die Stabilisierung der Befindlichkeit, des Ichs und der Emotion sowie eine Reduktion der Suizidalität.
  5. Hypnose eignet sich besonders bei Patienten mit positiver Suggestibilität.

Dozent des Vortrages Suizidalität

Dipl.-Psychologe Dr. med. Klaus Hegener

Dipl.-Psychologe Dr. med. Klaus Hegener

Dipl.-Psychologe Dr.med.Klaus Hegener ist leitender Oberarzt der neuroradiologische Abteilung mit Computertomographie und konventionellem Röntgen an der Klinik für Neurologie Bad Salzhausen. Zu seinen weiteren Fachbereiche neben der Neurologie zählen Psychiatrie, Pychotherapie, Rehawesen und Neuroradiologie.

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