Diät

Diät Jede auf Erfahrung und Wissenschaft aufgebaute, von der normalen Ernährung abweichende Kostform, die das Stoffwechselgeschehen gezielt beeinflusst und dadurch vorbeugend oder therapeutisch wirksam ist. Die Kranken- oder Heilkost muss sich sowohl nach der Art der Krankheit als auch nach der Schwere des Krankheitsfalles richten. Sie wirkt nicht nur bei solchen Krankheiten, die durch Fehlernährung (Über-, Unter-, Mangelernährung) verursacht worden sind, und bezweckt neben der Schonung des Organismus auch seine Kräftigung. In vielen Fällen kann eine Diät die Wirkung von Arzneimitteln wesentlich unterstützen oder sogar ganz ersetzen. Allerdings sollten besondere Ernährungsweisen, vor allem, wenn sie länger durchgeführt werden, wegen ihrer nachhaltigen Wirkung nur nach ärztlicher Beratung durchgeführt werden.

Heute ernähren sich viele Deutsche regelmäßig mit irgendeiner besonderen Diät. Viele dieser Diäten sind sinnlos, manche auf Dauer sogar gefährlich und gesundheitsschädlich. Ernährungswissenschaftler und Kliniker sind in dieser Beziehung viel zurückhaltender geworden. Früher hoch gelobte Kostformen werden heute als unnützer Ballast eingestuft, der dem Patienten das Leben nur schwer macht. Denn im Grunde gibt es nur wenige Krankheiten, die nach Diät verlangen. Zu diesen gehören unbedingt die Zuckerkrankheit, die meisten Fettstoffwechselstörungen und ganz besonders die Fettsucht. Dagegen haben sich bei Magen- und Leberkrankheiten strenge Diäten nicht nur als überflüssig, sondern oft sogar als schädlich erwiesen. Nachdrücklich sei darauf hingewiesen, dass es keine wirksame Diät gegen Krebs, Rheuma, multiple Sklerose, Ekzem, Akne, Schuppenflechte sowie zur Jungerhaltung oder Verjüngung der Haut gibt!

Eine strenge vegetarische Kost — ohne Eier und Milch bzw. Milchprodukte — garantiert keine vollwertige Ernährung. Dieser Kost mangelt es vor allem an Eisen und Vitamin B12; sie ist daher für Gesunde und erst recht für Kranke abträglich. An den höheren Stufen der Zen-Makrobiotik (nur Getreideprodukte bei stark reduzierter Flüssigkeitszufuhr) sind schon Ernährungsfanatiker gestorben! In ihrer Wirkung höchst zweifelhafte Diäten sind auch die Haysche Trennkost, die Atkins-Diät und die Schnitzer-Intensivkost. Sie alle gehen von falschen Voraussetzungen aus, erheben aber den Absolutheitsanspruch von Heilsverkündungen. Namhafte Ernährungsexperten sind sogar der Ansicht, dass ständige Diäten letztendlich dazu führen, dass der Körper nicht an Gewicht abnimmt, sondern sogar zulegt. Denn mit jedem Pfund Gewichtsverlust sinkt auch der Energiebedarf des Körpers. Wer 10 kg Gewicht abgehungert hat, verliert neben einigen Kilo Fett auch etliches an Muskulatur, und die ist nun mal der Hauptenergieverwerter. Dadurch sinkt der tägliche Energiebedarf; und wenn man im Anschluss an die Diät wieder so isst wie früher, nimmt man automatisch zu. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom so genannten Jo-Jo-Effekt. Wer dauerhaft abnehmen will, muss seine Ernährung umstellen und gleichzeitig seinen Energieumsatz steigern, was idealerweise durch eine dreimal pro Woche ausgeübte sportliche Betätigung von jeweils mindestens 30 Minuten Dauer erfolgen sollte.