Schuppenflechte Verhältnismäßig häufige, bei 1-3 Prozent der Bevölkerung vorkommende Hautkrankheit, die durch trockene, rote, mit fest haftenden, silbrig glänzenden Schuppen bedeckte Krankheitsherde gekennzeichnet ist. Bevorzugte Stellen sind die Bereiche um Ellenbogen und Knie; gelegentlich sind jedoch eine Vielzahl von Hautstellen einschließlich des behaarten Kopfes befallen. Häufig verändern sich auch die Nägel: Die Nagelplatten gleichen dann Wachsplatten, in die man mit einer Stecknadelkuppe kleine Dellen gedrückt hat (Tüpfelnägel). Außerdem sind folgende Komplikationen möglich: Befall der ganzen Haut; Pustelbildung, besonders an Handtellern und Fußsohlen sowie ein charakteristischer Gelenkbefall (Psoriasis-Arthritis).
Bei etwa der Hälfte der Patienten beginnt die Erkrankung zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr. Die Neigung, an der Schuppenflechte zu erkranken, wird vererbt, jedoch werden Auftreten und Schwere der Hautveränderungen von einer Reihe weiterer Faktoren beeinflusst, z. B. von Verletzungen, chronischen Hautschädigungen, Infektionskrankheiten, Medikamenten und nicht zuletzt auch von Stress. Obwohl die Schuppenflechte nicht ansteckend ist, ist sie für die Betroffenen recht belastend, weil sie sie in den Augen ihrer Mitmenschen »hautkrank« erscheinen lässt und sie deshalb daran hindert, beispielsweise im Sommer unbefangen zum Baden zu gehen.
Die bestehenden Hautveränderungen können behandelt werden, die Neigung zur Schuppenflechte dagegen nicht, so dass Rückfälle jederzeit möglich sind. Sinnvoll ist es, die Schuppen mit Salicylsäure-Präparaten aufzuweichen und dann abzulösen. Außerdem bringen bestimmte, äußerlich aufzutragende Medikamente - zum Beispiel kortisonhaltige Salben - sowie Moor-, Schlamm- und Salzbäder gute Ergebnisse. Seit längerem wendet man erfolgreich eine Kombination aus 3 Verfahren an: Salzbäder plus UV-Licht plus Arzneimittel, die die Haut lichtempfindlich machen (Fotosensibilisatoren). Bei der inneren Behandlung entwickelt sich die Verwendung von Fumarsäure-Präparaten immer mehr zu einem Standard-Verfahren, mit dem sich schnelle und lang anhaltende Erfolge erzielen lassen. Liegt eine begleitende Erkrankung der Gelenke vor, so erfolgt deren Behandlung wie bei der rheumatoiden Arthritis.
Mit den genannten Therapieverfahren erzielt man zwar häufig eine deutliche Besserung der Situation; diese ist jedoch leider oft nur von geringer Dauer, da die Schuppenflechte stark dazu neigt, immer wieder neu auszubrechen. Die verschiedenen Diätempfehlungen widersprechen einander und halten einer kritischen Überprüfung nicht stand. Möglicherweise kann eine fettarme Kost die Häufigkeit von Krankheitsschüben verringern.
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