künstlicher Darmausgang Operativ angelegte Öffnung des Darms zur Körperoberfläche, die der zeitweiligen oder ständigen Ableitung von Stuhl dient. Ein künstlicher Darmausgang - trotz moderner Operationstechniken lässt er sich oft nicht vermeiden - wird vor allem im Zusammenhang mit der Radikaloperationen eines Dickdarmkrebses notwendig. Er wird zumeist an der Bauchhaut, bei Mastdarmkrebs auch unterhalb des Kreuzbeinstumpfes, angelegt und kann nicht selten später wieder verschlossen werden. Die technische Entwicklung hat auf diesem Gebiet einen sehr hohen Stand erreicht (z. B. Pelotten mit Magnetverschluss). So wird mit dem Irrigationsverfahren eine Stuhlkontrolle für 24 Stunden erreicht. Der Stomaträger braucht dabei keinen Auffangbeutel mehr, sondern lediglich eine unauffällige Stomakappe. Durch den künstlichen After wird eine lauwarme Flüssigkeit in den verbliebenen Dickdarm eingespült, wodurch es innerhalb von etwa 40 Minuten zu einer totalen Darmentleerung kommt. Der herausgespülte Stuhl wird über einen Auffangbeutel abgeführt, dessen oberes Ende mit dem künstlichen Darmausgang verbunden ist und dessen unteres Ende in die Toilettenschüssel gelegt wird. Das Verfahren ist allerdings nur beim Kunstafter im Bereich des Dickdarms, nicht aber beim Dünndarm-Stoma anwendbar.
Außer dem Verzicht auf körperliche Schwerarbeit gelten für Betroffene keine grundsätzlichen beruflichen Einschränkungen. Da er zudem keine speziellen Diäten einzuhalten hat, kann der Einzelne seine Ernährung unter Berücksichtigung individueller Unverträglichkeiten selbst bestimmen.
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