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Ekzem

Definition Ekzem

Ekzem Flächenhafte, nicht ansteckende Hautentzündung mit mehr oder weniger starkem Juckreiz, die auf einer dazu veranlagten, überempfindlichen Haut entsteht. Das Ekzem beginnt mit verstreut auftretenden, später dichter stehenden, roten, punktförmigen Erhebungen auf normaler Haut oder - in anderen Fällen - gleich mit ausgebreiteter Rötung und Schwellung einer größeren Hautfläche, wobei der eigentliche Krankheitsbereich ohne scharfe Grenze in die gesunde Haut übergeht. Je nach Stärke der Erkrankung und ihrer Weiterentwicklung kann es zur Bildung kleiner Knötchen oder Bläschen kommen und dann zum Nässen und zur Bildung von Krusten. Verlaufen die Krankheitserscheinungen weniger stürmisch, so schießen solche Bläschen nicht auf, vielmehr wird die gesamte oberste Hautschicht dicker, spröder und zeigt eine mehr oder minder starke Schuppenbildung. Das akute Ekzem kann schnell wieder abheilen, es ist aber auch möglich, dass - vor allem bei längerer Krankheitsdauer - eine erhebliche Vergröberung der oberen Hautschichten zurückbleibt.

Zur Gruppe der Ekzeme gehören folgende Hautkrankheiten:


1. Das Kontaktekzem: Es ist die häufigste Hautkrankheit überhaupt und wird im Allgemeinen durch Berührung einer schädigenden Substanz ausgelöst. Dadurch kommt es zu Rötung, Schwellung, Bläschenbildung, Nässen, Krusten, Schuppen und bei chronischem Verlauf auch zu Verhornungen. Je nach Ursache unterscheidet man 2 Untergruppen:

  • das toxische (durch Giftsubstanzen bedingte) Kontaktekzem. Typisch ist in diesem Zusammenhang das Handekzem, bei dem als auslösende Ursachen vor allem Waschmittel, aber auch Metallsalze, Bestandteile von Gummi- und Plastikhandschuhen, Pflanzen, Lacke, Farbstoffe, Kunstharze, Terpentin und Körperpflegemittel in Betracht kommen. Bei der Entstehung eines Handekzems spielen auch der Kalkgehalt des Wassers und Kälte eine Rolle.
  • das durch eine Allergie bedingte Kontaktekzem. Als auslösende Faktoren (Allergene) kommen vorwiegend in Betracht: Nickelsalze, Chromate (Zement), Chemikalien in Gummi, Formaldehyd, Holzteer, Farbstoffe, Steinkohlenteer und Terpentin. Solche Substanzen können in Kleiderstoffen, Hutbändern, Brillenteilen, Hörgeräten, Schmuck, Strumpfhaltern, Kosmetika oder Desinfektionsmitteln enthalten sein. Das allergische Kontaktekzem führt - in der Regel streng auf die Kontaktstelle begrenzt - zu Rötung, Juckreiz, Schwellung und Bläschenbildung (z. B. Haut unter dem Uhrarmband oder unter Hosenträgern). Bei längerer Einwirkung kann sich das Ekzem in die Umgebung und schließlich über den ganzen Körper ausbreiten. Zur Auffindung des verursachenden Allergens wird ein mit der verdächtigen Substanz getränktes Läppchen auf wasserundurchlässiges Material gelegt und beides zusammen mit einem Spezialpflaster auf der Haut fixiert. Im positiven Fall entwickeln sich nach 48-72 Stunden Rötung, Schwellung, Bläschen und Pusteln. Die Behandlung durch einen erfahrenen Hautarzt, die sich mitunter als recht langwierig erweisen kann, muss durch Vermeidung aller Reizstoffe unterstützt werden. Manchmal kann sogar ohne jede Behandlung, allein durch einen Milieuwechsel, eine Abheilung erreicht werden.

2. das endogene Ekzem: Es ist unter der Bezeichnung Neurodermitis bekannter.

3. das dyshidrotische Ekzem: Es ist gekennzeichnet durch Auftreten juckender Bläschen auf den Handflächen, Fingerseitenflächen und Fußsohlen. Beim dyshidrotischen Ekzem, das bevorzugt in der heißen Jahreszeit auftritt, handelt es sich nicht um eine Erkrankung der Schweißdrüsen, sondern um eine Hautentzündung an besonders durchfeuchteten Stellen. Als Ursache kommt der äußere Kontakt oder die innere Aufnahme bestimmter Stoffe in Betracht; vor allem tritt die Störung im Zusammenhang mit einer Trichophytie, einer von winzigen Pilzen verursachten Hauterkrankung, oder mit dem endogenen Ekzem, der Neurodermitis, auf. Die Behandlung gestaltet sich sehr schwierig und erfolgt nach den gleichen Richtlinien wie beim Ekzem. Abheilende Bläschen hinterlassen eine Schuppenkrause.

4. das seborrhoische Ekzem: Der Zusatz "seborrhoisch" weist auf einen Zusammenhang mit der Talgabsonderung hin, und tatsächlich findet man diese Form des Ekzems fast ausschließlich auf talgdrüsenreichen Hautgebieten: besonders im Gesicht, an der Kopfhaut, an Brust und Rücken sowie im Bereich der Geschlechtsorgane. Betroffen sind vor allem Säuglinge und Männer zwischen 30 und 40, bei denen sich symmetrische, deutlich abgegrenzte Herde mit fettiger Schuppung zeigen. Die Ursache des seborrhoischen Ekzems ist weitgehend unklar.

Allgemeine Ratschläge für Patienten mit Ekzem:


  • Kleidung: kein tierisches Material (Schafwolle); keine auf der Haut reizenden oder kratzenden Stoffe tragen.
  • Schuhe: Halbschuhe oder Sandalen bevorzugen.
  • Haushalt: keine Betten, Kissen, Teppiche oder Spieltiere der Kinder aus Federn bzw. Tierhaaren verwenden.
  • Baden und Duschen: Das Wasser sollte nicht wärmer sein als 36 °C, da höhere Temperaturen Juckreiz und Entzündung der Haut verstärken können.
  • Wäschereinigung: die Wäsche nach dem Waschen gründlich mit klarem Wasser spülen (Spülmittel können in der Wäsche zurückbleiben und die Haut reizen).
  • Hautreinigung: schonende, aber gründliche Reinigung ohne normale Seife durchführen; stattdessen alkalifreie, synthetische Hautreinigungsmittel verwenden. Zum Baden eignen sich medizinische Ölbäder. Nach jedem Bad eine rückfettende Creme auftragen.
  • Beruf: Hitze, Sonne, Staub, Laugen usw. je nach individueller Empfindlichkeit meiden. 
  • Urlaub: Nordsee oder Hochgebirge (mindestens 1500 m) bevorzugen, idealerweise 4 Wochen oder länger.

Abbildungen

  • Seborrhoeic_dermatitis_head.jpg

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